Zweibrücken Rimschweiler gegen Raser: "Wir werden nicht ernstgenommen"

Der Schwerlastverkehr ist den Anwohnern der Rimschweiler Ortsdurchfahrt seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge. Der Bau der L 700 vom
Der Schwerlastverkehr ist den Anwohnern der Rimschweiler Ortsdurchfahrt seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge. Der Bau der L 700 vom Flugplatz nach Frankreich hat zwar eine spürbare Entlastung gebracht, dennoch wählen Lastwagenfahrer nach wie vor gerne die Strecke durch den Ort und das Hornbachtal, wie unsere Aufnahme von gestern Vormittag zeigt.

Ortsbeirat will Verkehr an den Ortseingängen bremsen und fühlt sich selbst von der Stadt ausgebremst

„Wir werden nicht ernst genommen.“ Mit diesen Worten fasste Rimschweilers Ortsvorsteherin Isolde Seibert (SPD) in der Sitzung des Ortsbeirates am Donnerstag zusammen, wie seitens der Stadtverwaltung ihrer Meinung nach mit den Beschwerden über Raser in der Ortsdurchfahrt umgegangen wird. Mit dieser Ansicht war Seibert im Rat nicht allein. Stein des Anstoßes war ein Schreiben des Bauamtes an den Landesbetrieb Mobilität (LBM), das Klaus Fuhrmann (SPD) zu Teilen in der Sitzung vorlas. Diese Anfrage war ein Wunsch des Ortsbeirates, der vom LBM wissen wollte, welche Möglichkeiten es gibt, den Verkehr an den Ortseingängen abzubremsen. Da die Ortsdurchfahrt eine Bundesstraße ist, ist dafür der Landesbetrieb zuständig. „Was ich aber hier herauslese, ist, dass die Stadt viele Gründe hineinschreibt, warum an der Situation nichts zu ändern ist, aber keine Ideen hat, was man machen könnte“, kritisierte Fuhrmann. Das sei im Prinzip das Gegenteil dessen, was der Ortsbeirat erreichen wollte.

„Gleich geschrieben, was nicht geht“

„Hier kann jeder mal sehen, wie unsere Stadtverwaltung mit Anfragen aus den Ortsbeiräten und den Ängsten und Befürchtungen der Bürger umgeht. In vorauseilendem Gehorsam wird gleich geschrieben, was nicht geht. Wir wollten eine Stellungnahme des LBM mit Ideen und keine Anfrage nach dem Motto: Wir finden das nicht gut, aber beschäftigt euch mal damit“, sagte Seibert. Stefan Schantz (FWG) stimmte der Ortsvorsteherin zu: „Es ärgert mich unwahrscheinlich, dass es immer heißt, auf einer Bundesstraße seien keine Hindernisse möglich. Unsere Gefährdungssituation wird nicht ernst genommen. Wir sollen uns eben mit den Lastern abfinden.“

„Laster brettern einfach durch“

Wie der Schwerlastverkehr an der Hauptstraße empfunden wird, schilderte Doris Paul (SPD) so: „Die Laster brettern einfach durch.“ Auch sie ist der Meinung, dass an die Ortseingänge Hindernisse müssen. „Wer einmal runtergebremst wurde, beschleunigt im Ort nicht gleich wieder“, so Paul. Erfreut waren die Ortsbeiratsmitglieder hingegen, dass sich nach der Auswertung der Geschwindigkeitsmesstafeln zeigte, dass 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer moderat auf der Durchgangsstraße unterwegs sind – meist unter 55 Stundenkilometern. „Mehr als ich dachte“, meinte Elisabeth Metzger (CDU) verblüfft. Doch die restlichen 15 Prozent, die deutlich schneller unterwegs seien, sind nach Meinung vieler Beiratsmitglieder trotzdem eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Vor allem, wenn es sich um Laster handele. „15 Prozent von 150 000 sind schon noch ein paar“, merkte Schantz an.

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