Kreis Südwestpfalz Kreischattacken beim Männer-Waschtag

Die Männertanzgruppe der Obersimter Eselei tanzte zu „YMCA“ von den Village People.
Die Männertanzgruppe der Obersimter Eselei tanzte zu »YMCA« von den Village People.

Mit dem Ruf „Rielau“ feierten am Rosenmontag auch die Riedelberger Narren ihre traditionelle Prunksitzung. Erstmals unter der Leitung von Markus Feix und Vanessa Veith begann fast pünktlich um Viertel nach acht das närrische Treiben im vollbesetzten Riedelberger Dorfgemeinschaftshaus.

Etwa 150 bis 200 Gäste waren gekommen, größtenteils auch kostümiert. Von Wikingern über Engel und Teufel, Schneewittchen und Superwoman bis zu Panzerknackern und Harley Quinn reichte die Kostümvielfalt. Größter Narr des Abends war indes die Technik, die vor allem bei den Mikrofonen teils derbe den Dienst verweigerte und Moderatoren wie Darstellern einige Geduld abverlangte. Davon ließ sich aber niemand an diesem Abend aufhalten, auch nicht die Allerjüngsten, die als „Minis“ einen arabisch angehauchten Tanz aufführten. Sie begeisterten vom Start weg die Gäste, die spontan mitklatschten. Auch eine sich lockernde Glitzerschärpe wurde souverän gelöst: Weg damit, und weiter geht’s. Bei der ersten Zugabe des Abends tanzten dann auch die Moderatoren mal eben mit. Direkt im Anschluss tanzte die Jugendgarde der „Obersimter Eselei“, und auch sie kamen um eine Zugabe nicht herum. Auch als Teufel wussten sie im weiteren Verlauf des Abends beim Showtanz auf dem „Highway to Hell“ zu begeistern. Die absoluten Stars des Abends waren aber unzweifelhaft die Männer. Als Tanzgruppe „No Names“ sorgten sie schon beim Einmarsch für Johlen, und der militärische Rap von Captain Jack und die Zugabe zu „YMCA“ gaben der Halle dann erstmals den Rest. Begeisterte Pfiffe, donnernder Applaus und diverse „Ausziehen!“-Rufe aus der Damenwelt zeugten vom durchschlagenden Eindruck. Eindeutiger Höhepunkt des Abends war zu später Stunde das finale Männerballett, das einen absolut durchgeknallten „Männer-Waschtag“ präsentierte. Feuchtfröhlich ging es da mit Wassereimer und Shampoo zur Sache. Flippten schon beim Hauptgang vor allem einige junge Besucherinnen vor Begeisterung aus, tobte bei der Oben-ohne-Zugabe mit effektvollem Shirtzerreißen und Klobürsteneinsatz die ganze Halle. Kreischattacken und erneute „Ausziehen!“-Forderungen waren bei der Darbietung wohl unvermeidbar. Totenstill wurde es dagegen beim pantomimischen Kinobesuch, bei dem allen Anwesenden mehr als deutlich gemacht wurde, warum man verliebte Pärchen im Kino nicht trennen sollte. Wirklich nicht und um keinen Preis der Welt. Stille Post mit Kuscheleinheiten, Wangenküsschen und zärtlichen Berührungen ist nun mal nicht jedermanns Sache. Unter endlosem Gekicher harrten alle Anwesenden, was wohl als Nächstes von den leidgeprüften Kinobesuchern erwartet würde. Noch nie waren Zahnseide, Munddeo und Lippenstift als Auftakt eines wohl drohenden Zungenkusses solch Furcht erregende und gleichzeitig erheiternde Werkzeuge wie am Ende dieser Darbietung. Zum Schießen komisch auch die Riedelberger Turngruppe als „alte Knochen“ mit ihrem „Rollatortanz“. Der kam zunächst langsam und gemütlich daher, um dann zu „Rock around the Clock“ die Bühne zum Beben zu bringen. Etwas ernsthafter ging es beim Vater-Tochter-Gespräch über „die Jugend funn heit“ zu. Da konterte lieb Töchterlein Fabienne die erzieherischen Anmerkungen ihres Herrn Papa mit dessen „vegetarischer Unverträglichkeit“, was diesen zu einem Kommentar über ihre „haarige Nutella-Persönlichkeit“ veranlasste. Wodurch seine „schiefen Musikkünste“ den Vergleich mit Schlagbohrern und anderen Dingen erdulden mussten. „Aus dem Nähkästchen“ elterlicher Fehltritte plauderten „Klein-Ilse und Fritzchen“ auf dem Spielplatz, wodurch mal wieder klar wurde, wie viel kleine Kinder doch missverstehen können. „Erlebnisse in Riedelberg“ hatte dagegen Björn Erhard als „Jockel von Sandhaashause“ auf Lager, der gezielt Leute aus dem Ort auf humorvolle Art auf die Schippe nahm. Als „Labbeduddel“ klagte Julian Hunsicker über Pleiten, Pech und Pannen im Leben, sinnierte über „Kriegsschiffe im Hafen der Ehe“ und die Vorzüge von Terroristen gegenüber Ehefrauen. Mit Erstgenannten könne man immerhin verhandeln. Die Einkaufstour mit der lieben Ehefrau bekam ihr Fett genau so weg wie Schwiegermütter und Postboten als Nebenbuhler. Eine „Absage ans betreute Schunkeln“ beendete zur Erheiterung der Gäste diesen laut Moderator Feix „Vortrag der besonderen Art“. Um kurz vor Mitternacht endete dann das offizielle närrische Treiben, nur um übergangslos in den inoffiziellen Teil zu starten. Die Mitwirkenden Moderation: Markus Feix, Vanessa Veith Musik: Thomas, Rainer Minis: Nathalie Ehrensberger und Selina Haller (Trainerinnen) Jugendgarde der Obersimter Eselei: Eva, Celina, Emily, Victoria, Lara und Marie-Kristin sowie Stefanie und Birgit (Trainerinnen) Labbeduddel (Obersimter Eselei): Julian Hunsicker Jugendgarde Showtanz (Obersimter Eselei): Emily, Victoria, Celine, Marie-Kristin, Lorena, Manuela, Lea, Mia, Hannah, Marlo und Marie sowie Anna-Lena, Gabi und Manuela (Trainerinnen) Die Jugend funn heit: Fabienne und Mario Ehrensberger No Names/Männerballett (Obersimter Eselei): Martin, Andreas, Marc, Michael, Tobias, Gerhard, Mike und Markus Feix sowie Stefanie und Nicole (Trainerinnen) Rollatortanz: Ingrid, Monika, Isabella, Sonja, Angelika, Norbert Jockel von Sandhaashause: Björn Bernhard Aus dem Nähkästchen: Björn Lymicz, Marcel Huber Kinobesuch: Ricarda Schmitt und Co. Männerballett Riedelberg. Die Nachnamen lagen nicht zu allen Akteuren vor.

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