Zweibrücken Zweibrücken: Bahnhofsverkauf geht in die nächste Runde

In vier Jahren wird das Gebäude 150 Jahre alt. Schon vorher soll es den Besitzer wechseln.
In vier Jahren wird das Gebäude 150 Jahre alt. Schon vorher soll es den Besitzer wechseln.

Der Verkauf des Zweibrücker Bahnhofs geht in die nächste Runde. Nachdem die Deutsche Bahn AG das altehrwürdige Gebäude Ende März auf ihrem Internetportal bahnliegenschaften.de zu einem Auktionspreis von mindestens 409 000 Euro angeboten hatte und die Frist vor knapp zwei Wochen ablief, liegen der DB nach Auskunft ihrer Pressestelle mehrere Angebote vor. Nach RHEINPFALZ-Informationen sind es vier. Mit einem Interessenten soll es nun in engere Verhandlungen gehen.

Die Bahnsprecherin ist zuversichtlich, dass es zu einem Abschluss kommt. „Wir werden die Immobilie voraussichtlich nicht mehr am Markt zum Verkauf anbieten müssen“, antwortete sie auf eine schriftliche Anfrage. Über den potenziellen Käufer sowie den angebotenen Kaufpreis werde die Bahn keine Angaben machen. Auflagen für die künftige Nutzung des Gebäudes gibt es keine von Seiten der Bahn. Für die Folgenutzung liege die Zuständigkeit komplett bei der Stadtverwaltung. Und für Räume, die die Deutsche Bahn künftig noch benötigt, werde man mit dem neuen Eigentümer einen Mietvertrag abschließen. Im Übrigen sei die Zweibrücker Stadtverwaltung in das Verfahren eingebunden gewesen, so die Bahnsprecherin.

Ortsbildprägendes Gebäude

„Man hat uns informiert, dass die Bahn das Bahnhofsgebäude verkaufen will“, sagte Stadtpressesprecher Heinz Braun zur Einbindung in das Verfahren. Am Donnerstag habe es noch mal ein Gespräch zwischen Vertretern der Deutschen Bahn und der Stadt gegeben, an dem Bürgermeister Christian Gauf sowie Vertreter des Bauamts und der Gewobau teilnahmen. Es sei sinnvoll, mit der Stadt Rücksprache zu treffen, um über die Pläne informiert zu sein. „Die Stadt würde es begrüßen, wenn der Käufer ein gutes Konzept für das Gebäude präsentiert“, so Braun. Schließlich sei der Bahnhof ein ortsbildprägendes Gebäude. Die Stadt habe der Bahn in diesem Gespräch auch mitgeteilt, dass es denkbar ist, den Bahnhof in ein innerstädtisches Sanierungsgebiet mit reinzunehmen. Die Stadt selbst habe kein Angebot abgegeben. Die Gesellschaft für Wohnen und Bauen (Gewobau) hat sich in Zweibrücken bereits mehrfach durch die Rettung historischer Bausubstanz hervorgetan. So wurde etwa die Alte Post gekauft, wo Wohnungen für Senioren entstanden, aber auch die Villa Rothenberg aufwendig saniert und zu einer Privatklinik umgebaut. Der Bahnhof würde sich da nahtlos einreihen. „Wir haben im Bieterverfahren kein Angebot für den Bahnhof abgegeben“, versichert Gewobau-Geschäftsführer Rolf Holzmann. Ausschließen will er einen Kauf aber nicht. „Wir müssen uns da mit unserem Aufsichtsrat und der Stadt abstimmen,“ so Holzmann.

Relikt aus dem 19. Jahrhundert

Das Bahnhofsgebäude ist eines der wenigen Zweibrücker Relikte aus dem 19. Jahrhundert. 1872 errichtet, kamen 1918 die Eckbauten hinzu. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde der Bahnhof in den 60er Jahren wiederaufgebaut und in den 80er Jahren komplett renoviert. Heute ist er wieder renovierungsbedürftig. Das Grundstück ist 1600 Quadratmeter groß. In dem Gebäude sind vier Wohnungen, eine Gaststätte, eine Versicherung und eine Taxi-Zentrale sowie ein Hausmeister untergebracht. Die Mieteinnahmen gibt die Deutsche Bahn mit jährlich 33 000 Euro netto an.

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