Zweibrücken Mehr Mut führt zu Einbahnstraßenfußball

Der bärenstarke Petersberger Spielertrainer Patrick Hildebrandt (rechts) verlor in der Defensive so gut wie keinen Zweikampf. Hi
Der bärenstarke Petersberger Spielertrainer Patrick Hildebrandt (rechts) verlor in der Defensive so gut wie keinen Zweikampf. Hier gewinnt er auch das Kopfballduell gegen Contwigs Philipp Koch.

«CONTWIG.» Mit einer bärenstarken Leistung nach der Pause sicherte sich der SV Palatia Contwig gestern im Spitzenspiel der A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken drei Punkte. Gegen den Klassenprimus FK Petersberg gewann die Palatia mit 3:1 (0:1). Dass die Gastgeber mit der erfolgreichsten Offensivabteilung der Liga ausgestattet sind , machte sich zwischen der 45. und 90. Minute bemerkbar. Die Palatia rückte bis auf einen Punkt an Petersberg heran.

Die erste Hälfte wurde noch weitgehend von den Gästen bestimmt, die dementsprechend auch mit einer 1:0-Führung in die Kabine gingen. „Wir haben heute gegen eine gute Mannschaft verloren“, meinte Petersbergs Spielertrainer Patrick Hildebrandt nach dem Schlusspfiff. Seine Truppe habe nach einer guten Leistung im ersten Abschnitt nachgelassen und sich hinten reindrängen lassen. Mitentscheidend sei die Gelb-Rote Karte gegen Maurice Peschek gewesen, so Hildebrandt. Der Mittelfeldmann wurde in der 65. Minute wegen wiederholten Foulspiels von Schiedsrichter Fabian Vollmar vorzeitig zum Duschen geschickt. Alexander Hever, der treffsicherste Petersberger Schütze, war gestern gar nicht dabei, er hatte sich am Samstag bei seinem Spielertrainer krank gemeldet. „Das war aber noch nicht mal das Problem“, stellte Hildebrandt hinterher klar. Die ersten nennenswerten Torchancen in der Begegnung hatten die Gastgeber. Nikolaus Sefrin, der ein ganz starkes Spiel machte, schoss in der zehnten Minute im Anschluss an eine Ecke übers Tor, bei anderen Contwiger Abschlüssen war Petersbergs Klasse-Keeper Kevin Behr zur Stelle. Nach einer Viertelstunde legte dann der Tabellenführer einen Zahn zu. Maurice Peschek wurde steil angespielt und zog von halblinks ab. Contwigs Torsteher Moritz Betz hatte mit dem Schuss aber keine Mühe. Einer starken Einzelaktion hatte Petersberg in der 23. Minute die Führung zu verdanken: Marcel Kerchner drängte in den Contwiger Strafraum, wurde zunächst vom Ball gedrängt und kam ins Straucheln. Er rappelte sich aber umgehend hoch, kam erneut in Ballbesitz und bediente steil Tammi Thomas, der zum 1:0 vollstreckte. Diese Führung verdiente sich die Hildebrandt-Elf sozusagen nachträglich für ihre gute Abwehrarbeit. Vor allem der Spielertrainer selbst ließ überhaupt nichts zu, Hildebrandt verlor so gut wie keinen Zweikampf. „Wir waren in dieser Halbzeit zu verhalten“, kommentierte Palatia-Coach Max Blum später den ersten Abschnitt. In der Kabine habe er seine Truppe daher aufgefordert, mehr Mut zu fassen – und die setzte das auch mit Leidenschaft um. Für den Ausgleich musste aber eine Standardsituation herhalten. Jonas Hein wurde im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Elfmeter verwandelte Mannschaftskapitän Christoph Wolf. Da war etwas über eine Stunde gespielt. Was folgte, war zeitweise Einbahnstraßenfußball. Die Palatia spielte frech und selbstbewusst nach vorne, mit der Einwechslung von Tim Tropper in der 50. Minute hatte Trainer Blum zudem eine glückliche Hand. Denn erstens sorgte Tropper für viel Schwung, und zweitens war er für den Contwiger Führungstreffer in der 70. Minute verantwortlich. Nikolaus Sefrin spielte vom Flügel rüber an die Strafraumkante, Tropper nahm den Ball an und zog flach ab. Die Gastgeber hatten noch ein halbes Dutzend weiterer guter Chancen, im Petersberger Kasten zeigte Behr aber weiter eine Top-Leistung. Eine Minute vor Schluss war er allerdings machtlos: Tim Hüther drang von links in den Strafraum ein, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und legte den Ball an Behr vorbei zum Endstand ins Netz. So spielten sie SV Palatia Contwig: Betz - Semar, Hein, Müller, Moutous - Sefrin, Wolf, Fuessgus, Hoffmann (50. Tropper), Hüther - Koch (85. Heubeck) FK Petersberg: Behr - Hildebrandt, George, Könnel, Jennewein - Fremgen, Neumüller, Zäuner (77. Sutter), Kerchner (61. Benesch), Peschek - Thomas Tore: 0:1 Thomas (23.), 1:1 Wolf (62., Foulelfmeter), 2:1 Tropper (70.), 3:1 Hüther (89.) - Gelbe Karten: Sefrin, Koch - Thomas, Fremgen - Gelb-Rote Karte: Peschek (65.) - Beste Spieler: Wolf, Sefrin, Hüther - Behr, Hildebrandt, Thomas - Zuschauer: 220 - Schiedsrichter: Vollmar (Großsteinhausen).

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