Zweibrücken Pirmansens: Duell in Wattweiler

Das Wattweiler Urgestein Thomas Körner (53) sitzt seit 2004 für die FWG im Ortsbeirat.
Das Wattweiler Urgestein Thomas Körner (53) sitzt seit 2004 für die FWG im Ortsbeirat.

640 Wahlberechtigte in Wattweiler können am Sonntag nicht nur für den Bundestag, sondern auch für ihren neuen Ortsvorsteher ein Kreuzchen machen. Zur Wahl stehen der 60-jährige Harald Nentwig (CDU) und der 53-jährige Thomas Körner (FWG). Da beide im Vorort in etwa gleich bekannt und engagiert sind, ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu erwarten. Das sehen auch die beiden Kontrahenten so.

Er wage keine Prognose, denke aber, „dass es knapp wird“, sagte gestern Harald Nentwig. Auch Thomas Körner sieht sich und seinen Konkurrenten in etwa auf gleicher Höhe, was die Gunst der Wattweilerer angeht. „Wir sind beide bekannt wie bunte Hunde“, meinte er gestern. Körner war bereits bei der Ortsvorsteherwahl 2014 angetreten und hatte nur 34 Stimmen weniger bekommen als der damalige Sieger Kunze. Nicht nur in Sachen Beliebtheit, auch was die Ziele angeht, unterscheiden Nentwig und Körner sich nicht. Beide wollen unbedingt den Ausbau der Bliestalstraße (K1) vorantreiben, den der Vorort schon seit über zehn Jahren – bislang vergebens – fordert. Beide wollen das Handynetz verbessern, dafür sorgen, dass man in Wattweiler Empfang per Mobilfunk hat und nicht nur auf dem Festnetz telefonieren kann. Und beide wollen die Ortsgemeinschaft festigen, Vereine und alle anderen unterstützen, die etwas für den Zusammenhalt und das gesellschaftliche Leben im kleinsten Zweibrücker Stadtteil tun. Harald Nentwig ist seit über 25 Jahren CDU-Mitglied und seit 2010, als der Ex-Berufssoldat in Ruhestand ging, aktiv in der Kommunalpolitik tätig. Er ist kein gebürtiger Wattweilerer, lebt aber seit 1988 in dem Vorort und kommt ursprünglich aus Ixheim. Nentwig ist verheiratet, hat eine Tochter und ein Enkelkind und steht dem TuS Wattweiler vor. In der Fußball AG mit der Mauritiusschule trainiert Nentwig einmal wöchentlich die Kinder. Als Pensionär habe er den großen Vorteil, viel Zeit zu haben für die Belange seines Vororts. Für das Gemeindehaus wünscht er sich „mehr Leben, mehr Auslastung“, nachdem es die Altenstube nicht mehr gibt. Eine Begegnungsstätte für Veranstaltungen und Informationsabende schwebe ihm vor. Thomas Körner lebt nach eigener Aussage seit 53 Jahren im selben Haus in Wattweiler, zieht aber derzeit mit seiner Familie um – in dieselbe Straße, ein paar Hausnummern weiter. Das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Wattweiler habe er von Kindesbeinen an mitbekommen und vermisse daher etwas die vielen Feste und Veranstaltungen, die den Vorort früher geprägt hätten. „Das würde ich gerne wieder etwas in Schwung bringen“, sagt der technische Angestellte. Thomas Körner ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Seit 2004 sitzt er für die FWG im Wattweiler Ortsbeirat. Über viele Jahre war er in die Jugendarbeit des TuS Wattweiler eingebunden, zurzeit singt er im Chor „Just for Fun“ und ist Mitglied in mehreren Wattweiler Vereinen. Grund der außerplanmäßigen Ortsvorsteher-Wahl – die anderen Vororte wählen ihre Chefs erst wieder 2019 – ist der Rücktritt von Christdemokrat Reinhard Kunze im Juni (wir berichteten mehrfach). Kunze hatte 2014 Jürgen Kroh beerbt, der zuvor zehn Jahre Ortsvorsteher von Wattweiler war. Kunze begründete sein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt mit einer „mangelnden Kooperationsbereitschaft“ im Ortsbeirat.

Harald Nentwig (60) lebt seit 1988 in Wattweiler und steht dort dem TuS vor.
Harald Nentwig (60) lebt seit 1988 in Wattweiler und steht dort dem TuS vor.
x