Kreis Südwestpfalz Wo Herrscher Barbarossa residierte

Ein Steg aus Granit führt über die historischen Mauerreste. Rechts die Mauern der alten Kaiserpfalz.
Ein Steg aus Granit führt über die historischen Mauerreste. Rechts die Mauern der alten Kaiserpfalz.

Endspurt auf der Baustelle am Lauterer Burgberg: Auf dem früheren Parkplatz neben der mittelalterlichen Kaiserpfalz rollen die Bagger. Dort entsteht eine Grünfläche, mit modernen Anspielungen auf die Geschichte der Stadt. Bis zum Frühjahr soll das Areal neu gestaltet sein.

Die Arbeiten zur Rekonstruktion der Kaiserpfalz sind seit dem vergangenen Jahr abgeschlossen. Angelegt ist mittlerweile ein Steg, der von der Burgstraße aus über die alten Mauerreste hinweg hoch zum Rathaus führt. Granitplatten wurden dort verlegt, passend zu denen auf dem Vorplatz des Verwaltungssitzes. „Wir wollten mit dem Materialwechsel den Zeitsprung andeuten. Heutige Spaziergänger schweben quasi über die historischen Fundamente“, erklärt Architekt Klaus Meckler. Wer künftig die neue Verbindungsachse nutzt, gelangt an alten Platanen vorbei, mit Blick auf das historische Herz der Barbarossastadt, wo ein Rahmen aus Cortenstahl die Umrisse der ehemaligen Kaiserpfalz aus dem Jahr 1160 andeutet. Direkt an der Straße wurde ein Stück der alten Stadtmauer freigelegt, weiter zum Rathaus hin sind jetzt Überreste der salischen Burgmauer zu sehen, die schon stand, bevor Kaiser Barbarossa dort seine Residenz bauen ließ. Architekt Meckler, der im Auftrag des Stadtplanungsamtes agiert, verdeutlicht: Es sei von Anfang an das Ziel gewesen, bei dem Großprojekt mehrere Epochen der Stadtgeschichte abzubilden und zu interpretieren. Gesetzt gewesen sei, den früheren Parkplatz, der während der Bauarbeiten an der Kaiserpfalz als Baulager genutzt wurde, am Ende zu begrünen. Das passiere in den nächsten zwei Monaten, so Meckler. Das Gelände werde modelliert, es werde Rasen eingesät, um die große Platane am Steg direkt an der Straße werde eine Sitzbank aus Stein gemauert. Auch das alte Modell der Kaiserpfalz soll dort platziert werden. „Stadtführungen können dann dort Station machen und die Historie erläutern.“ In der Grünanlage wird der Verlauf der alten Burgmauer, die beim Bau des früheren Bezirksamtes plattgemacht worden ist, angedeutet, auf einer Länge von 20 Metern. Gearbeitet werde mit kleinen Stahlblechen. Die drei Stahlgerüste, die jetzt aufgestellt worden sind, sollen die alte Stapfsche Festungswallmauer, die vorm 30-jährigen Krieg dort hochgezogen wurde, andeuten. Die Stahlgerüste werden laut Meckler, der das Kloster Hornbach restauriert hat, mit Cortenstahl ummantelt. „In der ersten Scheibe wollen wir den Grundriss des Burgbergs rauschneiden und den Umriss des früheren Kaiserwoogs, der sich dort befand, wo heute die neue Shopping-Mall steht.“ Geschichte werde inszeniert, erklärt der Architekt. Die mittlere Scheibe solle beleuchtet werden. Die braunen Stahlbleche seien fertig zur Montage. Sie seien in der Südwestpfalz angefertigt worden. Regie auf der Baustelle führe derzeit die Firma Horn, verdeutlicht Meckler. Horn lege auch einen Fußweg an, der in einem Bogen verlaufe, hin zur Maxstraße.

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