Zweibrücken Zwischen zehn und 100 Jahren

Zum runden Geburtstag zweier Musiker verschenkt die Hubbert House Band aufblasbare Gitarren ans Publikum. Sabine Deller singt am
Zum runden Geburtstag zweier Musiker verschenkt die Hubbert House Band aufblasbare Gitarren ans Publikum. Sabine Deller singt am Samstagabend mitten im Zweibrücker Publikum.

Eigentlich wollte die Hubbert House Band am Samstagabend in der Zweibrücker Eventhalle am Flughafen ihren zehnten Geburtstag feiern. Kurz vor dem Gig stellten die Mitglieder aber fest, dass es dafür noch ein Jahr zu früh ist. Weil die Musiker Markus Wille und Sabine Deller in diesem Jahr aber beide ihren 50. begehen, feierte man im kleinen Club vor rund 100 Besucher eben gemeinsam den 100. Geburtstag.

Weil es etwas zu feiern gab, bekamen die Gäste nicht nur Musik zu hören, sondern auch Geschenke – etwa aufblasbare Gitarren. Die beiden Geburtstagskinder servierten außerdem jedem Besucher ein Glas Sekt. Der Abend sollte aus mehreren Gründen einzigartig werden. Zum einen spielte das Trio erstmals unplugged, also stromlos. „Und wir haben zum allerersten Mal, seit es die Hubbert House Band gibt, eine Setliste mit einer Titelreihenfolge festgelegt“, erzählt Markus Wille. So ganz sicher ist das aber nicht: „Ich meine, wir haben schon zum zweiten Mal eine Setlist“, grübelt Sabine Deller auf der Bühne. Wie Wille ist Sabine Deller musikalisch noch anderweitig eingebunden. So singt sie auch bei Way-Up, während Wille mit Ozzburn, dem MP-Acoustic Duo und dem Red Couch Project gleich in mehreren Musikprojekten mitmischt. Die entstanden aber alle nach der Hubbert House Band, die einst als Hauscombo der Gaststätte „Zum Hubbert“ das Licht der Welt erblickte. Viele Gäste von dort und damals folgen seitdem dem Trio, das mit Bernd „Jethro“ Auer über einen Schlagzeuger verfügt, der am Samstagabend enormen Druck für seine Mitspieler erzeugt. Aus „Help“ von den Beatles wird fast ein Boogie Woogie, und die Stimmung ist gegen 22.30 Uhr kurz vor dem Siedepunkt. Dabei ist es zuweilen gewagt, was die drei Musikern ihren Geburtstagsgästen anbieten, etwa bei „Take Me Home, Country Roads“ von John Denver. Das hat die Hubbert House Band schon mal besser getroffen. Doch dem mitsingenden und tanzendem Publikum ist das egal. Denn es ist Geburtstag, und heute wird gefeiert. So wird die Band von den 100 Zuhörern mit Uh-Uh-Chorgesang durch „Sympathie For The Devil“ von den Rolling Stones getragen. Über jeden Zweifel erhaben beweist sich Deller danach an „Zombie“ von den Cranberries, wobei sie der Stimme der Dolores O`Riordan sehr nahe kommt. Um 23 Uhr eilt das rastlose Energiebündel schließlich wieselflink von der Bühne, um mit einer Unmenge an aufblasbaren Gitarren zurückzukehren. Markus Wille stimmt mit einem ausgedehnten Gitarre-Vorspiel auf Journey`s „Don`t Stop Believin’“ ein, während Deller die Spielgitarren verteilt. Danach wirbelt die noch nicht ganz 50-Jährige singend durchs Publikum. Ausgewählte Duettpartner stimmen in den Refrain ein. Andere spielen leidenschaftlich ihr Plastik-Instrument. Was für ein tolles Geschenk an die Fans, die der Hubbert House Band seit ihrer Gründung treu folgen. Auch musikalisch.

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