Kreis Südwestpfalz Nach Luchs und Wolf erwarten Jäger den Schakal

Der Goldschakal ist ein eng mit dem Wolf verwandter Wildhund. Er ist etwas größer als ein Fuchs und der einzige Schakal, der in
Der Goldschakal ist ein eng mit dem Wolf verwandter Wildhund. Er ist etwas größer als ein Fuchs und der einzige Schakal, der in Europa verbreitet ist.

«Rodalben/Dietrichingen.» Nicht nur Luchs und Wolf siedeln sich in der Region wieder an. Kreisjagdmeister Rolf Henner aus Dietrichingen erwartet, dass auch der Goldschakal in den nächsten Jahren den Weg hierher findet. Das sei wegen des Wanderverhaltens des „kleinen Bruders des Wolfs“ zu erwarten. Der Goldschakal zieht vom Balkan her in Richtung Mitteleuropa. Er ist etwas größer als ein Fuchs und ernährt sich vor allem von Pflanzen und kleineren Tieren. Wichtig seien überregionale Info-Tage, die etwa über die Rückkehr von Luchs und Wolf in den Pfälzerwald mit ihren Folgen aufklären, sagte der Vorsitzende Holger Spange bei der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe der Jägerschaft Pirmasens-Zweibrücken im Saal „Peterhof“ in Rodalben. Auch über die Afrikanische Schweinepest (ASP) müsse informiert werden. Man hoffe, eine Verbreitung vermeiden zu können, wiewohl laut Henner das Veterinäramt bei der Kreisverwaltung für den Seuchenfall „bestens gerüstet“ sei. Zu diesem Zweck seien unter anderem ASP-Szenarien mit benachbarten Veterinärämtern, mit der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und den Katastrophenschutz durchgespielt worden. „Dank der Mitarbeit der Jäger gilt Tschechien seit Mitte Februar als ASP-frei“, teilte er mit. Die Schwarzwildstrecke bildete den Schwerpunkt beim Wildnachweis des Kreisjagdmeisters. Etwa 1600 Stück Schwarzwild seien erlegt worden, 900 weniger als im Vorjahr. Kritisch äußerte sich Henner über eine Drückjagd zur jetzigen Jahreszeit, wie sie Anfang April stattgefunden habe. „Da hat offensichtlich jemand seine jagdlichen Aufgaben vernachlässigt oder will durch den Verkauf von Drückjagdständen an ausländische Jäger seine leere Kasse wieder auffüllen“, mutmaßte er. Die Kreisgruppe veranstalte spätestens ab Februar keine Drückjagd mehr. Es gelte der Grundsatz „Jagen mit Verstand und unter Berücksichtigung der Biologie des Wildes“. Vor Ort bilde die Instandsetzung und Verbesserung der Jäger-Heimstätte Fumbach bei Pirmasens ein Kernstück der Arbeit. Es sei gelungen, mit „großzügiger Unterstützung des Landes-Jagdverbandes“ eine Abrufanlage für die Trapp- und die Skeetanlage (für das Wurfscheiben-Schießen) anzuschaffen, eine Ausnahme in Rheinland-Pfalz. Schatzmeister Peter Bourgignon sprach sich dafür aus, Rücklagen aus dem vergangenen Geschäftsjahr in den Schießstand zu investieren. Hegeringleiter Rüdiger Gimber äußerte sich positiv über die Besuche elsässischer Jagdkameraden. Von lokalen Erfolgen bis zum Gewinn der Deutschen Bundesmeisterschaft berichtete Schießobmann Wolfgang Sehnert. Laut Ernst Wagner, Rotwild-Hegegemeinschaft Nord und Süd, ist beim Rotwild eine Strecke von 500 Stück geplant gewesen, tatsächlich geschossen wurden 380. Sandra Bohrer, Fachausschuss Jägerinnen, verwies auf den neuen Jägerinnen-Stammtisch. Die Jägerinnen wollten zur „Akzeptanz der Jagd in der Öffentlichkeit beitragen“, sagte sie. Für die strikte Pflege des jagdlichen Brauchtums setzte sich Uli Pfundstein ein. Das Jagen dürfe nie entseelt vonstatten gehen, allein mit dem Ziel, Wildbret zu erzeugen. Getragen sein müsse das Jagen von dem Respekt vor der Schöpfung. Deshalb dürften Jagdkulturen „nicht bröckeln wie alter Kitt“. Als „jagdlichen Kitt“ wollte er das Brauchtum verstanden wissen. Jäger hätten die Chance, sich durch das waidgerechte Jagen und ihr Wissen um die Natur verdient zu machen.

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