Zweibrücken Das sagt eine Zweibrücker Schülerin zum generellen Handyverbot
Kinder bekommen heute häufig schon mit zehn Jahren oder jünger ein Handy. Meist wird es zur Bespaßung und für Nachrichten an Eltern und Freunde genutzt. Doch die sozialen Medien sind nicht ungefährlich, und im jungen Alter können sie großen Schaden anrichten. An der Mannlich-Realschule Plus in Zweibrücken soll das Handyverbot nun weiter verschärft werden.
Es gibt wichtige Punkte, die für eine Handynutzung an Schulen sprechen. So hat eine Schule damit die Möglichkeit, Kindern einen besseren Umgang mit Social Media beizubringen. Die Welt wird immer digitaler, und fast alle Schüler werden in ihrer Freizeit sowieso ein Handy nutzen. Ist die Schule dann nicht ein guter Ort, um über Vor- und Nachteile des Handys aufzuklären und somit einen guten Umgang mit dem mobilen Endgerät zu erzielen?
Ist das Smartphone verboten, könnte dessen Nutzung für Schüler noch reizvoller werden. Das Gerät wird dann heimlich verwendet und es kommt zu Verstößen gegen die Schulordnung.
Ist das Handy erlaubt, können die Eltern ihre Kinder jederzeit erreichen, falls es Wichtiges zu besprechen gibt. Kindern verleiht es auch ein Gefühl von Sicherheit, stets jemanden erreichen zu können, wenn etwas passieren sollte.
Gewichtige Gründe sprechen dagegen
Doch es gibt gewichtige Argumente für ein Handyverbot. Smartphones lassen die Konzentration der Schüler leiden. Kommt im Unterricht Langeweile auf, lockt die Versuchung, sich am Handy abzulenken und sich statt um den Lernstoff um Privates zu kümmern. Auch die Aufmerksamkeitsspanne ist durch die Handys stark gesunken. Nicht nur werden die Schüler schnell von ihrem Smartphone abgelenkt, durch kurze unterhaltsame Clips auf Social Media fällt es ihnen zunehmend schwerer, längeren Unterrichtseinheiten mit Interesse folgen zu können.
Des Weiteren wird die eigene Denkarbeit abgelöst, weil ein Handy in Sekunden die Antworten liefern kann. Der Schulleiter der Mannlich-Realschule Plus Markus Meier erzählt frustriert, dass manche Schüler teils simpelste Aufgaben nicht mehr denkend lösen könnten, was ihnen zu allem Elend auch noch egal sei.
Gäbe es an Schulen kein Verbot, fiele auch die letzte handyfreie Zone weg, was die Suchtgefahr steigern würde.
Cybermobbing
Ein ernstes Problem ist das Cybermobbing, also das Bloßstellen, Beleidigen oder Bedrohen von Personen mithilfe der sozialen Medien. Viele Jugendliche und Kinder sind davon betroffen. Smartphones machen es sehr einfach, peinliche Fotos und Videos weiterzuleiten und anonyme Beleidigungen zu verschicken. An Schulen tritt so etwas inzwischen häufig auf. Betroffen sind nicht nur Schüler, auch von Lehrern werden Fotos gemacht, die auch noch bearbeitet werden können.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Kinder in der Schule über die Vor- und Nachteile von Social Media aufgeklärt werden. Ich finde aber auch, dass ein Handyverbot vor allem für jüngere Schüler eine gute Idee ist. Ich selbst bin noch Schülerin an einer Schule, an der die Smartphone-Benutzung grundsätzlich verboten ist. Mir hat in der Schule mein Handy noch nie wirklich gefehlt. Ich habe eher gelernt, die Echtzeit mit meinen Freunden in den Pausen zu genießen und Auszeiten von den sozialen Medien wertzuschätzen. Obwohl Handys verboten sind, habe ich schon viele Fälle mitbekommen, bei denen heimlich Fotos von Lehrern und Schülern gemacht und verschickt wurden. Würde das Handy komplett erlaubt, würde sich das noch verschärfen.