Zweibrücken Zweibrücken: Schreiben, wie man spricht

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Grundschulen in Zweibrücken und im Landkreis nutzen unter anderem das sogenannte lautorientierte Schreiben, also Schreiben nach Gehör, um Kindern die Schriftsprache beizubringen. In keiner Schule aber ist dies die einzige Methode, die verwendet wird. Das geht aus der Antwort des Landesbildungsministeriums auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Christoph Gensch (CDU) hervor.

„Gemeinsames, verbindliches Ziel ist, dass alle Kinder beim Verlassen der Grundschule das Lesen und die Rechtschreibung beherrschen“, heißt es in der Antwort des Bildungsministeriums. Nur ist die Frage umstritten, wie dieses Ziel am besten erreicht wird. „Die Methode fordert, dass Kinder Texte verfassen, ohne bereits in Rechtschreibung unterwiesen worden zu sein“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Gensch zum lautorientierten Lesen. Die Lehrer sollten laut Gensch dabei Fehler nicht verbessern, damit die Kinder nicht die Motivation verlieren. Gensch hat gemeinsam mit Christof Reichert (CDU) eine entsprechende Anfrage an die Landesregierung gestellt. Nach Auskunft des Ministeriums nutzen vier von acht Zweibrücker Grundschulen – in Ixheim, Niederauerbach, Mittelbach und Rimschweiler – die Methode des lautorientierten Schreibens. Hilgard-, Pestalozzi-, Albert-Schweitzer- sowie Breitwiesengrundschule verzichten darauf.

"Keine Experimente auf dem Rücken unserer Kleinsten austragen"

Im Lese- und Schreibunterricht an Grundschulen werden laut Bildungsministerium mehrere Lehrmethoden verwendet, etwa das Erlernen einzelner Buchstaben, das Lesen lernen über Silben und das lautorientierte Schreiben mit einer Anlauttabelle. Das lautorientierte Schreiben ist nach Auskunft des Bildungsministeriums in keiner Grundschule in Zweibrücken und im Landkreis die einzig verwendete Methode, mit der Kindern das Schreiben beigebracht wird. Gensch und Reichert fürchten, dass „gerade schwächere Schüler, Kinder, die Dialekt sprechen, und Schüler mit Migrationshintergrund“ große Probleme mit dieser Methode haben. „Wir dürfen keine Unterrichtsexperimente auf dem Rücken unserer Kleinsten austragen“, heißt es in einer Pressemitteilung der beiden CDU-Abgeordneten. Das lautorientierte Schreiben sei eine „unsichere Methode“, die Schulen sollten darauf verzichten.

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