Kreis Südwestpfalz Guldenschlucht: Druck im Ortsrat

Die wildromantische Guldenschlucht zwischen Einöd und Wattweiler ist seit gut einem Jahr gesperrt.
Die wildromantische Guldenschlucht zwischen Einöd und Wattweiler ist seit gut einem Jahr gesperrt.

Einstimmig fordert der Einöder Ortsrat die Stadt Homburg auf, dafür zu sorgen, dass der zurzeit gesperrte Wanderweg durch die Guldenschlucht möglichst bald für die Öffentlichkeit wieder begehbar gemacht wird. Im Januar 2018 hatte ein Unwetter Teile des Weges durch die wildromantische Waldschlucht unterspült; Abschnitte der Spazierroute brachen damals weg.

In der Ortsratssitzung am Donnerstagabend stellte Einöds Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD) fest, dass man im Stadtteil „ein hohes Interesse an der Wiederherstellung dieses beliebten Ausflugsziels“ habe. Nach dem Zweibrücker Landschaftsgärtner Gulden benannt, sei die Schlucht zwischen Einöd und Wattweiler bereits seit etwa 100 Jahren eine Attraktion. Unter anderem befinde sich dort die einzige Stelle im Saarland, an der eine seltene Veilchen-Art namens Schluchten-Viole gedeihe. SPD-Ortsratsmitglied Ulrich Fremgen, der zugleich Biosphären-Beauftragter der Stadt Homburg ist, erinnerte an mehrere Begehungen, die Vertreter der Stadtverwaltungen aus Homburg und Zweibrücken vor Ort unternommen hätten. 90 Prozent des Schlucht-Geländes befänden sich auf Homburger, der Rest auf Zweibrücker Gemarkung. Karl Schuberth berichtete von Gesprächen, die er mit dem Wattweiler Ortsbürgermeister Thomas Körner geführt habe: Laut seinen Informationen werde der finanzielle Aufwand für die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen an den beschädigten Wanderwegen von Gutachtern auf gut 38 000 Euro geschätzt. „So wie das Gelände auf die beiden Städte verteilt ist, kämen dementsprechend etwa 6000 Euro an Kosten auf Zweibrücken zu und 32 000 Euro auf Homburg.“ Beide Städte seien zum Thema im Gespräch. Die genannten Beträge, so betonte Schuberth, seien jedoch allein für die Wiederherstellung der Begehbarkeit erforderlich. „Natürlich müssen die Wege in Zukunft regelmäßig unterhalten und gewartet werden, damit sie in gutem Zustand bleiben. Dafür muss man pro Jahr wohl 10 000 Euro einplanen.“ Wie berichtet, bemühen sich auch Thomas Körner und Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza um eine Lösung für die Schlucht. Ein Hauptproblem dürfte der Finanzierungsanteil sein, der auf die Stadt Homburg zukommt. „Wir können uns nur bemühen, entsprechende Fördermittel vom Saarbrücker Wirtschaftsministerium und aus dem EU-Fördertopf Leader zu ergattern“, geht Ortsratsmitglied Ulrich Fremgen nicht von einer schnellen Umsetzung aus. „Außerdem müssen in der Guldenschlucht auch einige Felsen gesichert werden“, ergänzte Fremgen: „An vielen Stellen üben Baumwurzeln starken Druck auf die Felsen aus.“

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