Zweibrücken Das Schlechte-Nachrichten-Paket

Zweibrücken. An Weihnachten wird normalerweise die frohe Botschaft verkündet. Wenig weihnachtliche Gefühle hegt derzeit Stefan Bullacher, Trainer des Handball-Drittligisten SV 64 Zweibrücken. Statt froher Botschaft erreichte ihn mal wieder eine Hiobsbotschaft: Am Sonntag beim Rückrundenauftakt bei der HBW Balingen-Weilstetten II (Anwurf: 17 Uhr) fällt definitiv noch Kreisläufer Max Sema mit Schulterproblemen aus.

Die Nachricht, dass Nothelfer Thomas Zellmer erkältet und sein Einsatz gefährdet ist, rundete das Schlechte-Nachrichten-Paket ab, zu dem auch gehörte, dass sich Aris Wöschler krankheitsbedingt vom Training hatte abmelden müssen. Das Verletzungs- und Krankheitspech trifft den ohnehin kleinen Zweibrücker Kader zur Unzeit. „Letzte Woche war es das Spiel 14. gegen 13., diese Woche ist es das Spiel 15. gegen 16. Also zwei ganz, ganz wichtige Spiele – und wir kämpfen mit diesen riesigen Problemen“, zeigte Bullacher die Bedeutung der beiden letzten Partien vor Weihnachten auf. Da weitere Spieler angeschlagen sind, beziehungsweise beruflich verhindert waren, „habe ich am Dienstag das Training komplett abgesagt“, verdeutlicht Bullacher. Dass die angeschlagenen Spieler – unter anderem verletzte sich Florian Enders im Spiel gegen Pfullingen am Oberschenkel – bis Sonntag soweit regenerieren, dass sie zumindest das letzte Spiel vor der Weihnachtspause noch bestreiten können, „hoffe ich“, sagt Bullacher. Noch einmal heißt es vor der mittlerweile auf Zweibrücker Seite herbeigesehnten Pause, alles zu geben. „Dass die Mannschaft das tun wird, dass die Spieler, die einsatzfähig sind, alles geben werden, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Was den Willen anbelangt, ist das ein herausragendes Team“, unterstreicht der SV-Übungsleiter. Balingen-Weilstetten liegt den Zweibrückern ohnehin nicht. Bislang mussten sich die Zweibrücker, einschließlich der A-Junioren in der Bundesliga, dem Balinger Bundesliga-Nachwuchs immer geschlagen geben. „Die haben eine sehr gute Nachwuchsarbeit, führen nicht zu Unrecht die Tabelle in der A-Jugend-Bundesliga Süd vor unserem Team souverän an“, stellt Bullacher fest. Deshalb falle es dem HBW auch leichter, den Ausfall von Junioren-Nationalspieler Jan Remmlinger (Kieferbruch) zu kompensieren. Was Remmlinger im Hinspiel, das der SV knapp mit 29:31 verlor, für den HBW wert war – er machte ein sehr gutes Spiel – „war für uns Robin Egelhof“, erinnert Bullacher. Zwischenzeitlich hatte Bullachers Truppe aber sogar mit drei Toren geführt. Und der verletzte Egelhof fehlt dem SV bekanntlich ebenfalls. Bei Balingen rücke dagegen mit Lukas Saueressig für Remmlinger bereits ein sehr guter A-Junior nach. Zudem sind die Gastgeber nach vier Niederlagen in Serie nun auch im Abstiegskampf angekommen. „Die werden gleichfalls alles daran setzen, um vor Weihnachten den Anschluss ans Mittelfeld zu halten“, weiß der SV-Trainer, der wohl erst am Sonntag, wenn Abfahrt in Richtung Baden-Württemberg ist, endgültig entscheiden kann, mit welcher Formation er spielt. Ein paar Grundsätzlichkeiten für einen Erfolg gebe es schon. Um eine Chance zu haben, müsse die Abwehr HBW-Kreisläufer Markus Dangers, der im Hinspiel viele Akzente setzte und mit seinem Treffer kurz vor Abpfiff die Partie endgültig zugunsten der Gäste entschieden hatte, besser in den Griff bekommen. Vor allem dürfe Rechtsaußen Gregor Thomann, der beim Saisonauftakt in Zweibrücken zwölf Tore erzielte, nicht mehr so viel Freiheiten bekommen. Ganz entscheidend sei, so Bullacher mit Blick auf die vergangenen Wochen: „Wir müssen unsere herausgespielten Chancen einfach besser verwerten“. Und das unabhängig davon, wer überhaupt am Sonntag spielen könne. (add)

x