Zweibrücken Anrennen gegen ein Bollwerk

ZWEIBRÜCKEN. Bereits gestern reisten Mannschaft und Betreuer des SVN Zweibrücken zum Regionalliga-Auswärtsspiel nach Pfullendorf und bereiteten sich vor Ort auf das heutige Spiel gegen den Tabellenletzten (4 Uhr, Geberit-Arena) vor. Ein Novum in der Vereinsgeschichte.

Ein zweites Novum soll die Reise zum SCP mit sich bringen: den ersten Sieg in der Rückrunde. „Wenn wir in der Liga noch einen Gegner unterschätzen, dann sind wir fehl am Platz“, sagt SVN-Trainer Peter Rubeck mit Blick auf die vermeintlich leichte Aufgabe. Nur zwei Siege – zum Saisonauftakt gegen Homburg und gegen Waldhof Mannheim – verbuchte das Team von Stephan Baierl. Zwei Unentschieden nach der Winterpause in Trier und gegen Neckarsulm gelangen trotz großer Personalnöte. „Für unsere junge Mannschaft ist das ein Spiel mit Symbolcharakter“, sagt Baierl vor der Partie gegen Niederauerbach. Er muss den Ausfall seines Routiniers Jörg Schreyeck, von Andreas Frick und Philippe Erne kompensieren, setzt wahrscheinlich auf ein Fünfer-Mittelfeld. „Das ist eine gewachsene Mannschaft, sie funktioniert im Kollektiv“, sagt Pfullendorfs Trainer, der im Oktober den entlassenen Adnan Sijaric beerbte.

Das Fünfer-Mittelfeld ist eine Variante, die auch Rubeck wählen könnte. Denn mit Irvin Raul Parra brummt ein Stürmer nach der fünften Gelben Karte seine Sperre ab. Ob der Trainer Parra einfach ersetzt oder doch die zuletzt harmlose Offensive umbaut, ließ er offen. Ihn wurmt, dass seine Mannschaft noch nicht das Allerbeste aus sich herausgeholt hat. „In der Vorrunde waren alle stolz, in der Liga zu spielen, in der Rückrunde ist die allerletzte Geilheit ein bisschen verloren gegangen“, umreißt Rubeck das Problem, dass der SVN der Rückrunde noch nicht an die Leistungen der Hinserie hat anknüpfen können.

„In der Rückrunde hat bei keinem Spieler die Leistung gestimmt, da muss sich jeder hinterfragen“, räumt auch Routinier Andreas Backmann ein. „Dass wir zuletzt gegen vier gute Mannschaften immer in Schlagweite waren, bringt uns nichts“, bemerkt er. „Wir müssen sehen, dass wir punkten, punkten, punkten“, fügt er an. Zumal sich die Situation im Abstiegskampf zuspitzt. „Baunatal hat sich gefangen, Worms wird in nächster Zeit punkten“, bemerkt der 37-Jährige, der beim SVN Zweibrücken gerne noch eine Saison dranhängen möchte. „Es macht einfach Spaß, ich fühle mich hier wohl“, bemerkt er. Kassel hat bereits Fahrt aufgenommen, und Hoffenheim II überholt. Die TSG liegt jetzt auf Platz 14, dem möglichen ersten Abstiegsrang. „Wir müssen in jedem Spiel fast alles abrufen, um zu punkten“, sagt Backmann und fordert höchste Konzentration.

„Wir haben uns anständig auf den Gegner vorbereitet. Geredet haben wir genug. Jeder weiß, dass das ein ganz schweres Spiel wird“, sagt Rubeck und erinnert sich an das Hinspiel, als der SVN 90 Minuten lang gegen ein Pfullendorfer Bollwerk anrannte. Ziel sei es, „mit aller Macht zu punkten“. Mithelfen wird dabei auch Rene Schwall, der seine Gelb-Sperre verbüßte und wieder auf seine angestammte Position als linker Verteidiger zurückkehrt. (daa)

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