Zweibrücken Putzmunterer Büro-Quirl

Hält Frauchen auf Trab: Biyok Benji und Ramona Ehrmantraut.
Hält Frauchen auf Trab: Biyok Benji und Ramona Ehrmantraut.

Benji ist ein Biyok, eine Mischung aus Bichon Frisé und Yorkshire Terrier. Der niedliche Hund ist sozusagen in der Immobilien-Branche tätig, denn bei Immobilien-Bohrmann in der Hauptstraße geht er seinem Tagwerk nach. Das besteht hauptsächlich darin, die Besatzung des Maklerbüros auf Trab zu halten.

Seniorchefin Hertha Bohrmann und ihre Tochter Ramona Ehrmantraut haben den einjährigen Rüden als zwölf Wochen alten Welpen bekommen, er sei einfach nur süß gewesen. Zum Dahinschmelzen ist der Vierbeiner nach wie vor. Sein oft überschäumendes Temperament will aber gezügelt sein. Da Hertha Bohrmann mittlerweile in ihren Endsiebzigern ist, ist es vor allem Tochter Ramona, die den Jungspundhund erzieht. „Er ist schon sehr lebhaft“, erzählt sie. Hunde mit im Büro zu haben, hat bei der Maklerfamilie Tradition. Das Bild, dass Hertha Bohrmann einen Pudel durch die Fußgängerzone führt, hat sich vielen Passanten und Geschäftsleuten eingeprägt. Die Pudel Bonni und Flocki haben die Geschäftsfrau viele Jahre begleitet, mittlerweile sind beide im Hundehimmel. „Pudel sind doch ruhiger“, stellt Bohrmann nach einigen Monaten Benji-Haltung fest. Der Biyok sei um Gottes Willen kein Rüpel, der nur Unfug im Kopf habe. Aber er sehne sich halt so nach Zuwendung und Streicheleinheiten, dass er sich entsprechende Aktionen einfallen lasse. Während Ramona Ehrmantraut das erzählt, kommt ihre Mutter aus dem Hinterzimmer der Maklerei und bringt eine kleine Tischuhr an, von der Benji gerade die Glasglocke runtergepfriemelt hat. Mit solchem Schabernack, berichtet Ehrmantraut, wolle der Schlingel Aufmerksamkeit erregen. Das gelinge ihm natürlich auch. „Das ist sein Protest, wenn er sich vernachlässigt fühlt.“ Auch teuere Kugelschreiber seien vor ihm nicht sicher. Zwischen zwei Schreibtischen hat das Frauchen-Duo ein Holzgitter gestellt, mit etwas Schwung nimmt der putzige Quirl aber auch diese Hürde. „Er ist anstrengend“, stellen die beiden Maklerinnen unisono fest, die Gassigänge mit dem Spitzbuben übernimmt deshalb auch die Jüngere. Doch alles „Nicht-aus-den-Augen-Lassen“ nutze manchmal nichts. Ramona Ehrmantraut berichtet von einem Ausbüxen, das zig Meter weiter in einem Wettbüro endete. „Im Wohnzimmer fegt er alle Kissen von der Couch“, erzählt Hertha Bohrmann: „Der bringt wirklich Leben in die Bude.“ Ihre Tochter hat sich vorgenommen, dem Biyok nicht unbedingt die Flötentöne, aber doch allgemeine Benimmregeln für den Umgang mit Menschen und anderen Hunden beizubringen. Einmal wöchentlich ist Hundeschule angesagt, in der Hoffnung auf bald gute Noten im Fach Sozialisation.

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