Zweibrücken Ohler verlangt Wanderkarte

Hier in Höhe des Bootshauses sollen künftig Züge halten.
Hier in Höhe des Bootshauses sollen künftig Züge halten.

Der Bahnhaltepunkt Rosengarten wird kein Sackbahnhof und die Stadt muss nur 100 000 Euro dafür bezahlen. Das sagte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) am Mittwochabend in der Sitzung des Stadtrats. Die Freien Wähler sowie Matthias Nunold (fraktionslos) machten deutlich, dass sie den Haltepunkt trotzdem ablehnen.

Wosnitza berichtete dem Rat von seinen jüngsten Gesprächen mit dem Zweckverband Schienenverkehr. Der Zweckverband halte an seinem Plan fest, den Haltepunkt am Rosengarten zu bauen, aber anders als ursprünglich vorgesehen. So sei nun kein Sack-Haltepunkt mehr vorgesehen, sondern der Bahnsteig werde direkt an der Strecke gebaut. Ursprünglich sollte der Zug in ein Sackgleis mit Bahnsteigen abzweigen. Die neue Lösung sei billiger, so Wosnitza. Er sagte auch, dass nur an einer Seite der Strecke ein Bahnsteig gebaut werde, nämlich zur Landauer Straße hin. Wer auf die andere Seite wolle, der könne über die Storchenbrücke gehen. Der Umweg betrage 350 Meter, das sei vertretbar. Außerdem, so Wosnitza, werde der Haltepunkt aus einem anderen Fördertopf bezahlt. Das habe zur Folge, dass der Eigenanteil der Stadt um 400 000 Euro sinke. Ursprünglich hätte die Stadt eine halbe Million Euro bezahlen sollen. Wolfgang Ohler (SPD), der nie ein Freund des Haltepunkts war, sagte: „Die Sache ist politisch gewollt und nicht mehr aufzuhalten.“ Er bedauerte, dass man nur zur Landauer Straße hin in den Zug ein- und aussteigen kann. Um den Weg auf die andere Seite über die Storchenbrücke zum Marienstein zu finden, bedürfe es schon „der Zweibrücker Wanderkarte“. Matthias Nunold (fraktionslos, früher Linke, noch früher SPD) sagte voraus, dass der Haltepunkt „nicht viel bringt“. Er fürchtete hohe Folgekosten für die Stadt. Kurt Dettweiler sagte: „Die FWG ist dagegen.“ Daran ändere auch der geringere Eigenanteil der Stadt nichts. Die Kosten drumherum – für die Wege, den Vorlauf, den Unterhalt – seien zu hoch. Die CDU hingegen freute sich über die Kostensenkung. Die Fraktionsvorsitzende Christina Rauch sagte, sie sehe das Vorhaben „insgesamt positiv“, es sei auch förderlich für den Anschluss Zweibrückens an die S-Bahn. Berni Düker (SPD) geht davon aus, dass die Bahn die alte Fernstrecke Saarbrücken-Karlsruhe, an der Zweibrücken liegt, bald wieder intensiver nutzt. „Dann bekommen wir hier eine ganz andere Zugfrequenz.“ Kurt Dettweiler sprach sich dafür aus, dass trotz des neuen Haltepunkts der Hauptbahnhof „die Nummer eins unter den Zweibrücker Bahnhöfen bleibt“. Das sah Dirk Schneider anders: „Die Bürger werden entscheiden, welcher die Nummer eins wird.“

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