Zweibrücken Zweibrücken: Lasterfahrer stirbt bei schwerem Unfall

Der Fahrer aus Slowenien hatte seinen Sattelschlepper auf die Nothaltebucht gesteuert, geriet aber aufs Bankett, der Lastwagen k
Der Fahrer aus Slowenien hatte seinen Sattelschlepper auf die Nothaltebucht gesteuert, geriet aber aufs Bankett, der Lastwagen kippte schließlich um. Rechts sind Bergungsfahrzeuge zu sehen.

Sattelschlepper kippt kurz vor der Ausfahrt Einöd die Böschung hinunter

Es dauerte bis zum frühen Nachmittag, bis der Lastwagen aus der Böschung wieder auf die Straße gehievt und abgeschleppt war. Dann reinigten Arbeiter die Autobahn, gegen 14.30 Uhr gab die Polizei den Verkehr wieder frei. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat die Ermittlungen übernommen. Heute soll der Leichnam untersucht werden. Die Polizei hat die deutsche Botschaft in Laibach (Ljubljana) gebeten, die Angehörigen des Fahrers, der 49 Jahre alt wurde, zu ermitteln und zu verständigen. Das Sachverständigenbüro Priester aus Saarbrücken soll das Fahrzeug begutachten und die Unfallursache ermitteln. Es wollte sich gestern auf Anfrage nicht äußern.

Auf unbefestigtes Bankett geraten

Der Sattelschlepper hatte Fahrzeugteile, Draht und Rampen geladen. Der Polizei hatte bis zum Nachmittag noch keine Kenntnis darüber, woher der Sattelschlepper kam und welches Ziel er ansteuern wollte. Nach den ersten Ermittlungen der Polizei spielte sich der Unfall so ab: Nach 1 Uhr in der Nacht zum Montag steuerte der Sattelzug auf der Stadtautobahn in Richtung Neunkircher Kreuz. Unmittelbar nach Passieren der Grenze zum Saarland fuhr der Lastwagen auf die Nothaltebucht – einen Standstreifen gibt es zwischen Zweibrücken und Limbach nicht. Gleich von Anfang an kam der Sattelzug dabei auf das unbefestigte Bankett, je länger er fuhr, desto weiter. Dann riss er auf einer Länge von etwa hundert Metern die Leitplanke mit und kippte schließlich über die rechte Fahrzeugseite die Böschung hinunter.

Fahrer verließ noch selbst das Führerhaus

Der Fahrer konnte aus eigener Kraft das Führerhaus verlassen, brach aber unmittelbar danach, als er in der Böschung neben seinem umgekippten Fahrzeug stand, zusammen. Zu diesem Zeitpunkt trafen schon Feuerwehrleute und Polizisten ein. Sie brachten den Fahrer zusammen mit einem Zeugen die Böschung nach oben in einen Rettungswagen. Bereits im Wagen versuchten die Retter den Mann wiederzubeleben. Sie brachten ihn in die Universitätsklinik Homburg, wo er gegen 3 Uhr starb. Die Polizei bittet Zeugen des Unfalls, sich unter 06332/9760 bei ihr zu melden. Die Polizei sperrte die Autobahn in Richtung Neunkirchen voll. Die Pirmasenser Firma Sekoll barg Ladung und Fahrzeug. Nach Tagesanbruch hievte sie mit Hilfe eines Krans die Ladung auf einen anderen Lastwagen und fuhr sie weg. Gegen Mittag hoben die Männer von Sekoll den verunglückten Sattelschlepper mit dem Kran an und zog ihn dann nach vorne auf die Nothaltebucht. Danach schleppte sie ihn ab – auf das Sekoll-Gelände in Pirmasens. Dort wird das Fahrzeug nun vom Gutachter untersucht. Laut Polizei ist offen, ob der Fahrer gesundheitliche Probleme oder ob das Fahrzeug einen technischen Defekt hatte. Die Tatsache, dass der Fahrer in die Nothaltebucht fuhr, spricht gegen die These, dass Müdigkeit oder Schlaf den Unfall verursachte.

Keine Rettungsgasse gebildet

Laut Landesbetrieb Mobilität war es schwer, an den Unfallort zu gelangen, weil die Autofahrer keine Rettungsgasse bildeten. Wegen der Vollsperrung der Autobahn staute sich der Verkehr über die Umleitungsstrecken. Vor allem in Ernstweiler und Einöd ging es nur schrittweise voran. Ein Ausweichen über den Schleichweg parallel zur Autobahn war nicht möglich, das verhinderten Ordnungskräfte. Die Zweibrücker Feuerwehr war mit 30 Mann und sieben Autos im Einsatz.

Der Verkehr wurde durch Ernstweiler und Einöd umgeleitet, wo sich der Verkehr bis zum Nachmittag staute.
Der Verkehr wurde durch Ernstweiler und Einöd umgeleitet, wo sich der Verkehr bis zum Nachmittag staute.
Die Pirmasenser Firma Sekoll hievte die Ladung auf diesen Lastwagen-Anhänger, sicherte sie provisorisch und fuhr sie weg.
Die Pirmasenser Firma Sekoll hievte die Ladung auf diesen Lastwagen-Anhänger, sicherte sie provisorisch und fuhr sie weg.
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