Zweibrücken Zweibrücken: Krankenhaus-Anbau für 15,8 Millionen

Der Flachbau im Vordergrund soll abgerissen werden, um Platz für den Anbau zu schaffen, der acht Stockwerke hoch und mit dem Hau
Der Flachbau im Vordergrund soll abgerissen werden, um Platz für den Anbau zu schaffen, der acht Stockwerke hoch und mit dem Haupthaus verbunden werden soll.

Das Land und die Krankenkassen übernehmen 90 Prozent der Kosten

Das katholische Krankenhaus an der Kaiserstraße erhält 14,2 Millionen Euro für einen Anbau, der demnächst im Hof der Klinik errichtet werden soll. Das teilte die Landesregierung gestern mit. In dem Anbau sollen 50 Betten unterkommen, die derzeit noch im ehemaligen Evangelischen Krankenhaus am Himmelsberg stehen. In der gestrigen Mitteilung der Landesregierung ist nur die Zahl 14,2 Millionen Euro neu. Ansonsten wiederholt sie Aussagen, die in einer Mitteilung vom August standen und über die die RHEINPFALZ im August 2017 berichtete.

Verwirrspiel um wahre Kosten

Damals hatte die Landesregierung mitgeteilt, dass 12,3 Millionen Euro aus dem Krankenhausstrukturfonds an das Nardini-Klinikum fließen. Der Fonds speist sich je zur Hälfte aus Geld vom Land und von den Krankenkassen. Auf Nachfrage hatte das Gesundheitsministerium damals erklärt, dass es sich bei diesen 12,3 Millionen Euro um 90 Prozent der Kosten handele, zehn Prozent trage der Betreiber des Krankenhauses. Rechnet man das um, so würde der Anbau 13,7 Millionen Euro kosten. Tatsächlich, so das Ministerium vor neun Monaten, lägen die Kosten aber höher, denn es fielen auch noch „förderfähige Kosten“ an, „die nicht im Rahmen des Krankenhausstrukturfonds finanziert werden“. Gestern ließ das Ministerium auf Nachfrage wissen, dass das Land auch diese Kosten zu 90 Prozent trage. Daraus wiederum lässt sich schließen, dass der Anbau 15,8 Millionen Euro kosten soll. Demnach wird der Anbau wie folgt bezahlt: 12,3 Millionen aus dem Krankenhausstrukturfonds, 1,9 Millionen aus der Kasse des Landes Rheinland-Pfalz und 1,6 Millionen Euro aus der Kasse des Nardini-Klinikums.

Keine Stellungnahme vom Klinikum

Das Nardini-Klinikum wollte sich gestern dazu nicht äußern, weil die gesamte Chef-Etage ausgeflogen war. Im August 2017 hatte die RHEINPFALZ die Kosten für den Anbau aufgrund von wenigen Anhaltspunkten auf 15 bis 20 Millionen Euro geschätzt. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und 2020 beendet werden. Wenn der Anbau fertig ist, wird das Krankenhaus über ausreichend Betten verfügen, so die Einschätzung des Ministeriums, das eine entsprechende Nachfrage der RHEINPFALZ so beantwortet: „Nach den bislang vom Träger dargelegten Belegungszahlen reicht die Bettenkapazität für Zweibrücken aus.“ Das Ministerium sieht „die stationäre Krankenhausversorgung in Zweibrücken auch in Zukunft gut aufgestellt“. Es verweist noch einmal darauf, dass das Land auch die Schließung des Evangelischen Krankenhauses mit zwölf Millionen Euro „unterstützt“, so wörtlich, hatte. Das Ministerium fügte gestern aber an: „Es war und ist ein schwieriger Prozess, den das Land bestmöglich begleitet.“

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