Kreis Südwestpfalz Schiffsverkehr auf dem Lambsbach

Rüttelstrecke: Die Kirrberger Eckstraße soll eine der drei oder vier schlechtesten Straßen in ganz Homburg sein.
Rüttelstrecke: Die Kirrberger Eckstraße soll eine der drei oder vier schlechtesten Straßen in ganz Homburg sein.

Vor der Kirrberger Ausflugsgaststätte „Emilienruhe“ zeichnet sich eine Lösung für die seit November 2015 für Autos gesperrte Brücke über den Lambsbach ab. Auf dem Neujahrsempfang des Kirrberger Ortsrats am Samstagabend sagte Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD), dass die Stadt wohl eine gebrauchte Fertigbrücke kaufen und spätestens im Sommer vor der „Emilienruhe“ aufbauen werde.

„Hoffentlich ist die Brücke, die sich die Rathaus-Tiefbauabteilung ausgesucht hat, so preisgünstig, dass sie sogar der OB problemlos bestellen dürfte“, scherzte Schneidewind als Gastredner auf dem Kirrberger Empfang in der Lambsbach-Halle. Dass die Sperrung der bisherigen Brücke unumgänglich sei, habe der städtische Chef-Statiker Rainer Panning vor Kurzem bei einer neuerlichen Untersuchung des maroden Steges betont. Autos dürften keinesfalls mehr eine Überfahrt wagen. Dass dort am Waldrand aber eine funktionierende Brücke gebraucht werde, sei keine Frage, erklärte der OB: „Das ist auch für die Leute wichtig, die dort zu Fuß oder mit dem Fahrrad zwischen Kirrberg und Audenkellerhof unterwegs sind.“ Zuvor hatte der Kirrberger Ortsvorsteher Manuel Diehl (CDU) sarkastisch eine „Vertiefung des Lambsbachs“ nach dem Vorbild der Elbe in Hamburg angeregt: „Dann reißen wir einfach alle Brücken ab und nehmen ganz offiziell den Schiffsverkehr auf dem Lambsbach auf. Mit meinem Amtsvorgänger Stefan Mörsdorf als Kapitän, dem Pensionärsverein auf dem Sonnendeck und den Kirrberger Hasselberg-Sängern als Bord-Band.“ Ohnehin hatte Diehls Neujahrsrede einen stark satirischen Einschlag. Mit Blick auf die Eckstraße im Dorf, deren Asphaltbelag in weiten Teilen kaum mehr vorhanden sei, dachte der Ortsvorsteher bissig darüber nach, den Verkehrsweg als „Versuchs-Rüttelstrecke für Einsatzfahrzeuge vor dem Einsatz in Krisengebieten“ der Rüstungsindustrie anzubieten. In seiner Erwiderung meinte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind deutlich ernster, dass er auf eine baldige Gesetzesänderung im Saarland hoffe. Denn dann erhalte die Stadt Homburg das Recht zur Einführung wiederkehrender Beiträge beim Straßenausbau. „Nach heutiger Rechtslage müssten die Anwohner der Eckstraße die Straßensanierung zu 90 Prozent alleine bezahlen“, meinte der OB, dass die Stadt sich die fehlenden zehn Prozent trotz schlechter Haushaltslage ja durchaus leisten könne. „Für die Bewohner der Eckstraße wäre das aber ungerecht“, bat der Rathauschef so lange um Geduld, bis der Landtag sein Gesetz geändert hat. „Hoffentlich ist es in diesem Jahr endlich soweit.“ Schneidewind räumte ein, dass die Eckstraße „zu den drei oder vier schlechtesten Straßen im gesamten Homburger Stadtgebiet“ zähle. Den Erlös des Getränkeverkaufs beim Neujahrsempfang wird der Kirrberger Ortsrat an den Tennisverein weiterreichen. Denn der, sagte Manuel Diehl, feiere dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen: „Die haben 1978 in einer Bretterbude als Treffpunkt angefangen.“ Zwar habe der Club vor 15 Jahren ein neues Vereinsheim am Lerchenhübel bezogen, doch müsse auch dieses Domizil jetzt dringend saniert werden. Zu dieser Investition soll der Obolus vom Neujahrsempfang einen Beitrag leisten. Im Namen der Dorfgemeinschaft bedankte sich der Ortsvorsteher am Samstagabend bei Karlheinz Bernhard, dem ehrenamtlichen Kirrberger Beauftragten für Forst und Umweltschutz. Mehr als 30 Jahre lang habe Bernhard bei Wind und Wetter dafür gesorgt, dass der Betrieb auf dem örtlichen Grünschnitt-Sammelplatz wie am Schnürchen funktionierte. OB Rüdiger Schneidewind erinnerte daran, dass der Grünschnitt im Saarland seit Jahresbeginn neu geregelt werde. Ob Kirrberg seinen gewohnten Heckenplatz am Ortseingang behalten kann, sei derzeit noch unklar: Hierfür sei die Stadt Homburg auf die Zustimmung der Unikliniken angewiesen.

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