Zweibrücken Mehr Sicherheit am Busbahnhof

CDU-Stadtratskandidatin Verena Wilhelm.
CDU-Stadtratskandidatin Verena Wilhelm.

Verena Wilhelms Großeltern waren in der SPD aktiv. Das hat sich auf die 27-Jährige nicht übertragen. Sie tritt bei der Kommunalwahl für die CDU an, will in den Stadtrat einziehen. Die Kriminalpolizistin spricht sich unter anderem für eine bessere Überwachung des Busbahnhofs und des Kleinen Exe aus und fordert mehr Respekt unter den Ratsmitgliedern.

Die Chancen stehen ob des Listenplatzes vier nicht schlecht, dass Verena Wilhelm in der kommenden Legislaturperiode Mitglied des Zweibrücker Stadtrats ist. Von Spekulationen darüber hält die 27-Jährige nicht viel. „Ich bin nicht die, die mit einem Platz im Gremium plant. Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall.“ Sie beschreibt sich als politische Späteinsteigerin. Vor rund vier Jahren, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle, habe sie bei der Jungen Union „reingeschnuppert“, wie sie sagt. „Ich hätte den Menschen gerne erklärt, was hätte besser laufen können“, erinnert sie sich. Sie halte die Aufnahme von Flüchtlingen für richtig und wichtig, allerdings müsse der Zuzug geordnet vonstatten gehen – eine geordnete Aufnahme hatte die damalige CDU-Landeschefin Julia Klöckner gefordert. „Menschen brauchen Ordnung“, ist die in Landstuhl arbeitende Kriminalpolizistin überzeugt. So sei sie letztlich bei der Zweibrücker CDU gelandet, wo sie den familiären Umgang untereinander schätzt. Die persönlichen Anfeindungen der Stadträte untereinander kritisiert die 27-Jährige. „Das stört mich, da fehlt teilweise der Respekt und das Zugeben von Fehlern – egal bei welcher Partei.“ Gerade bei der Diskussion um das Facebook-Fakeprofil Karl-Otto Müller habe es zuletzt keine sachliche Auseinandersetzung mehr gegeben. Nach dem Abitur war Wilhelm in der Entwicklungshilfe in Indien tätig, unterrichtete in einem Slum Sport und Englisch. Sie hat auch die Patenschaft für ein indisches Kind übernommen. Für die Polizei gab sie zunächst ein Studium in Köln auf. „Gegen den Wunsch meines Vaters kam ich zurück, ich wollte aber zur Polizei. Schon als Kind hatte ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.“ An der Fernuniversität studierte sie Politik- und Verwaltungswissenschaften sowie Soziologie. Heute engagiert sich Wilhelm in der Gewerkschaft der Polizei und der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft. Im Zweibrücker Stadtrat wolle sie Projekte mitgestalten und mithelfen, die Stadt besser zu machen. Unter anderem will sich Wilhelm für mehr Sicherheit am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Kleinen Exe einsetzen. „Dort sind viele Kinder, die besonders schützenswert sind.“ Beide Stellen seien es wert, über Videoüberwachung zu sprechen. Außerdem müsse man das Land daran erinnern, den Breitbandausbau weiter voranzutreiben, sagt sie mit Blick auf Oberauerbach. In Wattweiler sei der Mobilfunk ein wichtiges Thema. Um junge Zweibrücker in der Region zu halten, müssten mehr Wohngebiete ausgewiesen werden. Auch die Busanbindung in die Innenstadt sei ihr ein Anliegen. Einziges Manko am Engagement: Für ihre Hobbys bleiben Wilhelm derzeit wenig Zeit. Die 27-Jährige kümmert sich bei ihrer Mutter um Schäferhund Leo, zu Hause um die Perserkatzen Gismo und Tinky. Ansonsten läuft Wilhelm in ihrer Freizeit, fährt Mountainbike und springt Fallschirm. Jetzt soll aber erstmal der Sprung in den Stadtrat glücken.

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