Zweibrücken Bei Tropen-Hitze elf Jahre alten Rekord verbessert

Zweibrücken. Es war das bislang heißeste Wochenende des Jahres und für Nico Fremgen vom LAZ Zweibrücken sein bislang sportlich erfolgreichstes Wochenende der Saison: Beim 25. Pfingst-Mehrkampfwettbewerb in Limburgerhof siegte der 16-Jährige im Zehnkampf der U18 mit dem neuen Westpfalzrekord von 6791 Punkten. En passant stellte er persönliche Bestleistungen im Stabhochsprung, im Speerwurf sowie über 100 und 400 Meter auf.

Nico Fremgen belohnte sich mit der Qualifikation für die deutschen Jugendmeisterschaften im Stabhochsprung und im Mehrkampf. „Ja, ich bin sehr zufrieden“, sagt der Petersberger, der gut ein Jahr, nachdem er in Ingelheim einen Zehnkampf wegen muskulärer Probleme nicht zu Ende bringen konnte, im neuerlichen Anlauf zu ganz großer Form auflief und sich von der Pfingst-Rekordhitze nicht abhalten ließ, einen Top-Wettkampf abzuliefern. „Die 400 Meter und die 1500 Meter waren schon heftig“, resümiert Fremgen, der den Tag nach dem Wettkampfwochenende nutzte, um ausgiebig im Freibad abzukühlen. Die Tartanbahn sei unglaublich heiß gewesen. Über die 1500 Meter verzichtete er deshalb sogar auf Spikes an den Schuhen. „Die Helfer haben uns während des Laufs mit Wasser besprüht, das war gut“, erzählt der Schüler des Hofenfels-Gymnasiums. Mit der Zeit über 1500 Meter (5:16,32 Minuten) „war ich natürlich überhaupt nicht zufrieden“, sagt Fremgen. Auch mit seiner Hochsprungleistung von 1,72 Metern haderte er. „Beim Einspringen war ich noch über 1,80 Meter gesprungen, die waren eigentlich drin“, meint er in seiner Wettkampfbilanz. Es waren die einzigen beiden Disziplinen, in denen er unter seinem persönlich gesteckten Fahrplan blieb, der vorsah, in jedem Wettbewerb eine Leistung zu bieten, die ihn in den Bereich von 600/700 Punkten bringt. Das Training mit Todd Henson (Laufdisziplinen), Bernhard Brenner (Stabhochsprung) und Udo Hussong (Wurfdisziplinen) „hat sich richtig ausgezahlt“, freute sich Papa Peter Fremgen, der in Limburgerhof „mindestens genau so fertig war wie der Nico“, sagt er lachend nach dem Betreuungsmarathon. „Ich habe mich einfach Disziplin für Disziplin konzentriert, mich nach einem Wettkampf immer sofort auf die nächste Disziplin fokussiert“, sagt Fremgen, für den zwischen den Wettbewerben galt: Schatten suchen, Kopfhörer auf, Musik hören. Der 1,86 Meter große, 84 Kilogramm schwere Athlet startete gut in den Wettkampf: 11,54 Sekunden über die 100 Meter zum Auftakt und gleich die Führung im Gesamtklassement. Die behielt er auch nach dem Weitsprung, den er mit einer Weite von 6,09 Metern beendete. Nach dem Kugelstoßen (15,42 Meter) hatte er die Führung an den späteren Drittplatzierten Leon Schwöbel (Koblenz-Karthause) abgeben müssen, eroberte sie aber mit den übersprungenen 1,72 Metern im Hochsprung zurück und durfte nach 53,10 Sekunden über 400 Meter als Führender im Gesamtklassement nach Hause fahren. Abkühlen im Schwimmbad, massieren hieß es zum Tagesabschluss. Tag zwei begann, es hatte einen Wechsel in der Disziplinreihenfolge gegeben, mit dem Stabhochsprung. 4,30 Meter übersprang Fremgen, ebenfalls neue persönliche Bestleistung und die Qualifikation für die deutschen Jugend-Meisterschaften in dieser Disziplin. „Ich bin erst bei 3,90 Metern eingestiegen, konnte also Kraft sparen“, freut sich Fremgen. Die nutzte er, um seine Führung weiter auszubauen: 15,93 Sekunden über 110 Meter Hürden, 45,84 Meter im Diskuswurf, 56,99 Meter im Speerwurf. Vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf hatte Fremgen bereits 743 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Maximilian Kappesser (Darmstadt). Das konnte der Konkurrent nicht mehr aufholen. 6791 Punkte sammelte Fremgen, der damit in der aktuellen Rangliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Platz zwei belegt. Zudem entthronte er LAZ-Vorstandsmitglied Alexander Vieweg als Westpfalz-Rekordhalter im Zehnkampf der U18. Um einen Punkt: 6790 Punkte hatte Vieweg im Jahr 2003 in Neustadt geholt. Gestern stand für Nico Fremgen „Jugend trainiert für Olympia“ mit dem Hofenfels-Gymnasium auf dem Plan, am Wochenende will er sich für die deutschen Meisterschaften im Mehrkampf auf Ebene des deutschen Turnerbundes qualifizieren (hier startet er für den TV Thaleischweiler). „Danach mache ich ein bisschen Wettkampfpause“, sagt Fremgen, der nach dem klasse Wochenende einen gut gefüllten Meisterschaftskalender im August hat. (add)

x