Zweibrücken Leser-Berichte über schlechte Straßen: Bis das Gebiss rausfällt

„Verheerend“ lautet das Urteil zur Schlachthofstraße.
»Verheerend« lautet das Urteil zur Schlachthofstraße.

Nur wenige positive Beispiele

Die Schlachthofstraße kann im Grunde nur mit Geländewagen befahren werden – so zumindest der Eindruck nach der Telefonaktion am Dienstag zum Thema Straßenverhältnisse in und um Zweibrücken. Die Schlachthofstraße wurde mehrfach genannt. Sanierungsbedarf sehen die Anrufer und E-Mail-Schreiber aber auch andernorts. „Die wäre schon vor zwölf Jahren fällig gewesen“, meint Stefan Ziemerle. Er wohnt am Europaring in Ernstweiler und kritisiert den Zustand der Freudenbergerhofstraße. Die diene als Zubringer in ein sehr großes Wohngebiet und sei in einem sehr schlechten Zustand. Gisela Luff wohnt in Krähenberg. Sie freut sich erst mal, dass die Strecke nach Wallhalben saniert wurde: „Super!“ Leider stehe noch in den Sternen, wann in der anderen Richtung saniert wird. Auf Luffs Kritikliste steht noch eine andere Strecke: „Auf der Höhenstraße Richtung Wiesbach gibt es nicht nur große Flickenteppiche und Fahrbahnschäden, sondern die Fahrbahn senkt sich zum Hang hin.“

In "zotteligem" Zustand

Der Zweibrücker Peter Hapke (55) hat eine kleine Rangliste aufgestellt. „Die Schlachthofstraße ist mein Favorit“, sagt er. Da an der Straße die Busbetriebe und Firmen wie Becker & Maurer lägen, dürfte der Zustand eigentlich nicht so verheerend sein. „Vollkommen unzumutbar“, sagt Hapke zur Rosengartenstraße. Er meide sie inzwischen. „Weil die Belastung fürs Auto zu hoch ist.“ Schließlich hält Hapke auch die Dr.-Ehrensberger-Straße für dringend sanierungsbedürftig. „Wenn man falsche Zähne hat, muss man den Mund zu lassen.“ Helmut Hoffmann (73) aus Niederauerbach beschreibt bildhaft den Zustand des Ackerwegs. Die Verbindung zwischen Hofenfelsstraße und Pirmasenser Straße sei auf den gesamten 150 Metern in einem „zotteligen“ Zustand. Weil der Ackerweg an eine Schule führt, dürfe das eigentlich nicht sein. Hans-Joachim Selmigkeit wohnt in der Stettinstraße. Der 71-Jährige hat seinen Hauseingang aber an der Breslaustraße. „Dort ist die untere Straßenschicht mittlerweile oben“, sagt er. Der Zustand der Straße sei „fürchterlich“. Weil zudem die Bürgersteige nicht breit genug seien, könne man einen Rollator gar nicht benutzen.

Geeignet für Stoßdämpfertests

Helmut Lauer

(83) wohnt in der Mühlbergstraße. Er kritisiert, dass in diesem Jahr die Römerstraße saniert wurde. „Das war gar nicht nötig“, sagt er. Stattdessen seien die stark genutzten Schlachthof- und Vogelgesangstraße schon seit Langem fällig. Holger Hell (47) aus Contwig zufolge kann man die Strecken von Contwig zum Truppacherhof und nach Oberauerbach für Stoßdämpfertests hernehmen. „Und die Sickinger Höhe ist zu 80 Prozent sanierungsbedürftig“, stellt er fest. Ihm sei grundsätzlich aufgefallen, dass Kreis- und Landesstraßen in einem schlechteren Zustand als Autobahnen und Bundesstraßen seien. Jürgen Hänisch (50) wohnt am Ölkorb. Er fährt oft nach Ixheim zu seinem Elternhaus. „Verheerend“, sagt er zum Zustand der Schlachthofstraße, die er lieber umfahre. „Auch, wenn das einen Umweg bedeutet.“ Auch die Rosengartenstraße sei eine Zumutung. „Die nutze ich vielleicht zehnmal im Jahr.“

"Als hätte man eine Herde Kühe drübergetrieben"

Anita Backes

(59) sagt über die Schlachthofstraße: „Schlagloch nach Schlagloch.“ Über ihre komplette Länge habe es die Straße dringend nötig, saniert zu werden. Backes hat auch Beispiele für gut sanierte Straßen auf dem Zettel: „Die Tilsitstraße und die Römerstraße.“ Die Ortsdurchfahrt in Schmitshausen wurde nach Auskunft von Ottmar Müller vor 20 Jahren komplett ausgebaut. Wie das Schmitshauser Ratsmitglied schildert, seien kurz nach der Gewährleistungszeit wieder Schäden aufgetreten. 2015 sei dann die gesamte Fahrbahn erneuert worden. Seit diesem Sommer stellt Müller nun erneut Risse fest. „Fehlt es hier am Willen oder am Können?“ Ein zweites Beispiel für eine miserable Oberfläche sei die Kreisstraße zwischen Wiesbach und Winterbach. „Ich will aber nicht nur negative Kritik üben. Unsere vor etwa acht Jahren ausgebaute Sonnenbergstraße ist in einem sehr guten Zustand.“ Margot Gauter aus Oberauerbach bemängelt den Zustand der Straße nach Contwig: „Als hätte man eine Herde Kühe drüber getrieben.“ Die Strecke nach Niederhausen sei genauso schlecht. Laut Gauter liegt das daran, dass statt richtig zu sanieren meistens geflickschustert wird. Dieter Heidenreich wohnt in der Thomas-Mann-Straße. Deren Zustand nennt der 79-Jährige „perfekt.“ Dafür sei der Zustand der Langentalstraße beklagenswert.

Die Langentalstraße wird „beklagenswert“ genannt.
Die Langentalstraße wird »beklagenswert« genannt.
Die Straße zwischen Contwig und dem Truppacher Hof.
Die Straße zwischen Contwig und dem Truppacher Hof.
Die Straße zwischen Contwig und Oberauerbach.
Die Straße zwischen Contwig und Oberauerbach.
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x