Zweibrücken Blügels Knaller zum Schluss

«ZWEIBRÜCKEN.» Die 180 Zuschauer an der Zweibrücker Hofenfelsstraße bekamen dabei den Unterschied zwischen A- und B-Klasse unmissverständlich vor Augen geführt. Zur Pause stand es bereits 3:0 für die Gäste. Der osramhelle Vollmond unterstützte das Flutlicht der Sportanlage, beleuchtet wurde auf dem Kunstrasen im Westpfalzstadion technisch guter Battweiler Tempofußball. SVB-Coach Daniel Lenhard erklärte nach dem Schlusspfiff, dass seine Mannschaft den Finaleinzug unbedingt wollte, das machte sie auch von der ersten Minute an klar. Da war nichts mit Abtasten, die Gastgeber hatten sich mit ihrer Dreier-Abwehrreihe gleich mächtig zu wehren. Ein Doppelschlag von Maurice Böhr in der vierten und fünften Minute eröffnete den Torreigen. Beim ersten Treffer besorgte der schnelle Steven Veit die Vorarbeit, sein zweites Tor markierte Böhr nach einer Flanke des sehr guten Manuel May. Niederauerbacher Angriffsbemühungen gab es auch zu sehen, richtig zwingende Aktionen hatte der Spitzenreiter der B-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West aber nur wenige anzubieten. René Müller war in der Offensive der auffälligste SVN-Akteur, die Battweiler Abwehr stand aber gut. Viele Bälle bekam Schlussmann Marius Bohl nicht auf den Kasten. In der 28. Minute schlief die Abwehr der Einheimischen dann bei einem Flankenball von Daniel Lenhard, Brian Schnur kam kurz vorm Fünfmeterraum völlig freistehend zum erfolgreichen Abschluss – 3:0. Mit diesem Spielstand wurden die Seiten gewechselt, zu Beginn des zweiten Abschnitts merkte man, dass sich der SVN noch nicht aufgegeben hatte. Die Mannschaft von Trainer Andreas Hergert kämpfte, einige Einzelaktionen hätten auch zu einem Tor führen können. Dann kam aber der Moment des „Genickbruchs“, wie es Hergert später formulierte: Torwart Robin Koch brachte Maurice Böhr am Fünfmeterraum zu Fall, den Strafstoß verwandelte Joshua Jost sicher zum 4:0 (63.). Danach ging es für die Platzherren nur noch um Schadensbegrenzung, der Käse war gegessen. Ein weiterer Treffer von Jost (67.) war aber genauso wenig zu verhindern wie ein Doppelpack des alten Kämpen Dirk Blügel, der in der 66. Minute für Maurice Böhr eingewechselt wurde. Blügel zog zweimal aus der Distanz flach ab, gab mit seinen beiden Treffern einer mittlerweile resignierenden Auerbacher Truppe den Rest. Besonders das zweite Tor war sehenswert: Blügel traf von halbrechts aus 20 Metern satt den Innenpfosten, von dort ging der Ball ins Tor. SVN-Trainer Andreas Hergert war mit der Einstellung seiner Mannschaft trotz der hohen Niederlage zufrieden. Die beiden frühen Gegentreffer durch Böhr seien ein Schlag ins Gesicht seiner jungen Spieler gewesen, sie hätten sich aber berappelt und gekämpft. Für die zweite Halbzeit habe man sich noch mal etwas vorgenommen. „Das blöde Foul“ (Hergert), das zum Elfmeter führte, hätte nicht passieren dürfen. Auch Daniel Lenhard bescheinigte dem SVN, dass er seine Sache nicht mal so schlecht gemacht habe. Aber der SV Battweiler sei mit unbedingtem Siegeswillen in die Partie gegangen. Seine Mannschaft habe sein Konzept ohne Abstriche umgesetzt, so Lenhard. So spielten sie SV Zweibrücken: Koch - Clemens, Conrad, Seibert - Wittenmaier, Nickolaus, Mayer (68. Teuscher), Schmitt - Grauer, Stauter (58. Schäfer), Müller SV Battweiler: Bohl - Fabian May, Lang, Lefebre, Abel - Lenhard (78. Jakobi), Schnur, Janik May, Veit (50. Jost) - Manuel May, Böhr (66. Blügel) Tore: 0:1 Böhr (4.), 0:2 Böhr (5.), 0:3 Schnur (28.), 0:4 Jost (63., Foulelfmeter), 0:5 Jost (67.), 0:6 Blügel (76.), 0:7 Blügel (84.) - Gelbe Karten: Clemens - Veit, Jost, Jakobi - Beste Spieler: Schmitt, Müller, Grauer - Manuel May, Veit, Schnur - Zuschauer: 180 - Schiedsrichter: Rohr (Großsteinhausen).