Zweibrücken SV 64 verpasst Titel im Saarland-Pokal

Finale: Anna-Lena Frank (mit Ball) bemüht sich, aber der SV 64 konnte gegen die Frauen der HSG DJK Marpingen-Alsweiler nicht gew
Finale: Anna-Lena Frank (mit Ball) bemüht sich, aber der SV 64 konnte gegen die Frauen der HSG DJK Marpingen-Alsweiler nicht gewinnen.

«SAARBRÜCKEN.»Nach 15 Jahren hängt Katharina Koch die Schuhe an den Nagel. Seit 2004/2005 ist die 37-Jährige fester Bestandteil der Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken, der „Löwinnen“. Zum Abschied sollte ein Schmankerl her: der Sieg im Saarlandpokal-Finale, das im Final-Four-Modus am gestrigen Ostermontag in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken stattfand.

Der Start ins Turnier verlief vielversprechend für die Westpfälzer. Im zweiten Semifinale stand ihnen der Saarlandliga-Meister HG Saarlouis gegenüber. Schon zur Halbzeit führte der Favorit 13:6, am Ende kam die HG Saarlouis 16:26 unter die Räder. Rüdiger Lydorf, Trainer des SV, warnte da aber schon: „Natürlich kann man das nicht mit Marpingen vergleichen.“ Die HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler stand nach dem ersten Halbfinale schon als Endspielgegner des SV fest. Der Liga-Konkurrent der „Löwinnen“ und Meister der Oberliga hatte den HSV Püttlingen in der Vorschlussrunde mit 21:14 aus dem Turnier gekegelt. Dass der neue Titelträger im Traumfinale zwischen dem Ersten und dem Dritten der Oberliga ausgespielt werden sollte, machte die Begegnung interessant. Schließlich gelang es den Zweibrückerinnen als einziger Mannschaft, die HSG in der Liga zu besiegen. Dann ging es los: Um 15.34 Uhr pfiff das Schiedsrichter-Gespann Anna Teich und Fabienne Gutsch (beide MSG HF Illtal) die Partie an. Doch von einer ausgeglichenen Begegnung konnte in den Anfangsminuten keine Rede sein. So war es Katharina Koch nach einer gefühlten Ewigkeit vorbehalten, die seit Spielbeginn andauernde Torflaute der „Löwinnen“ zu beenden. Die Rechtshänderin, die auf dem rechten Rückraum zum Einsatz kam, fasste sich in der schnellen Vorwärtsbewegung über die zweite Welle ein Herz – und mit etwas Glück landet ihr Ball abgefälscht im Tor. 5:28 waren da bereits verstrichen. Zur Erinnerung: Im Damen-Wettbewerb ist die Spielzeit auf 40 Minuten reduziert. Hatten die SV-Damen schon ihre Titelchancen hergeschenkt? Nein! Mit großem Aufwand ackerten sie sich Tor um Tor heran. Koch verkürzte auf 4:6 (9. Minute), Ina Sohns verwandelte nach einer knappen Viertelstunde ihren zweiten Siebenmeter gewohnt sicher. Die Begegnung war wieder offen. Doch ehe sich Zweibrücken versah, stellte die HSG, geführt von der auf dem linken Rückraum überragenden Spielerin des Turniers, Joline Müller, noch vor dem Seitenwechsel auf 14:8. „Wir haben keine gute Abwehr gespielt und fast jedes Eins-gegen-Eins verloren. Der Angriff war okay bis auf die Chancenverwertung“, haderte Trainer Lydorf noch. Er erlebte noch ein zweites Aufbäumen seiner Mannschaft. Nach dem erfolgreichen Siebenmeter von Sohns (26.) war Zweibrücken auf drei Tore rangerückt (12:15, 26. Minute). Aber besser wurde es nicht. Die Marpinger Moskitos spulten die Leistung ab, die sie über weite Strecken der Oberliga-Saison gezeigt hatten. Die Begegnung war beim 15:22 (36.) aus Zweibrücker Sicht entschieden und beim 18:26 beendet. „Ich bin ziemlich traurig und schon ein bisschen enttäuscht“, schluchzte Koch, für die es mit dem Titel-Abschied nicht gereicht hat. Dennoch zog sie ein positives Fazit: „Wir haben eine super Runde gespielt, die sehr viel Spaß gemacht hat. Das war eine schöne Abschlussrunde.“ Auch Trainer Rüdiger Lydorf resümierte zufrieden. „Zum Pokal-Sieg hätte alles passen müssen. Aber es war wirklich eine sehr gute Runde von den Mädels, in der wir lange am Spitzenduo in der Oberliga dran geblieben sind. Das war sogar die beste Runde unter mir.“ Bei den Herren haben die Handballfreunde Illtal ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Der Oberligist besiegte den HSV Merzig/Hilbringen (Saarlandliga) im Endspiel 27:17. So spielten sie Halbfinale HG Saarlouis - SV 64 Zweibrücken 16:26 HG Saarlouis: Schmitt (ab 12. Söther, Joelle) – Söther, Chantal (2), Meiers (3), Bruno – Zimmer, Kira (1), Spallek (4) – Ross – Jonczyk (3), Zimmer, Lena (2), Geier (1), Altmeier, Schild SV 64 Zweibrücken: Huber (ab 21. Menzerath) – Koch (3), Worm (5), Krein (8/4) – Schlicker (1), Frank (2) – Sohns (2) – Hartfelder (2), Witzgall (2), Pfeifer (1), Baus, Szabo Zeitstrafen: 1:0 - Siebenmeter: 0/2 - 4/4 - Beste Spielerinnen: Jonczyk, Spallek – Huber, Krein - Zuschauer: 650 - Schiedsrichter: Engler/Schlichter (beide HSV Püttlingen). Finale HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler - SV 64 Zweibrücken 26:18 HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler: Kockler (ab 34. Gasparov) – Wegmann, Hartz (4/1), Müller (12/2) – Lehnen (1), Jung (1) – Bermann (3) – Petrak (4), Hanslik (1), Brennauer, Kiefer, Korn, Reis SV 64 Zweibrücken: Huber (ab 17. bis 32. Menzerath) – Koch (3), Krein (3), Worm (1) – Pfeifer (1), Frank (2) – Sohns (6/6) – Schlicker (2), Baus, Hartfelder, Witzgall Spielfilm: 4:1 (6.), 11:8 (17.), 14:8 (Halbzeit), 18:13 (29.), 23:15 (37.), 26:18 (Ende) - Zeitstrafen: 2:2 - Siebenmeter: 3/5 – 6/8 - Beste Spielerinnen: Kockler, Müller – Sohns - Zuschauer: 650 - Schiedsrichter: Gutsch/Teich (beide MSG HF Illtal).

Halbfinale: Katharina Koch (mit Ball) vom SV 64 kämpft gegen die Gegnerinnen aus Saarlouis. Die Zweibrückerin absolvierte gester
Halbfinale: Katharina Koch (mit Ball) vom SV 64 kämpft gegen die Gegnerinnen aus Saarlouis. Die Zweibrückerin absolvierte gestern ihre letzten beiden Spiele. Nach 15 Jahren hört sie auf.
x