Zweibrücken Zugpferd für die Zukunftsplanung

Neuzugang Renáta Szabó (Mitte) mit Trainer Rüdiger Lydorf (links) und Vorstandsmitglied Axel Koch.
Neuzugang Renáta Szabó (Mitte) mit Trainer Rüdiger Lydorf (links) und Vorstandsmitglied Axel Koch.

«ZWEIBRÜCKEN.» Die ersten Trainingseinheiten sind absolviert, die Chemie stimmt, das Leistungsvermögen sowieso. „Top“, lächelnd hält Renáta Szabó den Daumen hoch bei der Frage, wie die ersten Trainingseinheiten mit der neuen Mannschaft waren. Die 26-jährige Ungarin spielt nun für den Handball-Oberligisten SV 64 Zweibrücken.

Szabó, in der vergangenen Saison eine der Top-Spielerinnen des Liga-Rivalen HSV Püttlingen, soll im Team von Trainer Rüdiger Lydorf eine Führungsrolle übernehmen. „Das traue ich mir zu“, sagt Szabó zu der Aufgabe, die ihr der Sportliche Leiter für den Frauen-Handball beim SV, Axel Koch, und SV-Trainer Rüdiger Lydorf zugedacht haben. „Sie ist eine Spielerin, die in engen Situationen kühlen Kopf bewahrt, Verantwortung übernimmt und die Fähigkeiten hat, mit einem sogenannten einfachen Tor Akzente zu setzen“, sagt Koch über die 1,70 Meter große Rückraumspielerin. „Das hat sie, zu unserem Leidwesen, in der vergangenen Runde auch gegen uns bewiesen“, erinnert Lydorf an die guten Spiele, die Szabó im Püttlinger Dress gegen die Zweibrückerinnen abgeliefert hat. Nicht nur in der Liga, auch im Saar-Pokal, den Püttlingen durch den Sieg im Finale gegen den SV gewann. Im linken und im rechten Rückraum fühlt sie sich wohl, sagt Szabó, die durch ihre Geschwister zum Handball kam. Sportlich sei sie schon immer gewesen. „Ich habe alles ausprobiert, auch Tennis“, sagt sie. Sport ist neben Reisen und Musik hören ihr großes Hobby. Als Zwölfjährige begann sie mit Handball. Damals noch als Rechtsaußen. Der erfolgreiche Weg führte sie bis in die zweite ungarische Liga, in die sie 2015 mit Füzesabopnyi Sport Club aufgestiegen war, und in der Saison 2016/17 zur besten Spielerin gekürt wurde. Auch dank 170 erzielter Tore. In Ungarn lernte sie ihren Lebensgefährten Richard Wilga kennen. Der wechselte 2017 nach St. Ingbert. Renáta Szabó ging mit ihm nach Deutschland, schloss sich Püttlingen an. Wilga wechselte bekanntlich schnell in die Oberliga zur VT Zweibrücken-Saarpfalz, mit der er vergangene Saison Meister wurde. Mittlerweile leben beide in Zweibrücken. „Schöne Stadt“, sagt Szabó. Gut in der Abwehr, dynamisch, schnell, gut im Gegenstoß und im Spiel Eins-gegen-eins: Szabó bringt viel mit, was zum auf Tempo ausgelegten Spiel der Zweibrückerinnen passt, dem es in der vergangenen Runde immer mal an Konstanz fehlte. Dass die sich verbessert, ist eine Aufgabe, die Szabó mit lösen soll. Denn die Zweibrückerinnen haben mittelfristig das Ziel, die Nummer eins im Frauenhandball im Handballverband Saar zu werden. „Die Konkurrenz wird größer“, stellt Koch fest. Der SV legt schon lange großen Wert auf die Nachwuchsarbeit, „und mit der Verpflichtung von Renáta wollen wir an unsere Nachwuchsspielerinnen das klare Signal senden, dass sie hier eine Perspektive haben, um erfolgreich Handball zu spielen“, sagt Koch. Für den SV-Vorsitzenden Jürgen Knoch und die Verantwortlichen des Vereins ist es keine Frage, dass der Frauenhandball beim SV 64 eine wichtige Rolle spielt: „Das Angebot und die Perspektive für die jungen Spielerinnen sind uns ganz wichtig.“ Deshalb ist die Integration der Nachwuchsspielerinnen in den Oberligakader eine weitere wichtige Aufgabe. Im Frauenbereich wird es künftig eine sukzessive Anpassung der Spielsysteme über die Mannschaften hinweg geben. Mit der ersten Mannschaft in der Oberliga, der zweiten Mannschaft in der Saarlandliga, A- und B-Jugend in der Oberliga sowie einer durchgängigen Besetzung von der E-Jugend (erstmalig) bis zur A-Jugend im Spielbetrieb sieht sich der SV 64 auf dem richtigen Weg.

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