Zweibrücken Blumenladen zu, aber Betrieb geht weiter

Sabine Cunningham-Blinn ist für ihre Kunden weiterhin da.
Sabine Cunningham-Blinn ist für ihre Kunden weiterhin da.

Der Blumenladen von Sabine Cunningham-Blinn in der Hofenfelsstraße ist seit Ende Januar geschlossen. Dafür gibt es keine wirtschaftlichen, sondern gesundheitliche Gründe. Der Betrieb geht aber trotzdem weiter.

Sabine Cunningham-Blinn hofft, bald einen neuen Laden an anderer Stelle eröffnen zu können. „Ich musste die Handbremse ziehen“, sagt sie auf Anfrage der RHEINPFALZ. Wegen einer schweren Schulterverletzung hätten ihr die Ärzte ans Herz gelegt, zu pausieren und die Arbeit zu reduzieren. Als dann noch zeitgleich eine Änderung des Mietvertrags ins Haus stand und eine Mitarbeiterin in Ruhestand ging, sei für sie klar gewesen, „dass sie aus dem Laden raus muss“.

Dies bedeute aber keineswegs, dass sie für ihre festen Kunden nicht mehr zur Verfügung stehe. „Ich bin nicht von der Bildfläche verschwunden“, betont Cunningham-Blinn. „Ohne Blümchen“ könne sie nicht sein. Zum einen könne sie in dem an das Ladenlokal angrenzenden Garten, für den ein anderes Mietverhältnis bestehe, weiterwerkeln, zum anderen gehe sie in einer Werkstatt ihren Aufträgen nach. Blinn: „Es gibt aber weder im Garten noch in der Werkstatt einen Verkauf. Aufträge können nur abgeholt werden.“ An Aufträgen mangele es ihr nicht, schließlich arbeite sie seit 15 Jahren für die Fasanerie, sei bei Gartenmärkten präsent und erhalte viele Anfragen, etwa für den Blumenschmuck bei Hochzeiten und Konfirmationen, über die Zweibrücker Facebook-Gruppe. Die verletzte Schulter zwinge sie lediglich dazu, „dosiert und gemäßigt“ zu arbeiten.

Erster Blumenladen mit 18 Jahren

Anfangs geschockt, nicht mehr „voll arbeiten zu können und wegen der Schulterverletzung noch nicht einmal in der Lage zu sein, den Laden selbst auszuräumen“, sehe sie nun aber auch die positiven Aspekte der Auszeit. Der Zeitdruck sei weggefallen, sie werde kreativer. 38 Jahre habe sie durchgearbeitet, nun gönne sie sich „eine Pause“, so die 55-Jährige. Am 1. April hätte sie 30 Jahre Hofenfelsstraße feiern können, dazu wird es nicht mehr kommen. Eröffnet habe sie ihr erstes Blumengeschäft mit 18 Jahren am Alexanderplatz.

Ihre Kunden sollten nun aber „nicht traurig sein“, beruhigt Cunningham-Blinn. Sie wolle auf jeden Fall „wieder einen Laden in Zweibrücken aufmachen, aber nicht jeden Tag und rund um die Uhr, das ist mir nicht mehr möglich“. Wann dies soweit sein werde, könne sie derzeit noch nicht sagen. Ihre Schulter brauche noch etwas Zeit. „So in drei bis vier Monaten, das ist realistisch“, schätzt die Floristin. Sie habe sich schon ein paar Sachen angeguckt und „halte die Augen offen“. Befürchtungen, nichts Passendes zu finden, habe sie keine.

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