Zweibrücken OLG-Präsident Thurn bleibt in Zweibrücken

Für die Neubesetzung der Chefstelle am Koblenzer Oberlandesgericht (OLG) wird der Präsident des Zweibrücker OLG, Bernhard Thurn, nach RHEINPFALZ-Informationen seinen Hut nicht in den Ring werfen. Seit einer Woche ist die Präsidentenstelle in Koblenz ausgeschrieben, weil Amtsinhaberin Marliese Dicke Ende Juli 2020 in den Ruhestand geht. Gute Chancen werden dem Leiter der Zentralabteilung im rheinland-pfälzischen Justizministerium, Thomas Henrichs, eingeräumt. Henrichs kam 2016 von der Spitze des Landgerichts Trier nach Mainz. Bis März 2015 war er Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht in Koblenz und hatte die turbulenten Jahre erlebt, als das Koblenzer OLG politisch hohe Wellen geschlagen hatte und bundesweit in den Schlagzeilen war. Die damals rot-grüne Landesregierung hatte sich 2011 darauf verständigt, die beiden rheinland-pfälzischen Oberlandesgerichte am Standort Zweibrücken zu fusionieren. Nach bundesweiten Protesten ließ sie die Pläne fallen. Denn die Fusionsabsichten wurden als machtpolitische Demonstration gewertet, um einen unbequemen Richter als Chef des OLG zu verhindern, den späteren Amtsinhaber Hans-Josef Graefen. Dieser hatte mit seiner Konkurrentenklage vor dem Bundesverwaltungsgericht einen Sieg errungen. Die Bundesrichter hatten dem Land eklatante Fehler im Besetzungsverfahren bescheinigt. (oy/kad)

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