Tischtennis 18-Jährige leitet zweitägiges Jugend-Trainingslager in Mörsbach

Mit fachkundigem Blick: Die junge Trainerin Lilly Lohr (rotes Trikot) hat ihre Schützlinge im Trainingslager nicht geschont.
Mit fachkundigem Blick: Die junge Trainerin Lilly Lohr (rotes Trikot) hat ihre Schützlinge im Trainingslager nicht geschont.

Kurz vor den Ostertagen hatten elf Nachwuchsspieler aus der Region die Gelegenheit zu einem zweitägigen Trainingslager in der Mörsbacher Sporthalle. Die junge Trainerin Lilly Lohr setzte harte und fordernde Einheiten an. Offenbar mit Erfolg: Wiederholungen sind schon geplant.

Die 18-jährige Lilly Lohr aus Zweibrücken überlegte nicht lange. Die junge Trainerin wollte die Osterferien nutzen, um Nachwuchs-Tischtennisspieler optimal zu trainieren. Kurz vor dem Osterwochenende trafen sich in Mörsbach vier Spieler und Spielerinnen aus dem Dorf, drei aus Mittelbach, sowie je zwei aus Vinningen und Waldfischbach in der optisch durch Graffiti nett gestaltenden Sporthalle zum Trainingslager.

„Die Idee kam von Jasmin Veith. Sie hat mich dann gefragt, ob ich Lust hätte, bei einem Trainingslager Trainerin zu sein. Ich habe da gar nicht lange überlegt“, erzählt Lohr, die die frühere Drittligaspielerin aus Nünschweiler kennt. Beide sind regelmäßig zu Besuch bei den Oberligaspielen des TTC Nünschweiler, weil Lohr dort im Verein fest verankert ist und Veith aus alter Verbundenheit und wegen ihres Bruders, dem Oberligaspieler Thomas Veith, öfter da ist.

Später zur Polizei

„Ich war als Kind viel auf Lehrgängen. Trainerin wollte ich auch schon immer sein und auch hier meine Erfahrungen sammeln. Ich leite auch das Jugendtraining in Nünschweiler“, erzählt die Schülerin der zwölften Klasse des Helmholtz-Gymnasiums in Zweibrücken, die nach dem Abitur eine Ausbildung bei der Polizei anstrebt. Lohr wurde beim Trainingslager in Mörsbach von weiteren Tischtennisspielern der umliegenden Vereine bei den Traineraufgaben unterstützt.

Bereits am ersten Tag wurden die Kinder ordentlich ins Schwitzen gebracht. Drei Einheiten von je zweieinhalb Stunden standen auf dem Programm. „Wir kannten uns alle nicht. Deshalb habe ich mir auch erst einmal ein Bild vom Leistungsstand der Kinder gemacht. Es waren auch drei Linkshänder und drei Noppenspieler dabei. Das ist dann schon etwas ungewöhnlich“, sagt Lohr, die mit ihren eifrig trainierenden Nachwuchstalenten erst einmal ein paar Grundübungen absolvierte.

Ordentliches Grundniveau

Vorhand- und Rückhand-Übungen, bei denen es darum geht, in einem ordentlichen Tempo den Ball auf die schräg gegenüberliegende Seite zu spielen, standen zunächst auf dem Plan. „Es waren viele Spieler dabei, die schon ein ordentliches Grundniveau hatten“, stellte Lohr im Anschluss fest und ließ ihre Schützlinge dann noch ein paar Sätze gegeneinander spielen.

Jasmin Veith bereitete den Kindern parallel das Mittagessen zu. „Wir waren noch ein bisschen spazieren, dann war für viele auch mal Balleimer-Training angesagt“, sagt Lohr. Die folgende Videoanalyse sollte dem Tischtennisnachwuchs aufzeigen, woran es noch zu üben gilt.

Ungewohnte Treppenläufe

Für Staunen sorgte Lohr, als sie Übungen zur Beinarbeit in einer dritten Trainingseinheit anberaumte. Mit kurzen Schritten ging es den Tisch entlang. „Irgendwann hat die Konzentration nachgelassen. Als wir dann noch Ballabwehr gespielt haben, habe ich gemerkt, dass die Kinder in einem Loch sind“, sagt Lohr weiter. Auf dem Spielplatz gegenüber der Sporthalle wurde noch auf einem Intervall-Parcours geübt. Treppenlauf, Sprint und andere Schnelligkeitsübungen sollte der Tischtennisnachwuchs dort absolvieren. „Das war super anstrengend für die Spieler. Das waren sie nicht gewöhnt“, sagt Lohr.

Nach dem ersten Tag war der Nachwuchs sehr strapaziert. „Sie hatten alle Muskelkater“, erzählt Lohr. Neben Aufschlag- und Rückschlagtraining stand noch ein Turnier nach dem Schweizer-System an, bei eine K. o.-Runde gespielt wird. Jeder kann aber zweimal verlieren, bevor er ausscheidet. „Alle waren sehr motiviert. Sie haben das umgesetzt, was wir trainiert haben. Wir werden das auf jeden Fall wiederholen“, sagt Lohr. So gebe es Überlegungen, dass nun zweimal im Monat, jeweils sonntags, ein Extra-Trainingstag in Mörsbach eingestreut werde.

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