Kreis Südwestpfalz Weiter Ermittlungen gegen Gramax Capital

Noch immer im Blick der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern: die Geschehnisse rund um CS Schmal aus der Zeit, in der Gramax Capita
Noch immer im Blick der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern: die Geschehnisse rund um CS Schmal aus der Zeit, in der Gramax Capital Mehrheitsgesellschafter war.

Die Ermittlungen der Kaiserslauterer Staatsanwaltschaft wegen der Vorgänge bei CS Schmal dauern noch an. Das hat Leitender Oberstaatsanwalt Udo Gehring auf RHEINPFALZ-Anfrage bestätigt.

Die Staatsanwaltschaft führe unter anderem auf der Basis der RHEINPFALZ-Veröffentlichungen rund um den Jahreswechsel Ermittlungen wegen eines Darlehens über zwei Millionen Euro durch, das die Firma CS Schmal im Spätjahr 2016 an ihre Mehrheitsgesellschafterin ausgehändigt habe. Dabei bestehe der Verdacht der Untreue zu Lasten des Minderheitsgesellschafters. Mehrheitsgesellschafter war zum damaligen Zeitpunkt die Firma Gramax Capital AG mit Sitz in der Schweiz, die ihre Beteiligung an CS Schmal über eine eigens dafür gegründete GmbH in München hielt. Minderheitsgesellschafter war damals die Firma Nolte, Germersheim, die vormalige Muttergesellschaft von CS Schmal. Weiterhin ermittle die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Bankrotts; nämlich dass die Herausgabe des Darlehens den Grundsätzen ordnungsgemäßen Wirtschaftens widersprochen und zur späteren Insolvenz geführt habe. Beide Ermittlungsansätze seien jedoch noch nicht abgeschlossen, teilte Gehring mit. Gramax Capital hatte durch ihren Miteigentümer und CS-Schmal-Geschäftsführer Achim Pfeffer angewiesen, der Münchener Tochter – inzwischen ebenfalls insolvent – die zwei Millionen als Darlehen zu überweisen. Widerstand dagegen hatten nach RHEINPFALZ-Recherchen sowohl der damalige Schmal-Geschäftsführer Günter Ebmeyer als auch der Minderheitsgesellschafter Nolte geleistet. Ebmeyer musste deshalb seinen Posten räumen und Pfeffer Platz machen. Noltes Einspruch führte zu einer Änderung des Gesellschaftervertrages, der den Germersheimern nahezu alle Rechte außer den gesetzlichen nahm. Pfeffer ließ anschließend das Geld nach München überweisen, obwohl Ebmeyer nach RHEINPFALZ-Informationen zuvor darauf hingewiesen hatte, dass dies existenzbedrohend für CS Schmal sein könne. Ein Jahr später ging CS Schmal in die Insolvenz. Insolvenzverwalter Paul Wieschemann hat das ominöse Darlehen früh als einen der Anlässe für die Insolvenz des ohnedies mit Verlust arbeitenden Unternehmens identifiziert. In einem Bericht an das Insolvenzgericht Zweibrücken, der auch an die Staatsanwaltschaft gegangen ist, sind die Umstände des Darlehens ausgeführt. Wieschemann hat versucht, das Geld von Gramax zurückzufordern. Bis dato ohne Erfolg. Die Münchener Gramax-GmbH als Adressat des Geldes stellte nur kurz nach der CS-Schmal-Pleite ebenfalls Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Ob es juristisch einen Durchgriff auf die Muttergesellschaft Gramax AG in der Schweiz gibt, ist zweifelhaft.

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