Zweibrücken Pirmann und Fahrerflucht dominieren

Der 25. Juni dieses Jahres war ein trauriger Tag für die Zweibrücker Politik und bewegte die Bevölkerung in der Rosenstadt gleichermaßen. An diesem Tag erlag Oberbürgermeister Kurt Pirmann im Alter von 63 Jahren seiner schweren Krankheit. Er hinterlässt eine Frau, zwei Kinder und drei Enkel. Pirmanns Tod und die Wahl von Marold Wosnitza zu dessen Nachfolger war für die Leser der Zweibrücker Rundschau das Thema des Jahres. Bei 123 abgegebenen Stimmzetteln kreuzten 96 Leser dieses Kästchen an. Das ist ein Zeichen dafür, welches Ansehen der verstorbene OB in Stadt und Land genoss. Sechs Kandidaten traten um Pirmanns Nachfolge an, am 14. Oktober war klar: Der Erziehungswissenschaftler Marold Wosnitza (SPD) hat das Rennen gemacht und tritt Pirmanns Erbe an. In der Stichwahl hatte sich der 53-Jährige gegen Bürgermeister Christian Gauf durchgesetzt. Pirmanns Wirken und dessen Art zu handeln, wurde bei Wosnitzas Amtseinführung mehrfach angesprochen. So nahm der neue OB das Motto des Vorgängers auf: „Nicht lamentieren, sondern anpacken.“ Ein trauriges Ereignis ist auch, was unsere Leser zum zweitwichtigsten Thema 2018 gewählt haben (81 Stimmen): der Unfall mit Fahrerflucht auf der A 8, bei dem ein 13 Jahre alter Junge aus dem Donnersbergkreis sein Leben ließ. Der 1. Juli war ein sonniger Sonntag. Gegen 14.30 Uhr fahren ein 37 Jahre alter Mann und sein 13-jähriger Stiefsohn mit einer Harley Davidson auf der A 8. Zeugen zufolge wird das Motorrad plötzlich von einem weißen Auto – mutmaßlich ein E-Klasse-Mercedes – gerammt und zu Fall gebracht. Der 37-Jährige wird schwer verletzt, der Junge stirbt noch an der Unfallstelle. Nach Auto und Fahrer wird seither gefahndet. Es ist ein Fall, der deutschlandweit Aufsehen erregt. Mehr als 200 Hinweise gingen seither bei der Polizei ein, alleine 100 nachdem der Fall am 22. August in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ ausgestrahlt wurde. Zwar wurden zuletzt einige Fahrzeuge untersucht, ein konkreter Tatverdacht ergab sich laut Staatsanwaltschaft daraus aber nicht. Noch immer müssen einige Hinweise abgearbeitet werden. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagte Matthias Mahl, Leiter der Polizeiinspektion Zweibrücken, vor Weihnachten. Die Hoffnung aufgegeben hatte man beinahe schon in Sachen Evangelisches Krankenhaus – 46 Leser stimmten für die Entwicklungen rund um das Gebäude. Mitte November kündigte der Landesverein für Innere Mission (LVIM) an, dass er keinen Käufer für das Klinikgebäude am Himmelsberg finden konnte und das Gebäude abgerissen werden soll. Mitte Dezember wurde doch noch ein Käufer aus dem Hut gezaubert: die Zweibrücker Immobilienmakler Willi Geßner und Hans Albus. Ein Abriss scheint deshalb noch nicht vom Tisch. Eine Entscheidung darüber fällt wohl erst in den nächsten ein bis drei Jahren. Abgesehen von den zwei dominierenden Themen Pirmann und Fahrerflucht liegen die restlichen Nennungen der Leser teils nah beisammen (siehe Grafik). Viele Leser brachten auf den abgegebenen Stimmzetteln auch eigene Vorschläge aufs Tapet – doppelt abgegebene Stimmzettel wurden nicht gezählt und aussortiert. Am häufigsten wurde der schlechte Zustand der Zweibrücker Straßen kritisiert. Unbedingt erneuert werden müssten die Rosengarten-, Schlachthof- und Fasaneriestraße, wünschen sich einige Leser. Andere nahmen das Thema des Jahres 2017 erneut auf und fordern, dass in Sachen S-Bahn-Anschluss (Homburg-Zweibrücken) endlich Fahrt aufgenommen wird. Weitere genannte Themen: die Entwicklung in der Canada-Siedlung und der Weißen Kaserne, das fehlende Radwege-Netz, die Leerstände in der Fußgängerzone und der Erhalt der Kapelle am Krankenhaus.

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