Zweibrücken Ich bin der Meinung, dass der Stadtrat Behinderten helfen kann und muss

Georg Altherr
Georg Altherr Foto: Steinmetz

Die Lebenshilfe vertritt die Interessen behinderter Menschen. Das ist ihre Aufgabe. Und es ist gut, wenn die Lebenshilfe dies vernehmlich und energisch tut.Die Zweibrücker Lebenshilfe hat am Himmelsberg eine schöne Wohnanlage für behinderte Menschen gebaut. Nun ist direkt nebenan ein Neubaugebiet für junge Familien geplant. Die Lebenshilfe wünschte eine Verbindung. Zumindest durch einen Fußweg, so dass die Bewohner des Lebenshilfe-Hauses am Leben in dem neuen Quartier in der Nachbarschaft teilhaben können.

Stadtvorstand und die Stadtratsfraktionen hatten den Wunsch der Lebenshilfe zur Kenntnis genommen. Als allerdings am vergangenen Dienstag im Bauausschuss des Stadtrats über den Bebauungsplan abgestimmt wurde, da setzte sich der Ausschuss einstimmig über den Wunsch der Lebenshilfe hinweg. Nur die Grünen enthielten sich.

Der Wunsch der Lebenshilfe ist berechtigt. Behinderte wollen und dürfen nicht im Ghetto leben. Es ist die Aufgabe der Allgemeinheit, sie ins nachbarschaftliche Leben einzubeziehen. Beim Wohngebiet „Junges Wohnen am Himmelsberg“ ist das einfach und preiswert möglich: durch einen elf Meter langen Fußweg. Es ist erbärmlich, wenn man nicht einmal zu diesem Zugeständnis an behinderte Mitmenschen bereit ist. Möglicherweise waren aber auch nicht alle Ausschussmitglieder mit der Örtlichkeit und den Plänen einerseits und dem Lebenshilfe-Wunsch andererseits vertraut genug.

Der Stadtrat jedenfalls hat am Mittwoch, 4. Dezember die Chance, den schweren Fehler seines Bauausschusses zu korrigieren. Er sollte das Rückgrat und die Größe haben, das zu tun.

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