Kreis Südwestpfalz „Machen musst du es ja doch“

„Wenn du was machst, dann mach es richtig. Machen musst du es ja doch“, zitierte der neugewählte stellvertretende Vorsitzende des Maschinenrings Südwestpfalz-Kaiserslautern Christian Glahn am Mittwoch bei der Jahresversammlung den Betriebshelfer Willi Höh. Er appellierte daran, nach vorne zu schauen und nicht zu sehr über politische Vorgaben zu schimpfen.

Erstmals stellte Michael Stalter den Geschäftsbericht des Maschinen- und Betriebshilfsrings (MBR) vor. Der Landwirt vom Dudelbingerhof bei Contwig war zusammen mit Elke Müller Anfang Februar in die Fußstapfen des langjährigen Geschäftsführers Günter Kettenring getreten. Dieser schied Ende Juli letzten Jahres laut seiner ehemaligen Mitarbeiterin krankheitsbedingt aus. Stalter und Müller waren seit November 2017 zunächst kommissarisch als Geschäftsführer für den MBR tätig. Beide sind nun gleichberechtigt auch für die gewerbliche Tochter ASDLU GmbH (Agrar Service Dienstleistungen Landwirtschaft Umwelt) zuständig. Laut Stalter der war Neujahrsempfang mit Belegannahmetermin für die geleisteten landwirtschaftlichen Arbeiten in der Geschäftsstelle dieses Jahr so gut besucht, dass man sich für nächstes Jahr nach einer anderen Örtlichkeit umsehen wird. Der Anfang des Jahres für die ASDLU gekaufte Deutz Fahr-Schlepper mit 215 PS stehe zwar vorrangig für die Bedienung der Biogasanlage in Lambsborn zur Verfügung, er werde aber auch bei Bedarf in der Landwirtschaft eingesetzt. Für die Biogasanlage seien 7500 Tonnen Grassilage, von 350 Hektar Ganzpflanzensilage und 13 000 Tonnen Mais geliefert worden. Die Biogasanlage des Prüf- und Forschungsinstituts Pirmasens (PFI) in Winzeln habe 5500 Tonnen Mais erhalten. Im November sei der Vertrag über die Sekundärrohstoffe, das heißt die Ausbringung des Klärschlamms, mit der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land verlängert worden. Der MBR Südwestpfalz-Kaiserslautern hatte 2017 zu Jahresbeginn 434 Mitglieder, die knapp 25 000 Hektar bewirtschafteten. Drei Mitglieder schieden im Laufe des Jahres mit Erreichen der Altersgrenze aus. 15 Mitglieder traten neu ein. Nach Stalters Ansicht hauptsächlich wegen der Rabatte beim Autokauf. Der Verrechnungswert, das ist der abgerechnete Umsatz, für beide Bereiche habe rund 3,4 Millionen Euro betragen. Davon entfielen auf den ideellen Bereich, also den eingetragenen Verein, 1,4 Millionen und auf den gewerblichen 2 Millionen. Für die Klärschlammausbringung wurden 187 000 Euro, für die Grüngutverwertung 379 000 Euro und für den Winterdienst 361 000 Euro gebucht. Für 86 Schneeräum-Projekte würden Verträge vorliegen. Ab Oktober hatte der Ring laut Stalter so viele Betriebshelfer wie nie im Einsatz. Bei der Gesellschaft für landwirtschaftliche Beschäftigung (GLB) sind Hermann Oberer aus Walshausen und seit November Martin Latz aus Rohrbach in Vollzeit angestellt. Willi Höh aus Biedershausen will 2020 sein 50. Betriebshelferjubiläum feiern. Der Geschäftsführer bedauerte das Ausscheiden der besten Melkerin Deutschlands 2014 Susann van den Ecken. „Vielen Dank für euren Einsatz“, sagte er. „Ohne eure Hilfe hätten viele Betriebe nicht weitergeführt werden können.“ Falls ein Landwirt noch freie Kapazitäten hat, solle er diese seinen Kollegen zur Verfügung stellen. Stalter würdigte auch die Verdienste seines Vorgängers Günter Kettenring, der 1988 Geschäftsführer wurde, und des ehemaligen Vorsitzenden Kurt Müllers, die beide abwesend waren. In ihrer Amtszeit waren die Fusion der beiden Maschinenringe Südwestpfalz und Kaiserslautern vollzogen sowie die Klärschlammverwertung und der Winterdienst ins Leben gerufen worden. Es wurden die Pfälzer Natur Energie (PNE), bekannt durch die Ölmühle in Niederauerbach, und die ASDLU gegründet. Susanne Ganster, Landrätin des Kreises Südwestpfalz, überreichte dem MBR-Vorsitzenden Hans Dieter Bißbort aus Höhmühlbach persönlich dem Kreiszuschuss in Höhe von 1875 Euro. Sie äußerte ihr Befremden darüber, dass viele Gebiete der Westpfalz nicht mehr als „benachteiligt“ gelten. „Wir nicht, aber fast das ganze benachbarte Gebiet des Saarlandes. Das geht mir nicht in den Kopf“, sagte sie. Bei der neuen Einstufung sei hauptsächlich die Bodenbeschaffenheit zum Tragen gekommen. Die Landrätin staunte auch über die von den beiden Vertretern der niederländischen Firma Bomech im Gastvortrag präsentierten Güllefässer, Selbstfahrer und Verteiltechniken. Durch die Novelle der Düngeverordnung 2020 müssen in Deutschland rund 200 Milliarden Kubikmeter flüssige Wirtschaftsdünger umweltgerecht ausgebracht werden. Mit dieser Menge kann man etwa 800 000 Schwimmbecken füllen. Für Christian Glahn vom Heilbachhof war dies ein Grund, an seine Berufskollegen zu appellieren, die gesetzlichen Vorgaben nicht pauschal als Schikanen zu betrachten. Durch angepasste Technik ließen sich schließlich auch Nährstoffverluste vermeiden. Neuwahlen Vorsitzender des MBR ist Hans-Dieter Bißbort aus Rieschweiler-Mühlbach. Er war im April 2017 für drei Jahre gewählt worden. Neuer Stellvertreter ist Christian Glahn (Mörsbach), der Michael Stalter (Contwig) ablöst. Michael Haack (Martinshöhe) und Jürgen Mekelburger (Contwig) bleiben Beisitzer. Kassenprüfer neben Bruno Budek (Otterberg) ist Marco Schnurr (Bottenbach). Daniel Fischer(Thaleischweiler-Fröschen) schied satzungsgemäß aus.

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