Zweibrücken Autoposer-Treffpunkt am Kinokreisel?

Abends treffen sich immer wieder junge Fahrer mit PS-Starken Boliden (hier ein Mercedes) am Kinokreisel. Ob der Wagen tatsächlic
Abends treffen sich immer wieder junge Fahrer mit PS-Starken Boliden (hier ein Mercedes) am Kinokreisel. Ob der Wagen tatsächlich bei Rennen mitgefahren ist, ist unklar.

Sie treffen sich mit hochmotorisierten Sportwagen vor allem in den Abendstunden an einer Waschstraße gegenüber des Kinos, lassen die Reifen qualmen, die Motoren aufheulen und starten manchmal zum Rennen durch die umliegenden Straßen.

Schon im Vorjahr schilderten Anwohner der RHEINPFALZ die regelmäßigen Autoposer-Treffen am Kinokreisel. Autoposer sind Menschen, die mit ihren meist hochmotorisierten Autos auffallen wollten.

Nach Informationen der RHEINPFALZ fand am Sonntagabend erneut ein solches Treffen an der Waschstraße gegenüber des Kinos statt. Höhepunkt: Mehrere Sportwagen, brettern mit hohem Tempo durch die Kreisel und die umliegenden Straßen. Die Polizei, so Aussagen, die der RHEINPFALZ vorliegen, soll mit zwei Streifenwagen da gewesen sein. Zwei Sportwagen, die mit hohem Tempo durch die Gottlieb-Daimler-Straße fuhren, seien wenige hundert Meter weiter gefasst worden. Die Anfrage, ob das ein illegales Straßenrennen war, ließ die Polizei bislang unbeantwortet.

Rennparagraf im Strafgesetzbuch

Seit 2017 gibt es im deutschen Strafgesetzbuch den sogenannten „Rennparagrafen“ 315d. Er wurde eingeführt, weil es zu zahlreichen Unfällen mit Todesopfern durch Straßenrennen gekommen ist. Demnach macht sich jeder strafbar, der sich an einem Straßenrennen jedweder Form beteiligt. Dabei reicht schon das rücksichtslose, grob verkehrswidrige Fahren, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit auf dem Tacho zu erreichen. Es droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren, wenn Unschuldige verletzt oder gar getötet werden.

Vor wenigen Jahren gab es vor dem Zweibrücker Landgericht einen Rennprozess. Zwei junge Männer sind auf der Autobahn mit einem silbernen Mercedes C-AMG und einem hellblauen Porsche Cayman nach einem vom Gericht festgestellten Straßenrennen in ein Stauende gekracht. Es gab Verletzte und einen Schaden im sechsstelligen Bereich.

Ordnungsamt kann wenig machen

Der Stadt Zweibrücken, so Pressesprecher Jens John, ist der Treffpunkt der Bolidenfahrer an der Waschanlage bekannt. Das Ordnungsamt ist nur für den stehenden Verkehr zuständig ist. Setzen sich die PS-starken Boliden in Bewegung, muss die Polizei ran.

Allerdings sei das Ordnungsamt bereits zum Boliden-Treff gefahren, etwa, weil laute Musik aus den Autoradios dröhnte. Es folgten Ermahnungen und Verwarnungen. Temporeduzierungen in der Gottlieb-Daimler-Straße oder das Aufstellen eines stationären Blitzers seien nicht geplant. Zudem gibt es laut John im Stadtgebiet noch weitere Orte, wo sich öfter die Fahrer schnellen Autos treffen, womöglich ihre Fahrzeuge verkehrswidrig bewegen: am Flugplatz und an der Hochschule. „Da sieht man auch immer wieder Reifenspuren“, so Pressesprecher John.

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