Zweibrücken Als Zweibrücken vor fast 80 Jahren zerstört wurde

Der zerstörte Zweibrücker Bahnhof 1945.
Der zerstörte Zweibrücker Bahnhof 1945.

Mit einer Kundgebung erinnert Zweibrücken am Dienstag an die Zerstörung der Stadt zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor fast 80 Jahren.

„Zweibrücken für Frieden, Freiheit und Demokratie“ heißt die Kundgebung zum 78. Jahrestag der Zerstörung Zweibrückens. Sie beginnt am Dienstag, 14. März, um 17 Uhr auf dem Hallplatz. Charlotte Glück, Leiterin des Stadtmuseums und des Stadtarchivs, beschreibt in ihrer Ankündigung, wie jener Märzabend im Jahr 1945 die Stadt einschneidend veränderte: „Der verheerende Bombenangriff vom 14. März 1945 ließ das historische Stadtzentrum Zweibrückens zu 85 Prozent in Trümmern zurück. Kurz nach acht Uhr abends hatte die alliierte Luftwaffe in zwölf Minuten zirka 800 Tonnen Sprengbomben auf die Altstadt abgeworfen und damit den amerikanischen Vormarsch über den Westwall vorbereitet. Er schien ihnen eine der letzten Barrieren auf dem Weg zur Befreiung Deutschlands aus der nationalsozialistischen Diktatur zu sein. Trotz der Evakuierung im Spätjahr 1944 erlebten noch zirka 3000 Menschen das Inferno in der Stadt. Dank des großen Luftschutzkellers im Himmelsberg waren ,nur’ zirka 90 Tote zu beklagen. Fassungslos stand die Bevölkerung vor den Ruinen, als sie die Bunker und Keller verließ. So hatte sie fünf Jahre zuvor die Worte von Gauleiter Josef Bürckel nicht verstanden, der versprochen hatte, die Heimat werde nach dem Krieg noch schöner als sie vorher war. Was sie jetzt jedoch beim Verlassen der Bunker vorfand, beschrieb ein amerikanischer Kriegsberichterstatter als eine Stadt, die ,aufgehört habe zu bestehen’. Dennoch kehrten die Zweibrücker aus der Evakuierung zurück und bauten ihre Stadt wieder auf.“

Der Ökumenische Arbeitskreis, der Historische Verein Zweibrücken, das Bündnis Buntes Zweibrücken und die Stadt laden alle dazu ein, an dem Jahrestag „ein Bekenntnis für Frieden, Diversität, Toleranz und Demokratie abzulegen. Die Bombardierung zerstörte zwar auf grausame Weise Alt-Zweibrücken, sie war aber das Ergebnis von zwölf Jahren Terrorregime. Sie stand am Neubeginn der deutschen Demokratie und eines Lebens in Freiheit.“

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