Zweibrücken Das höchste der Gefühle
Zweibrücken. „Beim 1:3 hab’ ich gedacht, das geht höher aus“, meinte Thorsten Hodel, Torwart des Regionalligisten SVN Zweibrücken, gestern ganz ehrlich nach dem etwas überraschenden Punktgewinn beim 3:3 (1:1) gegen den Dritten SC Freiburg II im Westpfalzstadion. Hodel war maßgeblich daran beteiligt, dass der Aufsteiger am Ende den 50. Saisonpunkt auf dem Konto hatte.
Dabei hatte der SVN-Kapitän schon vorher gewusst, was gegen die Breisgauer vor der Minus-Kulisse von 172 Zuschauern bei fast sommerlichen Temperaturen wohl auf ihn zukommt. „Ich hab’ gewusst, dass ich viel aufs Tor bekomme“, meinte er. „Die Jungs waren heute nicht so frisch“, verwies er auf den Spielrhythmus Sonntag-Donnerstag-Sonntag der Woche. Beim 1:1-Ausgleich durch Tim Albutat (30.) wurde Hodel auf dem falschen Fuß erwischt. Ansonsten hielt der SVN-Keeper aber seinen Kasten mit wirklich guten Paraden sauber und am Ende auch den einen Zähler fest. Und die Freiburger hatten einige gute Einschussmöglichkeiten, weil sie nach dem etwas überraschenden 1:0 durch Christian Telchs Schuss (4.) mehr für den Spielaufbau taten. Das diesmal mehr auf Verteidigung ausgelegte Spielkonzept von SVN-Trainer Peter Rubeck funktionierte zudem nicht richtig. Wobei: „Wir haben in der ersten Hälfte noch ganz verteidigt“, befanden Rubeck und der als Spitze aufgebotene Patrick Lienhard dennoch unisono. Ex-Freiburger Lienhard, der nach dem Schlusspfiff zahlreiche seiner ehemaligen Teamkollegen abklatsche, meinte weiter: „Mit dem Punkt können wir heute zufrieden sein, mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, nicht. Das kann nichts unser Anspruch sein. Gut war, dass wir nach dem schnellen Rückstand noch mal zurück gekommen sind.“ Den Beginn der zweiten Halbzeit hatte die SVN-Elf nämlich völlig verpennt, plötzlich stand es 3:1 für Freiburg II, der starke Maximilian Philipp und Ex-Lauterer Hendrick Zuck hatten getroffen. Freiburgs Coach Iraklis Metaxas haderte damit, dass seine Mannschaft hier nicht nachlegte und den Sack zumachte. Möglichkeiten dazu waren mehrfach vorhanden, teilweise hatte man eher das Gefühl, es springt ein Kantersieg für die Gäste heraus – aber da war ja auch noch Hodel zwischen den Pfosten. „Da hat er seinen Fehler beim 1:1 mehr als wettgemacht“, lobte Rubeck den Keeper. SVN-Abwehrspieler Andreas Backmann, der nach dem Abpfiff sein rechtes, blaues Auge kühlte, sagte zum glücklichen Punktgewinn: „Das war schon das höchste der Gefühle heute. Man hat gemerkt, dass einfach nicht mehr geht. Aber wir haben nicht verloren und jetzt 50 Punkte.“ SVN-Coach Rubeck will nun in dieser Woche vor dem Spiel in Baunatal ordentlich trainieren, „dort wird es auch keine Experimente geben“, erklärte er schon vorab. Und dann steht ja noch das dritte SVN-Saisonziel aus: der Gewinn des Verbandspokals. Darum geht’s am 14. Mai in Mehlingen. (sai)