Zweibrücken Trotz Schlägereien keine Kameras am Busbahnhof

Zuletzt gab es zwei Schlägereien am Busbahnhof. Die Polizei fährt Streife, eine Kameraüberwachung ist aber nicht möglich.
Zuletzt gab es zwei Schlägereien am Busbahnhof. Die Polizei fährt Streife, eine Kameraüberwachung ist aber nicht möglich.

Die beiden Jugendlichen, die vergangene Woche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen am Busbahnhof in eine Schlägerei verwickelt waren, dürfen sich laut Matthias Mahl, Leiter der Zweibrücker Polizei, weiter am Busbahnhof aufhalten. Gegen die beiden Brüder wird jetzt wegen Körperverletzung ermittelt.

„Es ist schwierig, denen zu verbieten, sich am Busbahnhof aufzuhalten“, erklärt Mahl. Denn die beiden Brüder müssten von dort mit dem Bus nach Hause fahren. Und der Busbahnhof sei in erster Linie ein Umsteigeort für die Öffentlichkeit. Ein Verbot, sich am Busbahnhof aufzuhalten, „heißt auch nicht, dass sie sich dann nicht mehr verprügeln“, sagt Mahl. Eine Schlägerei könne es auch anderswo geben. Die beiden Jugendlichen seien nicht in Gewahrsam genommen worden. „Das machen wir bei Jugendlichen nicht“, so der Polizeichef. In solchen Fällen wähle die Polizei „milde Mittel“, nämlich das Gespräch mit den Jugendlichen und den Eltern, so Mahl. Dass es am Busbahnhof zur Mittagszeit, wenn viele Jugendliche dort sind, häufiger zu kriminellen Handlungen kommt, kann Mahl aus dem Bauch heraus nicht sagen. „Dort, wo viele Leute sind, passiert immer etwas“, sagt der Polizeichef. Mahls Kollegen fahren im Stadtgebiet Streife, sie haben auch den Busbahnhof im Auge. „Wir müssen und können aber nicht permanent dort sein.“ Eine Überwachung des Platzes mit einer Kamera müsse von der Stadt veranlasst werden, sagt Mahl. Stadtsprecher Heinz Braun bestätigt auf Anfrage, dass es im Stadtrat bereits Pläne gegeben hat, am Busbahnhof Kameras anzubringen. „Der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz hat das aber abgelehnt, obwohl er von den Vorkommnissen dort weiß“, sagt Braun. Die Schlägereien und anderen Delikte − etwa Drogenhandel − würden ihm aber nicht als Begründung ausreichen. Der Stadtrat hatte darüber diskutiert, an mehreren Orten in der Innenstadt Kameras anzubringen, vor allem am Wasserspielplatz. Dort genehmigte der Datenschutzbeauftragte das auch. Die Kameras dort würden laut Braun in wenigen Wochen geliefert. Am vergangenen Donnerstag gegen 13 Uhr hatten sich vier 15- und 16-Jährige am Busbahnhof geprügelt. In diesem Quartett war besagtes Brüderpaar vertreten. Laut Polizei habe es schon morgens in der Schule eine Schlägerei beim Fußball gegeben. Am Freitag seien die Jugendlichen gegen 13.30 Uhr erneut am Busbahnhof aufeinandergetroffen und es sei erneut zu einer Schlägerei gekommen, bei der die beiden Brüder zusammen mit einem unbekannten Dritten auf einen Jugendlichen der Gegenseite einschlugen und -traten. Als die Polizeistreife am Busbahnhof eintraf, löste sich die Menschenmenge auf, „aus der sich bereits weitere Personen an der Schlägerei beteiligen wollten“, informierte die Polizei.

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