Zweibrücken Von „überraschend“ bis „völliger Quatsch“

Hat seine Wahl getroffen: Atilla Eren unterstützt bei der OB-Stichwahl Christian Gauf.
Hat seine Wahl getroffen: Atilla Eren unterstützt bei der OB-Stichwahl Christian Gauf.

Nach Atilla Erens Empfehlung an seine Wähler, bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister am 14. Oktober Christian Gauf (CDU) zu unterstützen, reagieren die Zweibrücker Parteien unterschiedlich. Die Bandbreite reicht von Freude über Überraschung bis hin zu Unverständnis.

„Es ist letztlich seine Entscheidung, wie er sich positioniert, aber die Begründung halte ich für großen Quatsch“, sagte gestern der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Stéphane Moulin. Eren hatte der SPD vorgeworfen, ihn mit unfairen Mitteln bekämpft und seinen Wahlkampf behindert zu haben. Wie berichtet, vermutet Eren, dass die SPD für das Abhängen eines seiner Plakate an der Festhalle bei einer Veranstaltung mit Malu Dreyer verantwortlich war. „Dass er sich ärgert, ist verständlich. Aber dass er das mit der SPD in Zusammenhang bringt, verstehe ich nicht“, ergänzte Moulin. Die Linke, die SPD-Mann Marold Wosnitza im Wahlkampf unterstützt, hält Erens Entscheidung für „nicht nachvollziehbar“, so Stadtrat Gerhard Burkei. „Vor einigen Wochen sagte Eren noch, er trete nur für sich an, nicht für andere. Das hat sich wohl geändert.“ Von Erens Entscheidung profitieren könnte OB-Kandidat Christian Gauf, wenn er es schafft, Erens Wähler zu mobilisieren. CDU-Fraktionschef Christoph Gensch sagte: „Ich freue mich natürlich über die Empfehlung, weil Atilla Eren Christian Gauf treffend beschrieben hat.“ Zu Erens Begründung wollte sich der designierte Landes-Generalsekretär nicht äußern. „Zu einzelnen Vorkommnissen kann und will ich nichts sagen. Im Wahlkampf aber behandeln wir generell alle anderen mit Respekt und Anstand.“ Die FDP-Stadträtin Ingrid Kaiser findet es gut, dass Eren eine Wahlempfehlung abgegeben hat. „Dadurch sagt er seinen Anhängern, wie es nach dem ersten Wahlgang weitergehen soll.“ Allerdings habe sie überrascht, dass der 50-Jährige Gerüstbauer diese Entscheidung an einem Wahlplakat festgemacht hat. Ähnlich sieht es auch Norbert Pohlmann, der Vorsitzende der Grünen-Fraktion: „Es ist sein Recht zu empfehlen, wen er möchte, aber ich kann seine Begründung nicht nachvollziehen.“

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