Zweibrücken Seattle mitten in Zweibrücken

Patrick Bollig, Frank Corcilius, Michael Kräuter, David Forbes und Karsten Braun (von links) treten am Samstag in der Eventhalle
Patrick Bollig, Frank Corcilius, Michael Kräuter, David Forbes und Karsten Braun (von links) treten am Samstag in der Eventhalle am Zweibrücker Flugplatz auf.

Knackige 30 Minuten dauert die erste CD von Alison’s Rough. Wer die sieben Stücke zum ersten Mal hört, staunt: Was die Zweibrücker da komponiert haben, klingt international. „When the Sun Goes down“ besteht aus mitreißendem amerikanischem Rock, belebenden Samples und umwerfenden Balladen. Am Samstag präsentieren sie die CD live.

Dreist und sehr gut hat sich Alison’s Rough für das Debüt-Album aus der Ursuppe der Rockmusik bedient. Dabei hat man sich geholt, was gut ist, eingängig klingt und Pathos in sich birgt. Fans von Metallica, Alice in Chains, Pearl Jam, Creed und Three Doors down finden in „When the Sun Goes down“ alles, was ihr Herz begehrt. Das Riff, mit dem „Welcome“, der erste Titel, beginnt, erinnert an „Enter Sandman“. Nicht nur hier kann man Metallica zur Zeit des schwarzen Albums aus dem Jahr 1991 erkennen. Ähnlich dynamisch und mitreißend klingt das Finale „Leave Me Master“ , das um Samples, also elektrische Schnipsel aus Computern, bereichert wurde. Die stammen von Patrick Bollig, Keyboarder aus Zweibrücken, der einst bei Depeche Rock, einer Depeche-Mode-Coverband, war. Womit die Musik von Alison’s Rough auch einen Hauch Industrial trägt. Sänger Michael Kräuter klingt allerdings gar nicht wie James Hetfield von Metallica. Der Mann aus dem französischen Dorf Alsting hat vielmehr eine mitreißende Grungestimme; dreckig und dunkel. Damit würde er sicher ohne große Schwierigkeiten auch ein Engagement in einer amerikanischen Rockband finden. Großartig sind die beiden kraftvollen Rockballaden, mit denen sich Alison’s Rough in das Ohr der Zielgruppe schmeichelt. „No Way“ und vor allem das Titelstück bewegen sich in einem tollen Spannungsbogen zwischen kräftigen, akustischen Gitarren und E-Gitarre. Vor allem bei „When The Sun Goes down“ passt das elektronische Finale gut. Die Band hatte übrigens lange darum gerungen, in welcher Fassung das Titelstück das Licht der Welt erblicken soll. Denn ursprünglich handelt es sich um eine akustische Komposition, die neben anderen Demos noch auf soundcloud.com/alisons-rough zu hören ist. Am Ende wurden zur Entscheidung über das Für und Wider der Elektrifizierung Freunde zurate gezogen. Alison’s Rough hat mit deren Hilfe die richtige Entscheidung getroffen. Die stärkere, aktuelle Fassung des Songs findet man als Video auf Youtube. Das zeigt übrigens nicht nur die Musiker, sondern erzählt auch die Geschichte eines traurigen Clowns. Gedreht wurde der Clip von Tim Wille. Den Clown mimt Andy Deutsch. Während „Feel the Rain“ eher ruhig beginnt, orientiert sich der Song insgesamt an den rockigen Kompositionen von Creed. „Deceit“ hingegen ist fast schon Rock’n’Roll. Die hierfür eingespielten Gitarren könnte man auch bei Alice in Chains hören. Die Produktion der CD hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als man ursprünglich geplant hatte, gibt Schlagzeuger Frank Corcilius zu. Zwei Jahre hat man zum Beispiel während der Proben an den guten Songs gefeilt. Die ursprünglichen Gitarrenriffs brachte Bollig ein. Gemeinsam arbeitete man dann an der weiteren Instrumentierung. Aufgenommen wurde die CD schließlich von Andy Lübbert von Jam-Musicproductions in Pirmasens. Info —Alison’s Rough – „When the Sun Goes down“, sieben Titel, 30 Minuten, sieben Euro. —CD-Release-Party übermorgen, Samstag, in der Eventhalle auf dem Flugplatz ab 19.30 Uhr mit Deep Green Sunset und einer Überraschungsband. Karten gibt es im Gasthaus Hobbit und im Café Pastis für sieben Euro und an der Abendkasse für zehn Euro.

Für „When the Sun Goes down“ hat sich die Band bei Metallica, Pearl Jam und Creed bedient.
Für »When the Sun Goes down« hat sich die Band bei Metallica, Pearl Jam und Creed bedient.
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