Zweibrücken Damit die Kinder im Straßenverkehr sicher sind

Kinder der Albert-Schweitzer-Grundschule testen die neue Ausrüstung am Freitag schon eifrig.
Kinder der Albert-Schweitzer-Grundschule testen die neue Ausrüstung am Freitag schon eifrig.

Die Zweibrücker Verkehrswacht hat neue Ausrüstung für die Verkehrserziehung bekommen. Davon sollen möglichst viele Grundschulen und Kindergärten profitieren.

Die Verkehrswacht Zweibrücken verfügt seit Freitag über einen sogenannten Roter-Ritter-Anhänger mit jeder Menge Equipment für die Verkehrserziehung jeder Altersklasse, von Balanceboards, Laufrädern und Tretrollern über Geschicklichkeitsspiele und Farblehre-Helfer bis hin zu Fahrradhelmen, Reflektoranhängern und Hell-Dunkel-Boxen. Das Roter-Ritter-Mobil im Wert von rund 5500 Euro wurde gespendet von Teilen, einer Initiative führender Autoteile-Produzenten und -Händler. Wie Stephan Bens von Carat, einem Unternehmen der Teilen-Initiative, vor Ort erläuterte, hat die Verkehrswacht Zweibrücken den deutschlandweit vierten Roter-Ritter-Anhänger erhalten.

Für Grundschulen und Kindergärten

Die Idee des Anhängers geht zurück auf den Polizeihauptkommissar Edgar Eden und den Erzieher-Ausbilder Jörg Siefker aus Nordhorn. „Ziel ist, dass die Verkehrsschule auf Rädern andauernd unterwegs ist und Station bei möglichst vielen Kindergärten und Grundschulen macht“, erklärte Stephan Bens am Freitag bei der Übergabe des Anhängers in der Jugendverkehrsschule an der Rennwiese.

Dort hatten unter Anleitung des Vorsitzenden der Zweibrücker Verkehrswacht, Andreas Fremgen, sowie von Lehrerin Stefanie Schöndorf Schüler und Schülerinnen der vierten Klasse der Albert-Schweitzer-Grundschule Ernstweiler bereits ihre ersten Fahrradfahrstunden hinter sich gebracht. Bei heißem Tee warteten sie, bis sie die Fahr- und Spielgeräte aus dem Anhänger als erste ausprobieren durften. Dann war sogleich ein Rennen unter sehr großzügiger Auslegung der Verkehrsregeln angesagt, in dem die Kinder Roller, Rutscherfahrzeuge und Fahrräder testen konnten.

Abgeholt im Norden

Abgeholt hat den 750 Kilo schweren Hänger im Norden Martin Morche, stellvertretender Vorsitzender der Verkehrswacht. Der Anhänger ist seinen Worten zufolge ungebremst, damit ihn jedermann mit Autoführerschein fahren darf. Der Rote Ritter, eine Figur, die als Maskottchen des Spendenprojektes dient und gleichzeitig als Synonym für den Anhänger selbst, dient laut Fremgen auch der vorschulischen Verkehrserziehung, sprich, der im Kindergarten. Eigentlich sollten zum Übergabetermin auch Kinder des neuen Kindergartens in der Gabelsbergerstraße dabei sein, doch personelle Engpässe beim Personal durch die aktuelle Krankheitswelle verhinderten dies.

Nicht nur die Anschaffung der Anhänger inklusive Inhalt finanziert die Initiative Teilen aus Spenden, auch die Folgekosten wie Reparaturen, Versicherung und Tüv-Gebühren sind mit einer solchen Spende abgedeckt. Der Kontakt zur Initiative kam durch Martin Morche zustande, der den Erfinder Edgar Eden traf, sich gleich mit ihm verstand und ihn nach eigenen Worten „solange genervt“ hat, bis dieser der Verkehrswacht Zweibrücken ein Roter-Ritter-Mobil versprach. Stationiert ist es zukünftig bei der Verkehrswacht Zweibrücken, wo man es anfordern kann und wo es auch beispielsweise bei Spiel- und Kinderfesten eingesetzt werden kann.

Die Verkehrswacht

Die Verkehrswacht ist ein bundesweit aktiver Verein, dessen Mitglieder sich ehrenamtlich für Verkehrserziehung einsetzen. Oder wie der Zweibrücker Vorsitzende Andreas Fremgen sagt, die „Verkehrssicherheit in allen Lebensphasen und jedem Alter“ fördert. Unter dem Motto „Unfälle vermeiden, Leben schützen“ engagieren sich aktive und ehemalige Polizisten und Polizistinnen genauso wie Fahrlehrer und -lehrerinnen, aber auch Privatpersonen in der Schulung und Erziehung. „Die Verkehrswacht kümmert sich um alle Verkehrsteilnehmer, egal, wie alt, und egal, wie sie unterwegs sind, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Elektroroller, dem Motorrad, Auto oder Lastwagen“, erzählt Fremgen.

Bekannt ist die Verkehrswacht, die in Rheinland-Pfalz aus 27 Kreis- und Ortsverkehrswachten besteht, für die Fahrradausbildung von Dritt- und Viertklässern. Dabei sorgt sie für Räder, Ersatzteile, Helme, Nummernschilder, Aufkleber, Prüfungsbögen für den theoretischen Teil und die Fahrradführerscheine nach bestandener Prüfung. Auch Fahrradcodierungen gegen Diebstahl bietet die Verkehrswacht an und auch Verkehrserziehungskurse, die nach richterlicher Anweisung oder staatsanwaltschaftlicher Anregung gegen Verkehrssünder verhängt werden. Auch die Finanzierung und Anschaffung von Geschwindigkeitsanzeigetafeln fällt in ihren Aufgabenbereich. Die Verkehrswacht finanziert sich alleine durch Spenden und Strafen, die Gerichte ab und zu verhängen.

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