Zweibrücken Zweibrücken: Schimmel in der Truppenküche

Der Exerzierplatz der Niederauerbachkaserne wird beispielsweise für Gelöbnisse und Appelle genutzt. Ab nächstem Jahr soll dort b
Der Exerzierplatz der Niederauerbachkaserne wird beispielsweise für Gelöbnisse und Appelle genutzt. Ab nächstem Jahr soll dort bis zu zehn Jahre lang eine Übergangsküche stehen.

In der Truppenküche der Niederauerbachkaserne schimmelt es. Nun muss eine Übergangsküche her. Doch wird wahrscheinlich erst ab Mitte 2019 auf dem Exerzierplatz gekocht. Bis ein Neubau die provisorische Küche ersetzt, werden wohl zehn Jahre vergehen.

Festgestellt wurde der Schimmel schon im Mai 2016 bei einer turnusmäßigen Begehung der Kaserne. Eine Küchenfliese im Wirtschaftsgebäude habe Schimmel gezeigt. Das teilte ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr auf Nachfrage der RHEINPFALZ mit. Seit August 2016 ist bekannt, dass der Schimmel ein weitaus größeres Ausmaß angenommen hat − so groß, dass etwa Mitte des kommenden Jahres eine sogenannte Interimsküche auf dem Exerzierplatz aufgestellt wird. Diverse Hersteller bieten solche Küchen in Modulbauweise an. Derzeit läuft die Planung für die Übergangsküche. Für die Anforderungen der Niederauerbachkaserne muss sie laut Bundeswehr etwa 1000 Quadratmeter groß sein. Die damit verbundenen Kosten lägen bei 5,4 Millionen Euro.

Abdichtungen der Bodenabläufe defekt

Wie kam es zum Schimmelbefall in der Küche? Laut einem Gutachten sind die Abdichtungen der Bodenabläufe in der Küche defekt. Dadurch seien über einen längeren Zeitraum immer wieder geringe Mengen Wasser in den Fußboden eingedrungen. Die Materialien hätten nicht trocknen können, der Schimmel habe sich unbemerkt ausgebreitet. Außerhalb der Küche sei kein Schimmel festgestellt worden. Trotzdem müssen die Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26 ihre Speisen bald in einem anderen Raum einnehmen. In der Mehrzweckhalle wird ein Speisesaal hergerichtet. Der von der Bundeswehr verwendete Fachbegriff Interimsküche drückt aus, dass es sich bei dem Bau auf dem Exerzierplatz um eine Übergangslösung handelt. Trotzdem werden wohl zehn Jahre vergehen, bis diese Übergangszeit endet.

Statik wird geprüft

Die Niederauerbachkaserne wurde zudem im Zweiten Weltkrieg von Bomben getroffen und mit damaligen Methoden instand gesetzt. Das entspreche jedoch nicht mehr unbedingt den heutigen Anforderungen an die Statik eines Gebäudes. Laut Bundeswehr müsse nun erst einmal geprüft werden, ob die Statik des mit Schimmel befallenen Wirtschaftsgebäudes den heutigen Anforderungen genügt. Diese Untersuchungen seien aufwendig, sie nähmen ein Jahr in Anspruch. Bei einer Planungs- und Genehmigungszeit von rund drei Jahren und einer Bauzeit von ebenfalls mindestens drei Jahren rechnet die Bundeswehr mit etwa sieben Jahren, bis die neue Küche fertig ist.

Planungsverfahren startet Ende 2018

Mit den Plänen und dem Bau der Sporthalle sei man derzeit dermaßen ausgelastet, dass man das Planungsverfahren für die neue Truppenküche erst Ende 2018 in die Wege leiten könne. Der Schimmel in der Küche beschäftigte am Dienstag auch den städtischen Bauausschuss. Der Ausschuss hatte keine Einwände, dass die Bundeswehr vorübergehend auf Container ausweicht. Geplant sei eine „aufgeständerte eingeschossige Containeranlage mit Verbindungsgang an den Bestand (Gebäude 25)“, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Denkmalpflege habe bestätigt, dass die Container nicht den Denkmalschutz der Kaserne verletzen − die Übergangsküche werde ja zurückgebaut, wenn sie nicht mehr benötigt wird, und es seien kaum Erdarbeiten notwendig. Thorsten Gries (SPD) regte am Dienstag an, die Bundeswehr möge Rücksicht auf die Anwohner nehmen. Als vor Jahren das Mannschaftsheim renoviert wurde, habe sich die Truppe nach Dienstschluss übergangsweise woanders auf dem Gelände getroffen. Anwohner aus angrenzenden Straßen in Niederauerbach hätten sich über Lärm beschwert. Die Stadt solle die Standortverwaltung darauf hinweisen.

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