Zweibrücken Asperger-Syndrom: Betroffene und Buchautorin Sieglinde G. spricht im Radio
Sieglinde G., die zum Schutz ihrer Familie anonym bleiben möchte, leidet an dem Asperger-Syndrom und hat dazu ein Buch geschrieben mit dem Titel „Unterwegs mit dem Asperger-Syndrom“ (die RHEINPFALZ berichtete). Schon als Kind hatte sie gemerkt, dass sie anders ist, keinen Trubel mag, sich gerne zurückzieht, schnell reizüberflutet ist. Dass sie sich mit Kontakten schwertut, ja sie sogar meidet, brachte ihr die Diagnose „Sozialphobie“ ein. Das war nicht die einzige Diagnose, die sie erhielt – in der sie sich aber nicht wiederfand. Schließlich befasste sie sich selbst mit dem Asperger-Syndrom und bat ihre ehemalige Psychiaterin um eine Überprüfung. Ihr Verdacht bestätigte sich: Sie litt an dem Asperger-Syndrom. Mit der Diagnose, die die 39-Jährige erst vor einem Jahr erhielt, ging sie offen um, informierte ihre Familie und ihr Arbeitsumfeld. Die Reaktionen waren sehr positiv und von Verständnis geprägt.
Das nach dem Kinderarzt Hans Asperger benannte Syndrom ist eine Variante des Autismus mit Besonderheiten und Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation. Am liebsten kommunizieren Betroffene auf der Sachebene. Auch Wahrnehmung und Reizverarbeitung zeigen Unterschiede. Häufig haben Menschen mit Asperger-Syndrom auch besondere Interessen und Begabungen. Sieglinde G., heute als Juristin tätig, sammelt zum Beispiel Wörter und schöne Ausdrücke.