Kreis Südwestpfalz Neunkirchen: Zwei weiße Löwen aus Magdeburg

Zwei weiße Löwen sind derzeit im Neunkircher Zoo zu bewundern.  Foto: Zoo neunkirchen
Zwei weiße Löwen sind derzeit im Neunkircher Zoo zu bewundern.

Vor fast zwanzig Jahren verließen die Löwen den Neunkircher Zoo. Aber jetzt ist der König des Dschungels wieder da. Zwei Exemplare der seltenen weißen Löwen sind für kurze Zeit zu Besuch.

Die Löwenbrüder Tajo und Amari haben am 7. Juli noch in ihrer alten Heimat in Magdeburg ihren ersten Geburtstag gefeiert. Mitte Juli 2019 sind sie aus ihrem Geburtszoo mit dem Auto in speziellen Metallkisten nach Neunkirchen gereist. Die Transportboxen wurden eigens für gefährliche große Raubtiere gebaut. Die Tiere werden bis zu ihrer Weiterreise in einen anderen Zoo mehrere Monate in Neunkirchen verbringen, sagte Zoo-Sprecher Christian Andres.

Als Übergangszuhause habe sich eine der beiden unbewohnten Großanlagen für Braunbären angeboten. Die über 2500 Quadratmeter großen Gehege sind mit hohen, für große Raubtiere ausgelegte und daher sehr stabile Absperrungen umgrenzt. Tajo und Amari wiegen derzeit jeweils 70 Kilogramm. Dabei seien die Löwen im Alter von einem Jahr noch lange nicht ausgewachsen. Auch tragen sie noch nicht die für erwachsene Löwenmännchen typische Mähne.

Ursprüngliche Heimat in Afrika

Die Löwen-Brüder gehören zur Unterart der afrikanischen Transvaal-Löwen (lateinisch: Panthera leo krugeri), die im Freiland gefährdet seien. Eine weitere Besonderheit sei die weiße Färbung des Fells, der so genannte Leuzismus. Diese Fellfärbung – nicht zu verwechseln mit einem Albinismus wie bei den Albino-Bennettkängurus – hat im Freiland einen großen Nachteil. Die Tarnung ist schlechter und so kommen die Jäger schwieriger an Beute. Da die weiße Färbung über ein rezessives Gen vererbt werde, trete sie aber immer wieder auf. Im afrikanischen Freiland falle es den Tieren mit diesem Merkmal schwer, zu überleben. Ihr deswegen schlechter Jagderfolg werde zusätzlich durch den Eingriff von Menschen in die Lebensräume geschmälert, erklärte Andres.

Der Global White Lion Protection Trust (whitelions.org) gehe derzeit von hunderten Tieren in Menschenobhut, aber nur von 13 in freier Wildbahn aus, so Andres. Die Tierschutz-Organisation war es, die 2008 ein Rudel wieder in die Wildbahn eingeführt hat. Das lebe heute, ohne auf menschliche Hilfe angewiesen zu sein, in Timbavati, so der Zoo-Sprecher.

Weiße Löwen in Europa selten zu sehen

Weiße Löwen seien ein seltener Anblick in den zoologischen Einrichtungen. Nur knapp über 70 dieser Tiere lebten in europäischen Zoos, während dort 700 Löwen ohne Leuzismus anzutreffen seien.

„Die mögliche vorübergehende adäquate Unterbringung der beiden Löwenbrüder zeigt die sehr enge Zusammenarbeit unter wissenschaftlich geführten zoologischen Gärten. Mit Tajo und Amari können wir unseren Besuchern vorübergehend eine weitere gefährdete Großkatzenart neben unseren Schneeleoparden näher bringen und so auf die wichtige Biodiversität (Artenvielfalt) und deren Bedrohung aufmerksam machen“, sagte Norbert Fritsch, Direktor des Neunkircher Zoos.

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