Zweibrücken / Bitsch Bus nach Frankreich: Erst wenn die Bahn nach Homburg fährt

Am ehemaligen Bahnhof in Schwarzenacker hängen noch Reste eines Fahrplans aus der Zeit, als noch Züge in Niederauerbach hielten
Am ehemaligen Bahnhof in Schwarzenacker hängen noch Reste eines Fahrplans aus der Zeit, als noch Züge in Niederauerbach hielten und nach Blieskastel fuhren.

Mit dem Bus von Zweibrücken nach Bitsch – an dieser Idee hält Bahnexperte Werner Schreiner fest. Zuerst soll aber die Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg reaktiviert werden.

Die Idee einer Busverbindung von Zweibrücken nach Bitsch und umgekehrt hatte Werner Schreiner schon im Februar 2021 genannt. Damals war die frühere Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Gast in Zweibrücken. Schreiner war deren Beauftragter für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, und er war lange Jahre Koordinator beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) für die Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ sagte Schreiner diese Woche, dass er an der Idee einer grenzüberschreitenden Busverbindung festhalte – „aber erst wenn die S-Bahn fährt“. Die S-Bahn ist die Verbindung von Homburg über Kaiserslautern, Neustadt, Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg bis nach Osterburken zwischen Würzburg und Heilbronn. Sie soll von Homburg bis Zweibrücken verlängert werden. Nach mehreren Verzögerungen wird es nun mindestens bis Ende 2028 dauern, bis wieder wie früher Züge zwischen Zweibrücken und Homburg fahren.

„Wir denken, das ist der Moment, wo man gut damit werben kann“, sagt Schreiner mit Blick auf die Busverbindung. Dann könnten auch Fahrgäste aus dem französischen Grenzland von Zweibrücken aus mit dem Zug die Rheinebene erreichen. Derzeit müssten sie in Zweibrücken noch einmal in den Bus umsteigen. Wer derzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Bitsch fahren möchte, muss entweder mit der Bahn nach Saarbrücken, weiter mit der Saarbahn nach Saargemünd und dann mit dem Bus nach Bitsch oder nach Blieskastel und mit Bussen weiter über Kleinblittersdorf und Saargemünd. Diese Verbindungen dauern inklusive Umstiegszeit dreieinhalb Stunden. Bis 2011 gab es auch eine Bahnverbindung zwischen Saargemünd und Bitsch, sie wurde aber nach einem Felsrutsch eingestellt und nie wieder aufgenommen.

Die Reaktivierung der 1991 stillgelegten Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg soll nächste Woche einen weiteren wichtigen Schritt vorankommen: Am Mittwoch soll in Zweibrücken der Realisierungs- und Finanzierungsvertrag unterzeichnet werden. Werner Schreiner nannte das vergangene Woche im Gespräch mit der RHEINPFALZ „ein gutes Zeichen“. Der VRN spricht von „einem weiteren Meilenstein“ und schreibt in seiner Einladung: „Die Reaktivierung und der Ausbau der Strecke Homburg-Zweibrücken markieren einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots zwischen der Universitätsstadt Homburg im Saarland und der Rosenstadt Zweibrücken in Rheinland-Pfalz. Mit der Umsetzung dieses Vorhabens wird eine direkte S-Bahn-Verbindung nach Kaiserslautern geschaffen, die den Anschluss an das überregionale Schienennetz erheblich erleichtern wird.“

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