Zweibrücken Gülle besser kontrollieren

Mit der Befürchtung, dass rund um Mittelbach zu viel gedüngt wird, fühlt sich der Ortsbeirat alleine gelassen. Die Stadt ist nicht zuständig, sie verweist auf die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Dass die Behörde rechtzeitig zur Entnahme von Bodenproben vor Ort ist, bezweifeln die Beiräte aber.

Auf Feldern und Wiesen um Mittelbach wird häufig und in großer Menge Gülle ausgebracht. Damit hat sich der Ortsbeirat mehrfach befasst und stets angemahnt, dass besser kontrolliert werden muss, was hier ausgefahren wird und woher die Gülle kommt. Die Vermutung, dass nicht nur die Gülle eines niederländischen Schweinemastbetriebs vor den Toren Mittelbachs ausgebracht wird, sondern auch aus den Niederlanden importierter Dünger, ließ sich bislang nicht beweisen. „Die Situation ist unbefriedigend, es kontrolliert keiner“, sagte Ortsvorsteher Kurt Dettweiler. Helmut Wolf kritisierte, dass in der Vergangenheit lediglich die Korrektheit der Papiere kontrolliert worden sei, nicht aber, was in welchen Mengen in den Boden gelangt sei. Die Stadtverwaltung hat den Ortsbeiratsmitgliedern eine 18-seitige Anlage zu dem Thema an die Hand gegeben, die den Mailverkehr der Verwaltung, Merkblätter zum Düngen und die aktuelle Düngeverordnung enthält. Das hinterließ beim Ortsbeirat aber das Gefühl, dass man hier allein gelassen wird. Immerhin ist inzwischen geklärt, dass die beim Stadtbauamt angesiedelte Untere Wasserbehörde nicht zuständig ist. Die Verwaltung verweist auf die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier und das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Bad Kreuznach, die für die Überwachung zuständig seien. Das sorgte nicht nur bei Wolf für Stirnrunzeln. Bis deren Mitarbeiter zur Entnahme von Bodenproben kämen, sei alles schon versickert, bemerkte er. Ortsvorsteher Dettweiler hatte es beim Neujahrsempfang bereits angedeutet, demnächst soll es konkret werden: Der Ortsbeirat soll sich nach der Einführung der wiederkehrenden Beiträge in Zweibrücken – Mittelbach-Hengstbach ist ein eigenes Abrechnungsgebiet – mit dem Zustand der Straßen und einem Ausbauprogramm beschäftigen. „Wir müssen festlegen, welche Straßen gemacht werden müssen, und ein Ausbauprogramm aufstellen. Dann müssen wir uns Gedanken über die Höhe der wiederkehrenden Beiträge machen.“ Derzeit laufen die Vorplanungen des städtischen Doppelhaushaltes 2019/20. Dettweiler kündigte an, dass er gegenüber der Stadt auf eine Lösung für den Bereich des Dorfplatzes in Hengstbach drängen werde: Das Haus Hengstbacher Straße 100 und die Scheune gegenüber stellen wegen ihrer Baufälligkeit ein Sicherheitsrisiko dar. Beide Gebäude sind im Besitz einer Erbengemeinschaft. Mit ihr müsse über Kauf und Abriss verhandelt werden, so Dettweiler. Außerdem müsse das Neubaugebiet Auf Äckerchen mit einer ordentlichen Straße an die Mertelstraße Richtung Wattweiler angebunden werden. „Es ist nicht in Ordnung, dass das ein Feldweg ist", sagte der Ortsvorsteher mit Blick auf die Klassifizierung des asphaltierten Weges. „Es kann nicht so bleiben.“ Dort müsse eine ordentliche Straße gebaut werden, die die Stadt allerdings komplett selbst bezahlen müsste. Helmut Wolf bemerkte, dass der Glockenturm am Hengstbacher Friedhof saniert werden müsse. „Für Hengstbach war es das Kommunikationsmittel“, erinnerte er an die Funktion der Glocke, die vor den 1930er Jahren gegossen worden sei. Heute läutet sie täglich um 11 Uhr, samstags um 18 Uhr sowie als Sterbeglocke und bei Beerdigungen. Wolf geht davon aus, dass das Vorortbudget für die Erneuerung des Holzes und einen neuen Anstrich nicht ausreicht. Dettweiler bemerkte, dass dies Sache des für die Friedhöfe zuständigen Umwelt- und Servicebetriebs sei.

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