Zweibrücken So sanft kann das Baskenland sein

Anne Etchegoyan auf dem Jakobsweg. Über ihre Erfahrungen dabei hat sie ein Album gemacht. Foto: Marie etchegoyen
Anne Etchegoyan auf dem Jakobsweg. Über ihre Erfahrungen dabei hat sie ein Album gemacht.

EUROCLASSIC: Was sie singt, versteht man nicht. Sie sing auf Baskisch. Aber es klingt wunderschön. Melodiös. Sanft. Sehnsüchtig. Morgen Abend eröffnet die im französischen Baskenland lebende Sängerin Anne Etchegoyen (39) das Festival Euroclassic in Bitsch.

Die traditionellen Gesänge der Basken wurden immer von Männer gesungen. Bis Anne Etchegoyen kam. Ihre Sopranstimme bringt neues Leben in die überlieferten Lieder. Und in die neuen Songs, die sie seit etwa 15 Jahren singt. Sie handeln von der Sonne, vom Meer, von den Bergen, von der Schönheit der Landschaft, den Schäfern und anderen Bewohnern des Landes – und natürlich auch davon, dass die Basken am liebsten unabhängig wären. Doch politisch sind Etchegoyens Lieder nicht, Sie will eher versöhnen und ihr Land denen nahe bringen, die es noch nicht kennen. Deshalb singt sie auch einige Lieder auf Französisch und Spanisch. Und sie erklärt sehr viel zwischen den Liedern.

Erzählkonzert übers Baskenland

In den Konzerten erzählt auch sie von ihrer Kindheit (sie wurde 1980 in Saint-Palais geboren), von ihrer Familie, die zwischen dem französischen und dem spanischen Teil des Baskenlands pendelte. Ein paar Worte Baskisch konnte sie schon seit ihrer Kindheit, aber sie besuchte Kurse, um Baskisch zu lernen, „eine musikalisch Sprache“, wie sie findet. Und sie betont, wie wichtig die Regionalsprache sind – für die Kultur und für das eigene Lebensverständnis.

Sie wanderte auf dem Jakobsweg

Nicht nur im Baskenland, sondern in ganz Frankreich kommt ihre Musik sehr gut an. 2013 bekam die junge Sängerin und Komponistin (sie studierte Musik in Bayonne) eine Goldene Schallplatte für die CD „Les Voix Basques“. Auch ihre zweite CD „Compostelle – Du Pays Basque à Saint-Jacques “ (2017) über das, was erlebte, als sie 2015 die 880 Kilometer auf dem Jakobsweg, der in Santiago de Compostella endet, wurde schon ausgezeichnet. Sie singt darin von dem, was sie sah, was sie fühlte, ihre spirituelle Erfahrung, ihre Begegnungen mit anderen Pilgern und den einfachen Menschen, die sie kennenlernte. Ihre Lieder haben Refrains, die man mitsingen kann, auch dürfte ein Geheimnis ihres Erfolges sein. Obwohl sie auch andere Lieder und Hymnen singt, die zu ihrem Lebensgefühl passen wie „Gracias a la vida“.

Morgen, um 18 Uhr, im Espace René Cassin in Bitsch, tritt sie zusammen mit einem Männerchor auf, was für neue Kontraste sorgt.

Karten

Es gibt noch Restkarten für 20 Euro, ermäßigt 15 Euro, an der Abendkasse, die um 17 Uhr öffnet.

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