Zweibrücken In Zweibrücken bald Parkgebühren mit Handy zahlbar

In anderen Städten – unser Bild entstand in Neustadt – ist Handyparken bereits möglich.
In anderen Städten – unser Bild entstand in Neustadt – ist Handyparken bereits möglich. Archivfoto: Mehn

Bis Mitte des Jahres sollen die Zweibrücker ihre Parkgebühr auch mit dem Mobiltelefon bezahlen können. Die Stadt folgt dem Beispiel anderer Städte in der Westpfalz und arbeitet mit der bundesweiten Initiative „Smartparking“ zusammen. Wer sein Ticket am Parkautomaten mit Bargeld lösen will, kann dies auch weiterhin tun.

„Die Stadt will diesen zusätzlichen Service anbieten“, sagt Kämmerer Julian Dormann, der das Projekt beim Neujahrsempfang der Stadt kurz vorgestellt hat. Bis zur Jahresmitte sollen Zweibrücker oder Besucher der Stadt ihr Parkticket auf den rund 500 gebührenpflichtigen Parkplätzen mit dem Mobiltelefon bezahlen können. Vom Handyparken ausgenommen seien die Parkhäuser der Stadt – diese werden von den Stadtwerken betrieben – sowie einzelne mit Schranken versehene Parkplätze wie zum Beispiel der am Helmholtz-Gymnasium. Der Stadtrat beschloss in nichtöffentlicher Sitzung im Dezember, das Handyparken in der Rosenstadt einzuführen. Wer papierlos parken will, benötigt ein Mobiltelefon. Die Parkgebühren werden dann per Anruf, SMS oder App bezahlt. Wie Philipp Zimmermann, stellvertretender Geschäftsführer von Smartparking, erläutert, benutzen 98 Prozent der Autofahrer eine App, um Parktickets zu lösen. „Dass Tickets per Telefon gelöst werden, kommt nur noch ganz selten vor. Das SMS-Angebot wurde vor der Zeit der Smartphones noch häufig genutzt, mittlerweile aber ebenfalls kaum noch“, so Zimmermann. Obgleich die meisten Autofahrer eine der Parkraum-Apps nutzen, blieben alle Angebote erhalten, ergänzt Zimmermann.

App-Nutzer zahlen kleinen Aufschlag

Auswirkungen auf die Parkgebühren wird die Einführung des Handyparkens nicht haben, allerdings zahlen die Nutzer dieses Services einen kleinen Zuschlag. Dormann zufolge kann dieses Serviceentgelt beispielsweise ein gewisser Prozentsatz der Parkgebühr sein, ein Festbetrag oder eine Flatrate. „Der Bürger sucht sich seinen Anbieter selbst aus. Die haben unterschiedliche Angebote.“ Zimmermann ergänzt, dass letztlich dieser kleine Aufpreis das Handyparken finanziert – auf die klamme Stadt kämen keine Kosten zu. „Die Nutzer zahlen für den Komfort, nicht mehr im Regen Kleingeld suchen zu müssen beziehungsweise ihr Ticket bequem per App zu lösen und zu bezahlen.“ Durchschnittlich müsse der Handyparker mit zehn Cent mehr pro Parkvorgang rechnen. Die bundesweite Initiative Smartparking arbeitet derzeit mit sieben verschiedenen Anbietern zusammen: Easypark, Parknow, Park and Joy, Yellowbrick Flowbird, Mobilet, Paybyphone und Parkster. In der Westpfalz folgt Zweibrücken mit Smartparking den Beispielen in Kaiserslautern und Pirmasens – deutschlandweit beteiligen sich mittlerweile 125 Städte an der Initiative. In Kaiserslautern wurde das System im April 2018 eingeführt, mittlerweile lösten rund zehn Prozent der Bürger ihre Tickets mit dem Mobiltelefon, sagt Dormann. Die Stadtverwaltung Kaiserslautern betonte auf Anfrage, dass seit der Einführung die Anzahl der Handyparker kontinuierlich gestiegen sei – im November 2019 wurden knapp 16 000 papierlose Parkvorgänge (neun Prozent aller gelösten Tickets) registriert, so eine Sprecherin. Zum Vergleich: Im ersten Monat nach der Einführung des System lösten nur 409 Autofahrer ein papierloses Ticket, ein Anteil von 0,1 Prozent aller gelösten Parktickets.

Wie wird Handyparken kontrolliert?

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes müssen sich ebenfalls auf eine neue Situation einstellen. Allerdings, sagen Dormann und Zimmermann, seien Handyparker leicht zu kontrollieren. „Die Mitarbeiter des Ordnungsamts haben Mobilgeräte, mit denen sie das Kennzeichen mit einem zentralen Online-System abgleichen können“, so Dormann. Das heißt: Das Ordnungsamt sieht binnen Sekunden, ob das Kennzeichen im System registriert ist und ob der Fahrer ein Ticket gelöst hat. Wer sein Fahrzeug widerrechtlich irgendwo abstellt, den erwartet auch weiterhin ein Knöllchen. Unabhängig vom Handyparken werde die Bargeldzahlung an Parkautomaten beibehalten. Was aus dem SPD-Antrag zum kostenlosen Kurzzeitparken wurde, lesen Sie hier

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