Zweibrücken Kleins Tänzchen bringt die Wende

«MASSWEILER.» Der TuS Rimschweiler wirkte gestern so gar nicht wie eine Mannschaft, die in der C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West noch hätte Zweiter werden können. Beim TuS Maßweiler/RW Höhmühlbach kam die Truppe des Spielertrainergespanns Marco Schwarz/Andreas Schwab nicht über ein 2:2 hinaus, fing sich nach der 2:1-Halbzeitführung eine Viertelstunde vor Schluss noch den zweiten Gegentreffer ein.

Die Spielstände der Konkurrenten um Platz zwei – SV Battweiler II (3:4 in Wattweiler) und FK Petersberg II (4:1 beim MTV Pirmasens) – waren auf dem Maßweiler Rasen stets präsent, was man vom Gästeteam nur zeitweilig behaupten konnte. Marco Schwarz, der sich in der Schlussphase sogar selbst einwechselte, um beim Stand von 2:2 noch was zu reißen, bemängelte nach dem Abpfiff, seine Elf habe es am nötigen Biss fehlen lassen. „Da war kein hundertprozentiger Wille zu sehen“, klagte er. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison habe sich der TuS Rimschweiler gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner sehr schwer getan. „Wir dürfen hier nicht so in Konter laufen“, schimpfte der TuS-Coach. Gegen die Spitzenteams der Klasse habe seine Mannschaft immer ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Die Rimschweiler Qualitäten waren nur in der Anfangsphase wirklich zu sehen. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Tobias Salamon gegen die noch verschlafene Deckung der Gastgeber zur Führung traf. Das frühe Tor bestätigte diejenigen unter den Zuschauern, die schon zur Halbzeit mit klaren Verhältnissen rechneten. Schütze Salamon hätte in der neunten Minute fast seinen zweiten Treffer markiert, als er auf Flanke von Michael Becker aus der Drehung von der Strafraumkante abzog. Das 2:0 für die Gäste fiel dann in der 18. Minute: Kevin Schmitz versenkte den Ball aus 14 Metern, die Partie schien den erwarteten Verlauf zu nehmen. Aber da hatte der Aufstiegsaspirant die Rechnung ohne die wacker kämpfenden Gastgeber gemacht. In der 21. Spielminute kam Mittelfeldmann Kevin Klein in der Mitte des Rimschweiler Strafraums an den Ball und tat etwas, was man einem Kicker seiner doch sehr kräftigen Statur nicht unbedingt zutrauen würde: Er tanzte. Nämlich um fünf Rimschweiler Akteure herum, dann bediente er Dennis Gessner, der den Anschlusstreffer ins Netz setzte. Zu dieser klasse Aktion meinte Maßweilers Trainer Christian Meier mit Blick auf Kleins technische Fertigkeiten: Etwas mehr Training vorausgesetzt, könne er sich ihn durchaus im Trikot der Ersten vorstellen. Bis zur Pause hatte der TuS Rimschweiler Chancen für ein drittes Tor, ein Schuss von Stürmer Pascal Peifer landete am Pfosten. Und in der 35. Minute hätte die Fußspitze Salamons nur zwei Zentimeter länger sein müssen, dann wäre sie kurz vor der Maßweiler Torlinie noch an den Pass von Michael Neumann herangekommen. Alles in allem ließen die Gäste aber den Druck vermissen, der auch gegen einen Underdog zum Erfolg nötig ist. Im zweiten Spielabschnitt bot sich den 50 Zuschauern das gleiche Bild. Die Gastgeber trauten sich was, die erste Möglichkeit hatte Holger Müller mit einem Distanzschuss. Einfach nur schlecht sah Rimschweiler in der 73. Minute aus. Über rechts kam Andre Schattner und flankte nach ihnen. Manuel Brödel war freistehend mit dem Kopf zur Stelle und besorgte den 2:2-Endstand. Alles Rimschweiler Anrennen – auch Keeper Jan Nowak kam mit noch nach vorne – nutzte in den Schlussminuten nichts mehr. TuS-Trainer Christian Meier war stolz auf seine Truppe: „Eine ausgezeichnete Leistung, der Punkt ist verdient.“ So spielten sie TuS Maßweiler/RW Höhmühlbach: Bohrer - Marcel Gessner, Brunner, Dreßler, Paschke (65. Weis) - Dennis Gessner, Dockweiler (88. Mauß), Klein (84. Müller), Müller (73. Beck), Brödel (83. Paschke) - Schattner TuS Rimschweiler: Nowak - Lampert (73. Alhamso), Hausner, Becker, Qela - Salamon, Schwab, Neumann, Hüther - Peifer (82. Schwarz), Schmitz Tore: 0:1 Salamon (2.), 0:2 Schmitz (18.), 1:2 Dennis Gessner (21.), 2:2 Brödel (73.) - Gelbe Karten: Müller - Beste Spieler: Bohrer, Klein, Brödel - Peifer, Salamon, Becker - Zuschauer: 50 - Schiedsrichter: Stahl (SVN Zweibrücken).