Zweibrücken Bipontina in die Karlskirche: Behörde hat noch keine Meinung

Stadträtin Elisabeth Metzger hat vorgeschlagen, die Bücher in der Karlskirche zu lagern. Diese soll verkauft werden.
Stadträtin Elisabeth Metzger hat vorgeschlagen, die Bücher in der Karlskirche zu lagern. Diese soll verkauft werden.

Was sagt die Leiterin der Landesbibliothek zu dem Vorschlag, die Bücher der Bibliotheca Bipontina fortan in der Karlskirche zu lagern?

Noch sind die wertvollen jahrhundealten Bücher aus der Bibliotheca Bipontina zum Reinigen und Reparieren ausgelagert. Doch wenn sie zurückkehren, brauchen sie einen neuen Ort, an dem sie klimagerecht gelagert und vor Schäden geschützt sind. Die bisherigen Räume im Helmholtz-Gymnasium sind dafür nicht geeignet. Stadträtin Elisabeth Metzger hatte vorgeschlagen, die Bücher nach ihrer Rückkehr in der Karlskirche zu lagern und damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, weil das protestantische Dekanat ohnehin vorhat, die Karlskirche zu verkaufen.

Dem Landesbibliothekszentrum in Koblenz, zu dem die Bibliotheca Bipontina gehört, hat man diesen Vorschlag wohl noch nicht unterbreitet. „Da ich die Karlskirche nicht kenne und vor allem deren klimatische Bedingungen, kann ich mich zu dem Vorschlag nicht äußern“, teilt Annette Gerlach, die Leiterin des Landesbibliothekszentrums, auf Anfrage mit. Fest stehe, dass die Bestände „immer klimatisiert entsprechend der (inter)nationalen Normen aufgestellt sein müssen“, so Gerlach. Als Fachbehörde des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration stehe man „für beratende Fragen zur Bestandserhaltung immer gern zur Verfügung, wenn die Stadt auf uns zukäme, wenn sie im Laufe der nächsten zwei Jahre nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten in Zweibrücken sucht“, versichert Gerlach.

Auf den Dekan des protestantischen Dekanats Zweibrücken, Peter Butz, ist noch niemand zugekommen, um mit ihm über die Karlskirche als möglichem Ort zur Aufbewahrung der Bücher zu sprechen, sagt er. Bei der Suche nach Kaufinteressenten für die Karlskirche sei man auch noch nicht weiter.

Ende 2022 wurden die wertvollen Pergamente, Handschriften und Druckerzeugnisse aus ihren Räumen in der Bibliotheca Bipontina geholt. Die Stadtverwaltung hat zugesichert, nach einer neuen Stätte für die Bipontina zu suchen. Zur Zeit werden die etwa 15.000 Bücher von der Firma Schempp in Kornwestheim bei Stuttgart gereinigt und restauriert. Zwei Jahre sind dafür veranschlagt. Die Reinigung sei „naturgemäß sehr aufwendig und werde folglich eine längere Zeit in Anspruch nehmen“, erklärt Gerlach. Eine seriöse Antwort, wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, könne sie deshalb derzeit nicht geben.

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