Zweibrücken Zweibrücken: Mehr Flüge als in Saarbrücken

Der Flughafen hat sich von der Insolvenz erholt. Betreiber Peter Adrian rechnet mit 11 000 Flugbewegungen in diesem Jahr.
Der Flughafen hat sich von der Insolvenz erholt. Betreiber Peter Adrian rechnet mit 11 000 Flugbewegungen in diesem Jahr.

Der Testbetrieb mit Autos auf dem Flughafengelände läuft gut. Die Zahl der Flugbewegungen wird die des Flughafens Ensheim in diesem Jahr aller Voraussicht nach übersteigen, allerdings ohne Passagierflüge. Der Triwo-Gewerbepark ist voll vermietet. Diese positive Bilanz zog Triwo-Chef Peter Adrian bei einem nichtöffentlichen Treffen mit dem Zweibrücker Stadtrat in der ehemaligen Abflughalle des Flughafens.

Wie das Rathaus mitteilte, sagte Adrian dem Stadtrat, dass es gelungen sei, den größten saarländischen Flugsportverein, nämlich den Bexbacher, nach Zweibrücken zu holen. Aber nicht nur der Verein steigere die Zahl der Flugbewegungen. Der Werftbetrieb entwickle sich sehr gut, sodass die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich steige. Ebenso sei die Anzahl der Transportflüge und der Flüge aus medizinischen Gründen erfreulich hoch. Der Flugplatz ist von einem Verkehrsflughafen zum Sonderlandeplatz herabgestuft worden. Das habe den Vorteil, dass Flüge jetzt im Vorfeld angemeldet werden müssten und Zweibrücken nicht mehr ständig geöffnet sein müsse. So könne Personal eingespart werden. Aber es biete auch den Vorteil, begrenzt nachts fliegen zu können. Das sei gerade für den Frachtbereich und die Medizinflüge (Kranke, Organe) notwendig. Binnen 20 Minuten sei der Flughafen einsatzbereit, auch nachts, versicherte Adrian.

Triwo rehnet mit rund 11.000 Flugbewegungen

Während die Flugbewegungen ein Jahr nach der Übernahme des insolventen Flughafens noch bei 2440 gelegen hätten, seien Sie in den Folgejahren über 4665 auf 9887 im vergangenen Jahr gestiegen. Für das laufende Jahr rechnet Triwo mit rund 11.000 Flugbewegungen. Derzeit bringen zwei private Spezialmaschinen Fallschirmspringer der Bundeswehr und der niederländischen Streitkräfte in hohe Höhen über den Flugplatz, damit die Soldaten Sprünge üben können. Wegen des Lärms seien Beschwerden eingegangen, räumte Adrian ein. Er habe dafür Verständnis, aber der Flughafen brauche diese Einnahmen, zumal der Einsatz zeitlich begrenzt sei. Adrian kündigte an, bald ein modernes Anflugverfahren einzurichten, um Anflüge leiser machen zu können. Der Windenschleppbetrieb für Segelflug befinde sich in der Testphase, und im Sommer 2018 soll ein neuer Hubschrauberlandeplatz entstehen. Noch im Frühjahr will Triwo die Sanierung von Rollwegen und Vorfeld angehen. „Wir platzen aus allen Nähten“, so Adrian. „Deshalb wird auch ein neuer Flugzeughangar benötigt.“

Mehr Mitarbeiter

Positiv, sowohl auf den Flugbetrieb als auch für Test mit Kraftfahrzeugen, wirke sich die neue Tankstelle aus, die am Rande des Flugfelds eingerichtet wurde. Für diese Tests laufe ein Genehmigungsverfahren – mit dessen positivem Abschluss die Triwo bald rechnet. Für die Tests stehen die Start- und Landebahn mit neuem Asphaltbelag zur Verfügung und die Taxiways des Flugplatzes. Für die Tests seien Büros, Werkstätten und Lager eingerichtet. Ebenso Konferenzräume, die durch den Kauf des nahegelegenen ehemaligen DVAG-Konferenzzentrums erweitert würden. Im Juni will Wirtschaftsminister Volker Wissing bei einer Veranstaltung auf dem Flughafen das rheinland-pfälzische Automobilcluster vorstellen. Peter Adrian will dabei den Zweibrücker Flughafens als Teststrecke und darüber hinaus auch als Gelände für Entwicklung und Produktion in neuen mobilen Bereichen präsentieren. Die Zahl der festangestellten Mitarbeiter der Triwo auf dem Flughafengelände sei von einem (im Jahr 2015) auf jetzt zwölf gestiegen. Adrian gibt die Zahl aller Arbeitsplätze auf dem eigentlichen Flughafengelände mit 176 an. Im Vorjahr seien es 168 gewesen.

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