Zweibrücken Wie Sturmtief „Fabienne“ weggefegt

Kein Durchkommen: Tim Knobel (Zweiter von rechts) scheitert am Block von Niklas Bayer (rechts). Links beobachtet Benni Zellmer d
Kein Durchkommen: Tim Knobel (Zweiter von rechts) scheitert am Block von Niklas Bayer (rechts). Links beobachtet Benni Zellmer die Szene.

«ZWEIBRÜCKEN.» „Wir haben vor dem Spiel gesagt: Es reicht jetzt mit dem Auswärts-nicht-gewinnen-können. Und wir haben uns in der Kabine richtig heiß gemacht“, erzählt Stefan Bullacher, Trainer der Oberliga-Männer des SV 64 Zweibrücken, vom Gemütszustand seiner Truppe vor dem Auswärtsspiel am Samstag in Ludwigshafen. Das half scheinbar: Das SV-Team fegte beim 43:20 (9:19) über die TSG Friesenheim 2 hinweg wie gestern Sturmtief „Fabienne“ über Rheinland-Pfalz.

Bullacher wollte nach dem Kantersieg keinen seiner Spieler hervorheben, alle hatten getroffen. „Wir haben den Grundstein zum Erfolg schon in der ersten Hälfte durch eine geschlossene Teamleistung gelegt. Darauf bin ich stolz. Die Jungs sind für ihren Einsatz unter der Woche belohnt worden“, meinte er zufrieden darüber, dass sein Team bei der zweiten Mannschaft der Ludwigshafener „Eulen“ endlich den Auswärtskomplex abgelegt hatte. Vor genau fünf Monaten, am 22. April, hatte es in Worms letztmals Auswärtspunkte für den SV 64 gegeben. Die SV-Spieler waren nur zu Beginn etwas verunsichert, zeigten aber vom Anpfiff weg vor etwa 50 Zuschauern eine tolle kämpferische Einstellung. Die beiden Abwehrchefs Benni Zellmer und Tom Grieser dirigierten laut ihre 3:2:1-Deckung, dahinter führte sich Torwart Julien Santarini gleich mit zwei Paraden gut ein. Mit hohem Spieltempo verwerteten die Gäste ihre Gegenstöße und setzten sich auf 8:4 ab. Das veranlasste TSG-Trainer Uli Spettmann zu einer Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustellen. Doch das fruchtete nicht: Die Offensiv-Achse mit Spielmacher Timm Seifried und Kreisläufer Erik Hannes kam gegen die kompromisslose Deckung der Zweibrücker „Löwen“ nicht durch. Auch Torjäger Joshua Brahm fand auf Halblinks kein Mittel gegen die SV-Abwehr, fünf Minuten nach der Pause ließ er sich sogar entnervt auswechseln und kam auch nicht mehr wieder. SV-Trainer Bullacher schickte zwischenzeitlich mit Till Wöschler, Lukas Majbik und Christopher Huber einen frischen Rückraumblock aufs Feld. Auch mit der Einwechslung dieses Trios gab es keinen Bruch im SV-Angriffsspiel. Über die Zwischenstände von 6:12 (20.) und 9:16 (25.) konnten sich die Gäste bis zum 9:19 zur Pause ein komfortables Zehn-Tore-Polster erspielen. Und Debütant und A-Jugend-Spieler Philipp Baus erzielte mit dem Halbzeitpfiff sein erstes Tor bei den Oberliga-Herren. Nach dem Seitenwechsel ersetzte Benjamin Berz den guten Santarini im Tor – und auch er wuchs in den folgenden 30 Minuten mit 15 Paraden über sich hinaus. Die Folge: zahlreiche Gegenstöße der „Löwen“. Immer wieder tauchten die Zweibrücker bei Gegenstößen frei vor „Eulen“-Keeper Leon Hoblaj auf, der noch Schlimmeres verhinderte. Aber auch er konnte dem Sturmlauf der Gäste nichts entgegensetzen, die sich mit 20 Toren (48.) absetzten. „Schön war, dass wir zu keiner Zeit nachgelassen haben“, lobte Bullacher. Ab dann schickte SV-Coach Bullacher bis auf Berz eine U20-Truppe aufs Feld. Auf der rechten Außenbahn glänzte Linkshänder Baus mit vier weiteren blitzsauberen Toren. Und auch Giona Dobrani erzielte auf dem linken Flügel seine ersten beiden Treffer in der ersten Herren-Mannschaft. Am Ende siegten die Zweibrücker auch in der Höhe völlig verdient mit 43:20. „Jetzt fahren wir nächste Woche mit einem ganz anderen Gefühl nach Vallendar“, sagte Bullacher abschließend. So spielten sie TSG Friesenheim 2: Hoblaj, Distl - Fassunge (1), Seifried (5), Brahm (2) - Jäger (2), Bußer (4/1) - Hannes (1) - Rogawski (1), Räuber (1), Eckhardt (3), Knobel SV 64 Zweibrücken: Santarini, Berz (ab 30.) - Bayer (5), Schaller (7/2), Grieser (2) - Hammann (4), Benni Zellmer (4) - Schwarzer (4) - Huber (4), Wöschler (3), Majbik (3), Baus (5), Dobrani (2) Spielfilm: 3:3 (8.), 4:8 (15.), 8:14 (23.), 9:19 (Halbzeit), 10:26 (40.), 13:30 (46.), 15:38 (52.), 20:43 (Ende) - Zeitstrafen: 0:3 - Siebenmeter: 2/1 - 2/2 - Beste Spieler: ganze Mannschaft - keine - Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Kijowski/Strüder (Bodenheim).

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