Zweibrücken Breisgau-Kicker kommen zum Bonusspiel
Zweibrücken. Morgen (14 Uhr, Westpfalzstadion) empfängt der SVN Zweibrücken den SC Freiburg II. Wer hätte vor der Saison gedacht, dass es am 31. Spieltag der Regionalliga ein Spitzenspiel mit Zweibrücker Beteiligung gibt? Wohl kaum jemand. Als Tabellenfünfter (49 Punkte) erwartet der SVN den aktuell Drittplatzierten.
„Wir sind auf Platz fünf, haben das Finale des Verbandspokals erreicht – und stehen neun Punkte vor Homburg“, zieht SVN-Trainer Peter Rubeck eine vorläufige Bilanz. Das gute Abschneiden hat dazu geführt, dass der Erfolg des SVN fast schon selbstverständlich genommen wird. Das wurmt den Trainer. Noch mehr ärgert ihn, dass einige in der Mannschaft sich derzeit mehr mit Vertragsdingen als mit den kommenden 90 Minuten auf dem Spielfeld beschäftigen. Gegen den SC Freiburg könnte das fatale Folgen haben. „Vielleicht müssten wir mal sieben oder acht Tore kriegen, damit hier einige wieder wach werden“, sagte Rubeck nach dem mühsamen 2:0-Sieg am Donnerstag im Pokal in Zeiskam. „Das ist eine zweite Mannschaft mit gut ausgebildeten Fußballern, die noch Zweiter werden kann“, schätzt er die Breisgauer als schweren Gegner ein. „Das ist ein Bonusspiel für uns“, bemerkt er. Unter der Woche teilte der SC Freiburg mit, dass man sich nicht um eine Drittliga-Lizenz für die zweite Mannschaft beworben habe. „Für die Mannschaft, die eine tolle Saison spielt, tut es mir sehr leid“, sagte der SC-Vorsitzende Fritz Keller, „aber wir sind davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist“. 2,5 Millionen Euro wären nötig, um im Möslestadion alle Auflagen für die Dritte Liga zu erfüllen. „Unsere Motivation ist seit jeher, so Fußball zu spielen, dass es unseren Vorstellungen und unserem Stil entspricht, und natürlich Spiele zu gewinnen“, sagt SC-Trainer Iraklis Metaxas. „Das war nie anders, und das bleibt auch der Antrieb, um Woche für Woche Gas zu geben. Dem Tabellenplatz gilt dabei nicht das Hauptaugenmerk.“ Nach vier Niederlagen in Folge stürzte der SCF von der Spitze bis auf Rang drei ab, vergangene Woche gelang gegen Homburg die Wende. Einer, der sich auf SVN-Seite mit dem SC Freiburg besonders gut auskennt, ist Patrick Lienhard. Er wurde in der dortigen Jugend ausgebildet, spielte für die U23. Am Donnerstag sicherte der SVN-Mittelfeldspieler dem SVN den Einzug ins Pokalfinale, nach der Saison wird er die Koffer packen. Gestern vermeldete Drittligist Jahn Regensburg die Verpflichtung des 21-Jährigen bis zum 30. Juni 2016. „Nach dem Probetraining im vergangenen Jahr war es wichtig für meine Entwicklung, dass ich als Führungsspieler in der Regionalliga weitere Erfahrungen sammeln konnte“, wird Lienhard in der Pressemitteilung zitiert. Vor der Saison hatte Regensburg noch von seiner Verpflichtung abgesehen, weil ihm das nötige Durchsetzungsvermögen für die dritte Liga fehle. „Ich habe Lienhard im Laufe der Saison vielfach beobachtet. Er hat den nächsten Schritt gemacht und ist robuster geworden. Wir glauben, dass er einschlagen kann“, sagte nun Jahn-Geschäftsführer Christian Keller. (daa)